Luftfeuchtigkeit im RaumLuftfeuchtigkeit in Innenräumen und Wohnqualität sind eng miteinander verbunden. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit ist potentiell gesundheitsschädlich, eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bringt uns hingegen vor allem im Sommer ins Schwitzen – und provoziert schlimmstenfalls noch Schimmel. Eine optimale Luftfeuchtigkeit anzustreben ist also nicht verkehrt, wobei sich eben jene je nach Raum unterscheidet.

Wie lässt sie sich messen und was ist eine normale Luftfeuchtigkeit?

Eine alte Faustregel besagt, dass in Räumen mit rund 20 °C die optimale Luftfeuchtigkeit etwa 50 % beträgt. Ganz präzise ist diese Faustregel nicht, sie ist aber auch nicht verkehrt. Prinzipiell ist es nie verkehrt, wenn Sie in der Wohnung weitgehend 50 % anstreben. So einheitlich möglich ist das aber nicht unbedingt. Die zu erwartende Luftfeuchtigkeit ist in Feuchträumen wie dem Badezimmer und der Küche höher, als beispielsweise im Wohn- oder Arbeitszimmer. Außerdem beeinflusst die Temperatur, welche Luftfeuchtigkeit überhaupt optimal ist – das insbesondere mit Hinblick auf Schimmelbildung.

Die Luftfeuchte zu messen ist nicht schwer. Fachmännisch und möglichst präzise funktioniert das mit einem Hygrometer, was quasi ein Thermometer ist, nur eben nicht für die Temperatur, sondern speziell die Feuchtigkeit im Zimmer. Die relative Luftfeuchte können solche Geräte sehr exakt und mit nur geringfügigen Schwankungen messen, im Handel kosten sie nicht mehr als etwa 15 bis 20 Euro. Sie sollten darauf achten, die Luftfeuchte zu verschiedenen Zeitpunkten zu messen und idealerweise mehrmals. Eine einmalige Messung wird kein exaktes Ergebnis in Wohnräumen liefern, da die Luftfeuchtigkeit schwankt.

Nach dem Duschen oder beim Kochen ist sie natürlich sehr hoch, nach dem Stoßlüften hingegen sehr niedrig. Tendenziell ist sie zudem im Winter niedriger, wenn die Heizung läuft, dafür steigt sie relativ zügig an, wenn die Heizung beispielsweise ausfällt. Die Immobilie selbst bestimmt ebenfalls die Luftfeuchtigkeit: zum Beispiel mit der Qualität ihrer Fenster oder der Dämmung.

Diese Luftfeuchtigkeitswerte sind im jeweiligen Raum normal

  • Wohnzimmer: 40 bis 60 % bei einer Temperatur von 20 bis 23 °C
  • Kinder- und Arbeitszimmer: 45 bis 60 % bei einer Temperatur von 21 bis 24 °C
  • Küche: 50 bis 60 % bei einer Temperatur von 18 bis 20 °C
  • Schlafzimmer: 40 bis 60 % bei einer Temperatur von 16 bis 20 °C
  • Badezimmer: 50 bis 70 % bei einer Temperatur von 20 bis 23 °C

Alle Werte dienen lediglich zur Orientierung. In der Praxis ist es erforderlich zu differenzieren. 70 % sollten im Badezimmer beispielsweise keine dauerhafte Luftfeuchte sein, sondern nur kurzzeitig nach dem Baden oder Duschen auftreten. Selbiges gilt für die Küche. Im Schlafzimmer wird die Luftfeuchte, vor allem im Winter, über Nacht erheblich ansteigen, da Sie (und Ihr Partner) viel Feuchtigkeit ausatmen. Deshalb ist das Schlafzimmer vorm Schlafengehen unbedingt noch einmal zu lüften.

Wie lässt sich die Luftfeuchtigkeit erhöhen?

Zu trockene Luft kann sich negativ auf die Schleimhäute und Atemwege auswirken. Borken in der Nase, Hustenanfälle und/oder Heiserkeit können ebenso Symptome sein wie nässende Augen. Die Luftfeuchte lässt sich im Wohnraum aber sehr leicht erhöhen. Wahlweise nutzen Sie hierfür spezielle „Luftbefeuchter„, alternativ können Sie beispielsweise im Winter auch einfach ein nasses Tuch auf den Heizkörper hängen. Flüssigkeit verdampft kontinuierlich, weshalb Sie im heißen Sommer beispielsweise einfach eine mit Wasser gefüllte Schüssel aufstellen könnten.

Beim Duschen die Badezimmertür auflassen oder die Wäsche auf dem Wäscheständer in der Wohnung trocknen, sind weitere Möglichkeiten. Sie sollten aber unbedingt darauf achten, die Luftfeuchte vor allem in unbelüfteten Zimmern nicht unnötig zu erhöhen – die oben genannten Werte sind nicht zu überschreiten – ab 70 % Luftfeuchte droht, bei niedrigen Raumtemperaturen, schon Schimmelgefahr!