Da sie kostenlos verfügbare Wärme aus der Umgebung wie aus der Luft oder dem Wasser nutzen, werden Wärmepumpen oft als kostenneutrale Heizungssysteme bezeichnet. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Denn um die aus der Umwelt gewonnene Wärme nutzbar zu machen und auf das gewünschte Temperaturniveau am Vorlauf der Heizung pumpen zu können, benötigt die Wärmepumpenheizung einen Motor. Dieser wird wiederum mit Strom betrieben und der kostet. Wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ausfällt und mit welchen KostenEigentümer rechnen müssen, zeigen die nachstehenden Rechnungen.
Beispielrechnung: Stromverbrauch einer Luftwärmepumpe
Nutzen Sie eine Luftwärmepumpe ganzjährig zum Heizen mittels Fußbodenheizung und ist Ihr Haus gut gedämmt, können Sie für Ihre Wärmepumpe den Stromverbrauch wie folgt ermitteln. Unter den genannten Umständen benötigt der Wärmepumpenmotor etwa ein kWh Strom, um unter Verwendung von zwei kWh Luftwärme etwa drei kWh nutzbare Heizwärme zu erzeugen.
Geht man nun zum Beispiel von einer benötigten Heizleistung von sechs kW aus, dann wird der Stromverbrauch folgendermaßen berechnet: (6 Kilowatt / 3) *2000 (Heizstunden pro Jahr) = 4.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr.
Dies ist ungefähr so viel wie ein durchschnittlicher Stromverbrauch für ein Einfamilienhaus. Ihre Stromrechnung würde sich bei den genannten Faktoren durch den Einsatz einer Wärmepumpenheizung mit sechs Kilowatt Leistung also etwa verdoppeln. Den Stromverbrauch pro qm können Sie ganz einfach errechnen, indem Sie den Jahresverbrauch der Anlage durch die Grundfläche Ihres Hauses teilen. Der Verbrauch pro Tag wäre entsprechend der Wert, den Sie erhalten, wenn Sie den Jahresverbrauch durch 365 dividieren.
Stromkosten anhand des Stromverbrauchs abschätzen
Die Kosten für den (voraussichtlich) verbrauchten Strom erhalten Sie, wenn Sie den Jahresverbrauch mit dem aktuellen kWh-Preis Ihres Stromanbieters multiplizieren. Bei den von uns angegebenen Werten handelt es sich lediglich um grobe Richtwerte, die nicht verbindlich für jedes Gebäude und jede Wärmepumpe gelten. Auch gestaltet sich die Berechnung des Stromverbrauchs bei Grundwasserwärmepumpen oder Erdwärmepumpen durch die höhere Effizienz dieser Geräte anders. Um den Stromverbrauch so zuverlässig wie möglich bestimmen zu können wie den von uns dargestellten Stromverbrauch einer Luftwärmepumpe müssen entsprechend andere Formeln angewandt werden. Wir helfen Ihnen gerne bei der Berechnung.
Grundsätzliche Faktoren für die Stromverbrauchs-Berechnung einer Wärmepumpe
Vor dem Kauf können folgende Faktoren Aufschluss darüber geben, wie hoch der Stromverbrauch Ihrer Heizung voraussichtlich sein wird:
- Welche Art von Wärmepumpe möchten Sie einsetzen?
- Wie (zu welchem Zweck) setzen Sie die Wärmepumpe ein?
- Wie groß ist das zu beheizende Haus und wann wurde es errichtet?
- Wie ist es um die Qualität der Dämmung an Ihrem Gebäude bestellt?
Hierzu gelten folgende Überlegungen: Die Art der Wärmepumpe sollte durch die Leistungszahl COP) bestimmt werden. Dies gibt Auskunft darüber, welche Heizleistung die Pumpe pro verbrauchtem kW Strom erzeugen kann. Abhängig davon, ob die Wärmepumpe hauptsächlich zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genutzt wird, ergibt sich eine entsprechend Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese stellt für die Wärmepumpe den Stromverbrauch ins Verhältnis zur erbrachten Wärmemenge – auf das gesamte Jahr gesehen.
Indem Sie Baujahr und Größe des Hauses berücksichtigen, können Sie die grob Ihren Wärmebedarf und somit die benötigte Heizleistung bestimmen. Die Qualität der Dämmung und die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen schließlich haben Einfluss darauf, wie hoch der Brauchwasserbedarf sein wird und ob die JAZ nach oben oder unten korrigiert werden muss.