Erdwärmepumpen gewinnen Energie aus dem Erdreich. Diese sogenannte oberflächennahe Geothermie gewinnen sie beispielsweise mit Erdkollektoren, Energiezäunen oder Erdsonden. Welche Möglichkeiten es gibt, was sie kosten sowie Vor- und Nachteile im Überblick.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Erdwärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs, um Gebäude effizient zu heizen und zu kühlen. Sie arbeiten mit Erdkollektoren oder Erdsonden und bieten eine hohe Effizienz, besonders im Vergleich zu Luftwärmepumpen.
- Kosten variieren je nach System: Erdkollektoren kosten 5.000–10.000 Euro, Erdsonden 8.000–15.000 Euro. Insgesamt können die Gesamtkosten inklusive Installation bis zu 20.000 Euro betragen.
- Ab 2024 werden bis zu 65% der Kosten gefördert: 30% Grundförderung, 30% Einkommensbonus (bei Einkommen unter 40.000 Euro) und 5% Innovationsbonus.
Funktionsweise
Erdwärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs, um Gebäude effizient zu beheizen und zu kühlen. Sie bestehen aus drei Hauptkomponenten: einem Erdwärmekollektor oder einer Erdsonde, der Wärmepumpe selbst und einem Verteilungssystem.
Der Erdwärmekollektor oder die Erdsonde entzieht dem Erdreich Wärme, indem ein Kältemittel durch unterirdische Rohre zirkuliert. Dieses Kältemittel verdampft aufgrund der Erdwärme und wird dann in der Wärmepumpe verdichtet, wodurch seine Temperatur weiter steigt.
Die gewonnene Wärme wird anschließend an das Heizsystem des Gebäudes abgegeben. Im Sommer kann der Prozess umgekehrt werden, um das Gebäude zu kühlen. Durch die Nutzung der stabilen Erdwärme bietet diese Technologie eine energieeffiziente und umweltfreundliche Möglichkeit zur Klimatisierung von Gebäuden.
Jaresarbeitszahl im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt das Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu eingesetzter elektrischer Energie über ein Jahr hinweg an und ist ein wichtiger Indikator für die Effizienz von Wärmepumpen. Luft-Wasser-Wärmepumpen haben eine durchschnittliche JAZ von 2,5 bis 3,5, da sie stark von den Außentemperaturen beeinflusst werden.
Sole-Wasser-Wärmepumpen, die Erdwärme nutzen, sind effizienter und erreichen eine JAZ von 3,5 bis 4,5. Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die Grundwasser als Wärmequelle verwenden, bieten die höchste Effizienz mit einer JAZ von 4,0 bis 5,0, da Grundwasser eine konstante Temperatur aufweist.
Wärmepumpenart | JAZ (durchschnittlich) |
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Luft-Wasser-Wärmepumpe | 2,5 – 3,5 |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 3,5 – 4,5 |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 4,0 – 5,0 |
Möglichkeiten zur Energiegewinnung und Kosten
Um an die Energie im Erdreich zu gelangen, bieten sich verschiedene Technologien. Welche Erdwärmeheizung am besten geeignet ist, klärt der Energieberater vor Ort. Jedes Grundstück ist anders beschaffen, eine allgemeine Aussage ist daher nicht möglich. Wer sich beraten lässt, wird es einfacher haben, die beste Entscheidung zu treffen.
Energiezäune
Zäune dieser Art lassen sich wie ein gewöhnlicher Zaun an den Grundstücksgrenzen entlang aufstellen. Rund 400 Euro werden pro Meter fällig, bei 30 Metern Gesamtlänge sind dies 12.000 Euro. Das ist nicht günstig, aber dafür fallen die Erdarbeiten kaum ins Gewicht. Außerdem wird wenig Platz benötigt – und der Zaun erfüllt auch die Aufgabe, die Grundstücksgrenzen klar aufzuzeigen.
Erdkollektoren
Diese Kollektoren werden in einer Tiefe zwischen ein und zwei Metern horizontal im Boden verlegt. Man rechnet mit bis zu 70 Euro für einen Quadratmeter, um die Erdwärmepumpe später mit Energie zu versorgen. Bei einer Fläche von vielleicht 300 bis 400 Quadratmetern und vielleicht 10 kW benötigter Leistung entspricht dies etwa 4.000 bis 5.000 Euro, die für das Material und dessen Installation notwendig werden.
Erdsonden
Diese Sonden werden vertikal in die Erde gebohrt. Durch die enorme benötigte Tiefe (bis zu 100 Meter!) sind die Bohrungskosten enorm hoch und können bis zu 10.000 Euro betragen – plus 5.000 bis 15.000 Euro für die Sonden selbst. Erdwärmepumpen dieser Art sind also nicht günstig, dafür aber extrem effizient, da tiefere Erdschichten wesentlich wärmer sind als das Erdreich unmittelbar unter dem Boden.
Was kostet das Heizen mit Geothermie?
Um Wärme aus der Tiefe zu gewinnen, sind praktisch immer Bohrungen und ähnliche Erdarbeiten notwendig. Je nach Beschaffenheit des Bodens und Region kann dies zwischen 1.000 und 4.000 Euro kosten (Erdsonden sind eine besonders teure Ausnahme). Außerdem muss die Wärmepumpe mit dem Heizsystem des Hauses verbunden werden, was weitere Kosten verursacht – auch hier ist mit einigen Tausend Euro zu rechnen.
Die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe selbst bewegen sich im Durchschnitt zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Dies kann allerdings drastisch variieren – je nach Dimensionierung, Hersteller, Größe und Händler. Förderungen seitens der KfW können diese Kostenpunkte wesentlich reduzieren, in den meisten Fällen können Hausbesitzerinnen und -besitzer mit Einsparungen im deutlich zweistelligen Prozentbereich rechnen.
Förderung 2024
Wer von einem fossilen Energieträger auf eine Erdwärmepumpe wechselt erhält eine Grundförderung von 30 Prozent sowie einen Innovationsbonus von 5 Prozent.
Diese Förderung lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen weiter aufstocken. So erhalten Haushalte bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 40.000 Euro zusätzliche 30 Prozent Förderung für Ihre Wärmepumpe.
Betriebskosten
Die Wartungskosten für Geothermie fallen traditionell gering aus, Erdwärmepumpen gelten als wartungsarm. Mehr als ein niedriger dreistelliger Eurobetrag ist pro Jahr nicht zu erwarten. Den Löwenanteil der Betriebskosten für die Erdwärmeheizung entfällt daher auf die Pumpe beziehungsweise dessen Strombedarf. Ein typisches Einfamilienhaus mit guter Isolation kommt auf einen Verbrauch von rund 4.000 kWh im Jahr. Bei 30 Cent pro kWh wären dies etwas mehr als 1.000 Euro jährlich – aber dafür gibt es keine Kosten für Öl oder Gas. Wird der Strom aus Photovoltaik gewonnen, reduziert dies die Kosten deutlich.
Modelle im Check
Modell | Leistung / COP Wert | Preis ab (Listenpreise) | Details |
Vaillant – flexoCOMPACT exclusive![]() |
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Buderus – Logatherm WPS![]() |
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Viessmann – Vitocal 200-G![]() |
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Zur Erzeugung von Wärme, die Sie zum Heizen Ihres Gebäudes nutzen können, bedient sie sich einer Energie, die in unendlicher Menge zur Verfügung steht – der Erdwärme. Da das Interesse an regenerativen Energien immer stärker wird, haben wir für Sie im Folgenden alle wichtigen Fakten rund um Erdwärmepumpen kompakt zusammengestellt, sodass Sie sich schnell und übersichtlich informieren können.
Verschiedene Formen der Geothermie
Eine Wärmepumpe kann grob gesagt in zwei unterschiedlichen Varianten ausgeführt sein. Entweder mit einer Erdwärmesonde oder mit sogenannten Erdwärmekollektoren. Daher unterscheiden sich je nach Ausführung der Erdwärmepumpe auch die Preise sowie die Installationsvoraussetzungen. Bei einer Pumpe mit Erdwärmesonde wird deutlich weniger Platz benötigt, da die Sonde sehr tief in die Erde gebohrt wird und daher kaum Fläche benötigt.
Erdwärmekollektoren hingegen benötigen eine große Fläche, die auch in Nachhinein nicht überbaut oder versiegelt werden darf. Es handelt sich dabei um ein komplettes Rohrsystem mit Trägerflüssigkeit, das nur wenige Meter unter der Erdoberfläche installiert wird. Dort ist zwar die Temperatur nicht so hoch, aber durch die große Kollektorfläche wird dennoch eine große Menge Geothermie gewonnen. Daher ist mit einer Erdwärmepumpe mit Erdwärmekollektoren nur in den seltensten Fällen ein Zuheizen mit anderen Heizungsarten notwendig.
Was kosten Erdwärmepumpen und wie viel Strom verbrauchen sie?
Ein grober Richtwert für die Hardware, die Sie für die Installation benötigen sind etwa 8.000 bis 14.000 Euro, wenn man dabei von einer zu beheizenden Fläche von etwa 180 qm ausgeht. Dazu kommen dann natürlich noch die Kosten für die Wärmeverteilung, also Rohre, Heizkörper etc..
Dies scheinen zunächst sehr hohe Kosten zu sein. Jedoch amortisieren diese sich in der Regel sehr schnell, da der Energieträger für die Pumpe selbst, also die Erdwärme, kostenlos zur Verfügung steht. Selbstverständlich muss zur Kostenbetrachtung auch der Stromverbrauch der Erdwärmepumpe pro Jahr betrachtet werden. Dieser hängt von der Leistung der Pumpe ab.
Für eine Pumpe mit 12 kW Leistung und einer zu beheizenden Fläche von etwa 120 qm liegt der jährliche Verbrauch etwa bei 7.500 kWh. Im Einzelnen hängt der Verbrauch allerdings von vielen Faktoren ab und sollte vorab von einem unserer Experten berechnet werden.