Thermostat an einem Heizkörper

Thermostate für Heizkörper spielen eine entscheidende Rolle in der effizienten Heizungssteuerung von Wohn- und Gewerbegebäuden. Sie ermöglichen es, die Raumtemperatur präzise zu regulieren, was sowohl den Komfort als auch die Energieeffizienz erheblich verbessert. Durch die richtige Einstellung und Nutzung von Thermostaten kann der Energieverbrauch gesenkt und somit die Heizkosten reduziert werden.

In Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Umweltbewusstheit gewinnen moderne Thermostat-Technologien immer mehr an Bedeutung. Dieser Text beleuchtet die Funktionsweise, die verschiedenen Arten von Thermostaten sowie deren Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten, um Ihnen einen umfassenden Überblick über diese wichtigen Komponenten der Heiztechnik zu geben.

Wie funktioniert ein Heizkörperthermostat?

Ein Thermostat funktioniert, indem es die Raumtemperatur überwacht und die Heizleistung eines Heizkörpers automatisch anpasst. Im Inneren des Thermostats befindet sich ein temperaturabhängiges Element, oft ein mit Flüssigkeit oder Gas gefülltes Metallbalg. Dieses Element dehnt sich bei steigender Temperatur aus und zieht sich bei sinkender Temperatur zusammen.

Durch diese Bewegung wird ein Ventilmechanismus betätigt, der den Durchfluss von heißem Wasser in den Heizkörper reguliert. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, schließt das Ventil teilweise oder vollständig, um den Wasserfluss zu reduzieren. Sinkt die Raumtemperatur, öffnet das Ventil wieder, um mehr heißes Wasser durchzulassen und den Raum zu erwärmen. Diese automatische Regelung sorgt für eine konstante Raumtemperatur und spart Energie, indem übermäßiges Heizen vermieden wird.

Welche Arten es gibt

Es gibt verschiedene Modelle, die sich in ihrer Funktionsweise und Technologie unterscheiden. Hier sind die wichtigsten Typen:

Mechanische Thermostate

Diese Regler finden sich vor allem in älteren Wohnungen und Häusern. Nutzer bedienen am Heizkörper einen Drehgriff mit fünf Stufen sowie einer Frostschutz-Einstellung, welche das zu starke Absinken der Temperatur verhindert. Jede Stufe bedeutet eine bestimmte Raumtemperatur – die Stufe 3 meist 20 Grad Celsius.

Der Thermostat verfügt über ein Dehnstoffelement, entweder mit Gas oder einer Flüssigkeit. Dieses Element dehnt sich oder zieht sich zusammen, je nach Veränderung der Raumtemperatur. Durch diesen Mechanismus reguliert das Thermostatventil die Heizleistung. Steigt die Temperatur bei der Stufe 3 durch Sonneneinstrahlung oder aus anderen Gründen über den gewünschten Wert, regelt der Thermostat die Heizwärme ab. Andernfalls erhöht er die Leistung. Das verhindert hat zwei Vorteile:

  1. Die Heizung heizt zu wenig und erreicht die eingestellte Temperatur nicht. Das würde eine Beeinträchtigung des Wohnkomforts bedeuten.
  2. Die Heizung gibt trotz erzielten Sollwerts weiter Heizenergie ab. Das führt zu Energieverschwendung. Ferner würde die Raumtemperatur eventuell auf eine unangenehme Höhe steigen.

Elektronische Thermostate

Elektronisches Thermostat

Elektronische Thermostate verfügen über digitale Steuerungseinheiten und Sensoren, um die Raumtemperatur präziser zu überwachen und zu regeln. Sie bieten oft programmierbare Zeitpläne und können die Heizleistung je nach Tageszeit und Nutzergewohnheiten anpassen. Einige Modelle haben auch Funktionen wie Fernbedienung per App und Energiesparmodi.

Smarte Thermostate

Smarte Thermostate sind fortschrittliche elektronische Thermostate, die über eine WLAN-Verbindung mit Smartphones oder Heimnetzwerken verbunden sind. Sie ermöglichen die Fernsteuerung über Apps und oft die Integration in Smart-Home-Systeme. Smarte Thermostate bieten Funktionen wie Geofencing, selbstlernende Algorithmen und detaillierte Energieverbrauchsstatistiken.

Thermostatische Heizkörperventile (TRVs)

Diese Ventile werden direkt am Heizkörper installiert und können entweder mechanisch oder elektronisch sein. Sie regeln den Wasserfluss durch den Heizkörper basierend auf der Raumtemperatur und können manuell oder automatisch eingestellt werden. Elektronische TRVs bieten oft zusätzliche Funktionen wie programmierbare Zeitpläne und Fernsteuerung.

Sonderausführungen: Behördenmodell und Fernfühler

Das Behördenmodell zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Drehgriff überhaupt nicht oder nur eingeschränkt nutzen lässt. Damit können die Verantwortlichen die Temperatur zum Beispiel auf eine Breite von 19 bis 21 Grad Celsius oder exakt auf 20 Grad Celsius fixieren. Der Name rührt daher, weil viele öffentliche Einrichtungen diese Ausführung nutzen. Mit einem solchen Raumtemperaturregler vermeiden sie die Gefahr, dass unter anderem Besucher von Behörden, Patienten in Krankenhäusern oder Schüler ständig die Temperatur verstellen.

Bei Modellen mit Fernversteller und Funkverbindung ist der Raumfühler nicht am Heizkörper angebracht, sondern an einer anderen Stelle im Raum. Die Übermittlung erfolgt per Funk an das Ventil der Heizung. Diese Variante empfiehlt sich bei schwer zugänglichen Heizungen. Erstens erleichtert diese Möglichkeit die Bedienung. Zweitens sammelt sich an verdeckten Heizkörpern die Wärme, was zu falschen Ergebnissen bei der Temperaturregulierung führt.

Elektronische Heizungsthermostate für die maximale Energieeinsparung

Smartes Thermostat

Mittlerweile verbreiten sich in zunehmendem Ausmaß die elektronische Heizungsregelung. Für die Steuerung des Ventils sorgt eine elektronische Regulierung, zugleich benutzen Sie ein Display. Ein Vorteil besteht in der präzisen Steuerung der Temperatur. Zusätzlich können Sie den Heizungsthermostat zeitlich programmieren. Sie können zum Beispiel bestimmen, dass der Thermostatregler morgens die Heizungsanlage hochfährt und nachts die Temperatur senkt.

Als besonders praktisch erweisen sich Modelle, die Sie per Smart Control über das Internet steuern können, etwa per App auf Ihrem Smartphone. Sie profitieren von einer deutlichen Energieeinsparung, weil Sie die Heizleistung optimal an Ihren Bedarf anpassen. Zudem können Sie sich darüber freuen, dass die Räume immer ideal erwärmt sind.

Überschaubare Kosten für ein Thermostat

Für ein Thermostatventil müssen Sie nicht viel Geld ausgeben.

  • Mechanische Regler kosten rund 5 bis 10 Euro.
  • Haben Sie bisher ein altes Modell, können Sie problemlos zu einem innovativen Thermostat wechseln. Diese Thermostatventile erhalten Sie bereits ab etwa 20 Euro.
  • Für eine elektronische Variante müssen Sie ca. 50 Euro einplanen.
  • Bekannte Hersteller sind unter anderem Danfoss, Honeywell, Heimeier und Eurotronic.

Thermostate für Fußbodenheizungen

Thermostatventile für Fußbodenheizungen unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten von herkömmlichen Modellen für Heizkörper. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

  • Trägheit der Fußbodenheizung: Fußbodenheizungen reagieren langsamer auf Temperaturänderungen als Heizkörper, da sie eine größere Masse aufheizen. Daher sind Thermostate für Fußbodenheizungen darauf ausgelegt, diese Trägheit zu berücksichtigen und sanfte, kontinuierliche Anpassungen vorzunehmen.
  • Bodentemperatursensoren: Viele Modelle sind mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet, die die Temperatur des Bodens überwachen. Dies verhindert eine Überhitzung des Bodens und sorgt für gleichmäßigen Komfort.
  • Vorlauftemperaturkontrolle: Bei Fußbodenheizungen ist die Kontrolle der Vorlauftemperatur (die Temperatur des Wassers, das in das Heizsystem eingespeist wird) besonders wichtig. Spezielle Thermostate können diese Temperatur präzise regeln, um eine effiziente Wärmeabgabe zu gewährleisten.
  • Programmierbare Funktionen: Thermostate für Fußbodenheizungen bieten oft detaillierte Programmiermöglichkeiten, um die Heizung an verschiedene Tageszeiten und Nutzungsgewohnheiten anzupassen. Dies hilft, Energie zu sparen und den Komfort zu maximieren.