Hydraulische Weichen werden in Mehrkesselanlagen oder in Einkesselanlagen eingesetzt, wenn nur ein geringes Wasserumlaufvolumen vorhanden ist und die Leistung angepasst werden soll. Sie entkoppeln hydraulisch den Wärmeerzeuger und den Wärmeverbraucher.
Die Technik der hydraulischen Weichen hat die zuvor häufig eingesetzten offenen Verteiler abgelöst. Auch diese wurden dafür eingesetzt, um eine Unterversorgung des Verbrauchers zu vermeiden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Wasserumlaufmenge des Wärmeverbrauchers größer ist als die des Heizkessels. Eine Buderus hydraulische Weiche gewährt stets eine gleichbleibende Funktion bei allen Betriebszuständen.
Gleichzeitig dient sie der Funktionserhaltung der Anlage, die auch einen bestimmten Volumendurchfluss benötigt.
Wie die folgende Grafik zeigt, ist die hydrauliche Weiche das Bindeglied zwischen Heizkreis und Verbraucherkreis. An dieser Schnittstelle werden Vor- und Rücklauf beider Kreise miteinander verbunden:
Welche Vorteile hat eine hydraulische Weiche?
Ihre Vorteile im Überblick
- Sie verknüpft unterschiedliche Volumenströme miteinander.
- Man erreicht mit ihr eine optimale hydraulische Entkopplung des Primär- zum Sekundärkreises.
- Es gibt keine hydraulischen Probleme bei mehreren Heizkreisen mehr.
- Insgesamt erreicht man einer hohe Stabilität der gesamten Heizungsanlage.
- Sie dient zusätzlich zum Schlammfang.
Wie funktioniert eine hydraulische Weiche?
Eine hydraulische Weiche wird auch dafür eingesetzt, um die Funktionsfähigkeit von Heizungsanlagen zu gewährleisten, und ihre Lebensdauer zu erhöhen. Die meisten Wärmeerzeuger benötigen nämlich eine Mindestwasserumlaufmenge, um richtig zu funktionieren. Ist diese nicht gegeben, dann kann das System zerstört werden. Auf der Verbraucherseite ist die verbrauchte Wassermenge jedoch immer variabel und kann sogar gegen Null gehen. Andererseits führt eine Erzeugerseite mit einem kleinen Wasserverbrauch unter Umständen zu einer Unterversorgung auf der anderen Seite.
Info
Die hydraulische Weiche schafft einen Nullpunkt im System und verhindert dadurch eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Seiten.
Optisch ist sie eigentlich nichts weiter als ein großer Kessel mit mindestens vier Anschlüssen. Pro eingebundenem Volumenstrom werden zwei Anschlüsse benötigt.
Wie wirkt sich eine hydraulische Weiche auf den Brennwert aus?
Nötig sind hydraulische Weichen heutzutage auch deshalb, weil in modernen Heizungsanlagen vermehrt auf Niedertemperatur-Brennwertanlagen zur Beheizung gesetzt wird. Dadurch entstehen hydraulische Probleme, die durch die Weiche jedoch gelöst werden. Bisher wurde die Weiche jedoch als eher ungünstig für den Brennwert eingestuft, was heute bis auf wenige Ausnahmen entkräftet werden kann. Der ungewollte Rücklauf über die Weiche zum Brennwertgerät wird durch den großen Modulationsbereich des Gerätes ausgeglichen.
Beispiele für den Einsatz einer hydraulischen Weiche
Ein typisches Beispiel hierfür ist der Betrieb einer Fußbodenheizung. Diese hat einen sehr großen Volumenstrom, während der Volumenstrom des Heizkessels begrenzt und kleiner als der der Fußbodenheizung ist. Hier würde es zu einer Unterversorgung kommen, was durch eine hydraulische Weiche verhindert wird.
Die Vorteile einer hydraulischen Weiche liegen jedoch nicht nur in der druckseitigen Entkoppelung der Wärmeträgerströme. Auch eine einfachere Dimensionierung der Kesselkreisumwälzpumpe wird durch sie möglich. Eine wichtige Zusatzfunktion der hydraulischen Weiche ist der Schlammfang. Dies wird möglich durch die extrem niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten, die aufgrund des großen Querschnittes in der hydraulischen Weiche herrschen. Unter diesem Aspekt betrachtet ist auch jeder Pufferspeicher als hydraulische Weiche zu betreiben.