WärmestromWenn von Wärmestrom die Rede ist, bezieht sich dieser Begriff im allgemeinen auf den Strom, der erforderlich ist, um Wärme zu erzeugen – zum Beispiel bei Elektroheizungen oder Wärmepumpen. Für Hauseigentümer oder Vermieter kann sich ein Vergleich der verschiedenen Stromanbieter lohnen. Wer Wärmestrom günstig bezieht, spart im Laufe eines Jahres viele hundert Euro.

Was ist Wärmestrom?

Wärmestrom ist für alle relevant, die in ihrem Haus oder ihrer Wohnung eine Heizungsanlage betreiben, die Strom benötigt. Das gilt zum Beispiel für Nachtspeicherheizungen, elektrische Direkt- oder Infrarotheizungen. Für den Betrieb einer Wärmepumpe ist ebenfalls Strom erforderlich. Für diese Arten von Heizungen bieten einige Energieversorger spezielle Tarife an. Diese werden getrennt vom normalen Haushaltsstrom gemessen und abgerechnet.

Heizen mit Strom erlebt ein Comeback

Lange Zeit rechnete niemand damit, dass Heizen mit Strom wieder ein großes Thema werden würde – galten Nachtspeicheröfen und Elektroheizungen als stromfressende Relikte der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Nachtspeicherheizungen erlebten damals einen Boom, da die Bundesrepublik Deutschland den Einbau förderte. Der Hintergedanke: Da es technisch nicht möglich war, die Kernkraftwerke nachts zu drosseln, stand jede Menge ungenutzter Atomstrom zur Verfügung. Dieser wurde zu vergünstigten Preisen für den Betrieb der Nachtspeicherheizungen genutzt. Noch bis zum Jahr 2020 waren in Deutschland etwa 1,6 Millionen Nachtspeicheröfen in Betrieb – obwohl das Heizen mit Strom als ineffizient gilt.

Im Vergleich zu Nachtspeicherheizungen, von denen heute nur noch selten neue Geräte eingebaut werden, sind strombetriebene Wärmepumpen in Neu- und Bestandsbauten groß in Mode. Allein im Jahr 2020 wurden etwa 120.000 Wärmepumpen neu installiert. Sie heizen zwar nicht mit Strom, benötigen diesen aber, um Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Wasser zu nutzen. Der Stromverbrauch von Wärmepumpen liegt deutlich unter dem reiner Elektroheizungen. Im Zuge der Energiewende und der damit verbundenen Abkehr von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas wird die Nutzung von Wärmepumpen von staatlicher Seite vorangetrieben und mit Fördermitteln belohnt.

Wie wird Wärmestrom berechnet?

In den meisten Haushalten messen die Energieversorger den Stromverbrauch über einen einzigen Zähler. Wer zusätzlich zum Haushaltsstrom für Kühlschrank, TV-Gerät oder Beleuchtung Wärmestrom nutzen möchte, benötigt einen zusätzlichen Zähler oder spezielle Zähler, die über ein zweites Zählwerk verfügen, sogenannte Doppeltarifzähler.

Nur wenn der Wärmestrom separat vom Haushaltsstrom erfasst wird, kann man einen eigenen Tarif für die Beheizung des Wohnraums nutzen. Diese Tarife wurden damals eingeführt, um das Heizen mit Strom im Vergleich zu Öl und Gas attraktiver für die Bevölkerung zu gestalten. Viele Energieversorger bieten heute noch einen Tag- und einen Nachttarif. Der Nachttarif oder Niedertarif (NT) ist im Vergleich zum Tag- oder Hochtarif (HT) deutlich günstiger.

Wärmestrom-Anbieter gezielt wählen und sparen

Energieversorger wie EON oder EnBW berechnen Wärmestrom meist deutlich günstiger als Haushaltsstrom. Während Haushaltsstrom fast 30 Cent pro Kilowattstunde kostet, liegt er oft bei nur 20 Cent pro Kilowattstunde. Wer eine Nachtspeicher-, Direkt- oder Infrarotheizung oder eine Wärmepumpe nutzt, sollte die verschiedenen Anbieter von Wärmestromtarifen auf Portalen wie Verivox vergleichen. Neben dem Preisvergleich sollte man auch ökologische Aspekte hinzuziehen: Einige Stromanbieter, wie zum Beispiel Grünwelt, beziehen ihren Strom ausschließlich aus regenerativen Energien.

In der Regel geht der Wechsel aus der Grundversorgung zu einem Wärmestromanbieter ohne große Schwierigkeiten vonstatten. Falls bestimmte technische Voraussetzungen, wie zum Beispiel die Installation eines zweiten Zählers oder eines Doppeltarifzählers, erfüllt werden müssen, genügt es, diese Geräte beim Netzbetreiber zu bestellen. Für den Einbau sollte man einen erfahrenen Elektroinstallateur vor Ort hinzuziehen.