Um nach einer Heizungssanierung oder bei einem Neueinbau in Ihren Räumen eine behagliche Raumtemperatur erreichen zu können, ist es wichtig, dass Sie sich jeweils für die passenden Heizkörper zum entsprechenden Raum entscheiden. Das Zauberwort heißt in diesem Zusammenhang Heizleistung. Wie Sie diese für jeden Raum ermitteln und damit die Basis für die Auswahl der richtigen Heizkörper schaffen.

Warum sollte man die Heizleistung berechnen und was versteht man darunter?

heizleistung berechnen
Unter der Heizleistung versteht man die Leistung, die ein oder mehrere Heizkörper aufbringen müssen, um einen Raum auf eine bestimmte, von Ihnen gewünschte Raumtemperatur aufheizen zu können. Abhängig von der Beschaffenheit des Raumes müssen die Heizkörper dabei selbst bei gleicher Raumgröße manchmal eine ganz unterschiedlich hohe Leistung erbringen. Räume mit viel Fensterfläche zum Beispiel benötigen mehr Leistung als solche ohne Fenster.
Auch die Dämmung der Außenwände spielt eine entscheidende Rolle und somit auch das Baujahr des Gebäudes. Die erforderliche Leistung der Heizkörper sollte in jedem Fall separat für jeden Raum berechnet werden, damit die von Ihnen später gewünschten Temperaturen problemlos möglich sind. Selbstverständlich müssen Sie bereits bei der Berechnung der Heizleistung auch darauf achten, dass die Gesamtleistung aller Heizkörper nicht die Nennleistung Ihrer Heizung überschreitet – denn auch in diesem Fall wäre eine ausreichend Erwärmung auf Dauer nicht gewährleistet.

Heizleistungstabelle

Heizleistung in Watt pro qm
Raumtemperatur 18 Grad 20 Grad 24 Grad
Baujahr des Hauses                         —
bis 1982 111,6 W 121,6 W 141,7 W
1982 – 1994 90,9 W 99,2 W 115,9 W
ab 1995 73,9 W 80,8 W 94,5 W

Wie Sie die benötigte Leistung berechnen

Prinzipiell ist es nicht schwer, die für jeden einzelnen Raum und somit sukzessive für das gesamte Gebäude die erforderliche Heizleistung zu berechnen. Es existieren, unter anderem auch im Web, Heizleistungstabellen, die angeben, wie hoch der Energiebedarf pro Quadratmeter Raumfläche für die Aufheizung auf unterschiedliche Raumtemperaturen ist. In diesen Tabellen wird auch noch nach dem Baujahr des Gebäudes unterschieden und damit den unterschiedlichen energetischen Zuständen Rechnung getragen. Während zum Beispiel bei einem Haus mit Baujahr vor 1982 für eine Raumtemperatur von 20° Celsius rund 122 Watt pro qm benötigt werden, reichen bei einem Haus mit Baujahr nach 1995 für die gleiche Temperatur rund 81 Watt aus.

Bei derartigen Berechnungsverfahren handelt es sich allerdings um eine grobe Einschätzung. Eine genaue Brechnung bedarf der Beauftragung eines Energieberaters, der über entsprechende Messinstrumente verfügt.

Berechnungsinfo

Um die Heizleistung zu berechnen, die für den oder die Heizkörper in einem Raum erforderlich ist, wählen Sie zunächst aus der obigen Tabelle das Baujahr Ihres Hauses und dann die gewünschte Raumtemperatur. Entnehmen Sie dann der Tabelle den entsprechenden Watt-Wert und multiplizieren diesen mit der Raumgröße in qm. Gerade in Altbauten kann es nicht schaden, zum errechneten Heizleistung noch etwa 5 bis 10 Prozent hinzuzurechnen.

Erst Heizleistung berechnen, dann Heizkörper auswählen

Wenn Sie anhand der oben genannten Vorgehensweise die benötigte Leistung der Heizkörper für einen Raum ermittelt haben, dann können Sie im nächsten Schritt dazu übergehen und die passenden Heizkörper auszuwählen. Die Heizleistung eines Heizkörpers ist in der Regel in dessen Produktbeschreibung angegeben. Gerade bei großen Räumen kann es vorkommen, dass die benötigte Leistung mit einem Heizkörper nicht erreicht werden kann. In diesem Fall benötigen Sie mehrere Heizkörper. Verteilen Sie dann die benötigte Leistung möglichst gleichmäßig auf die ausgewählten Heizkörper.

Tipp

Achten Sie darauf, dass diese hinsichtlich der Vorlauftemperatur mit den Einstellmöglichkeiten Ihres Wärmeerzeugers kompatibel sind bzw. dessen Effizienz nicht beeinträchtigen. Auch wenn die Heizleistung eines Heizkörpers passt, muss das für seine Maße noch lange nicht gelten.
Achten Sie daher besonders auf bauliche Besonderheiten, etwa wenn der Heizkörper in eine Nische eingesetzt werden soll oder ob es sich um einen speziellen Heizkörpertyp handeln soll – etwa im Bad in Form eines Handtuchheizkörpers.