Eine Wärmepumpe als Heizsystem entzieht dem Erdreich Wärme, die anschließend in nutzbare Heizkraft umgewandelt wird. Die Erdwärme muss aus einem Bohrloch gewonnen werden, das über eine ausreichende Wärmeaufnahme-Kapazität verfügt. Jede Erdwärmebohrung ist daher eine individuelle Konstruktion. Ausführungswerte und Bohrumfang wie die Bohrtiefe, die Anzahl der Bohrungen und der Durchmesser richten sich nach den geologischen Gegebenheiten. Entsprechend ist eine Bohrung im Preis sehr variabel. Vor dem Beginn einer Erdwärmebohrung sollte geprüft werden, ob als Alternative auch flache Wärmekollektoren infrage kommen. Die Kollektoren brauchen bei entsprechenden Bodenvoraussetzungen eine große Fläche, aber nur eine geringe Tiefe.
Das Wichtigste im Überblick:
- Bohrlöcher benötigen Tiefen zwischen 50 und 200 Metern.
- Eine Erdwärmebohrung erzeugt Kosten in der Spanne von 7.000 bis 20.000 Euro.
- Als Firmen für die Durchführung der Bohrung kommen Brunnenbauer und spezialisierte Bohrgesellschaften zum Einsatz
- Die Erdsondenbohrung sollte mit einem Mindestabstand zum Gebäude von 3 Metern erfolgen
- Die Bohrung erfordert eine Genehmigung bei der Wasserbehörde der des Kreises oder der Stadt
Wärme zum Nulltarif
Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe
Das entscheidende Kriterium bei der Kalkulation der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpenheizung und der benötigten Bohrungen ist die Laufzeit. Die Investitionskosten gehören zu den höchsten unter allen Heizsystemen. Da sie aber anschließend kostenfreie Erdwärme fördern, werden sie mit jedem Betriebstag rentabler. Zusätzlich ist zu beachten, dass selbst bei einem eventuellen Austausch der Wärmepumpe nach 15 bis zwanzig Jahren die Erdwärmebohrung keine neuen Kosten verursacht.
Die Wärmepumpe wird mit Strom betrieben, der in die Wirtschaftlichkeitsrechnung mit einfließen muss. Optimierte Erdbohrungen schaffen ein Wärmelieferungspotenzial, das zu einer idealen Anzahl an Jahresbetriebsstunden der Wärmepumpe führt. Wenn Haushaltsstrom aus der öffentlichen Versorgung genutzt wird, summiert sich der Verbrauch auf unter 1.000 Euro im Jahr. Photovoltaik kann das Heizen vollständig betriebskostenfrei machen. Die geringen Betriebskosten machen das Heizen mit Geothermie gerade bei hohem Energiebedarf trotz der anfangs hohen Anschaffungskosten dennoch attraktiv.
Was kostet eine Erdwärmebohrung
Bei der Frage nach den Kosten müssen viele individuelle Faktoren berücksichtigt werden. Die Tiefbauarbeiten der reinen Bohrung werden in laufenden Metern berechnet. Dieser Anteil der Erdwärmebohrung Kosten bewegt sich im Preisbereich zwischen dreißig und achtzig Euro pro Meter. Dazu kommen Verwaltungsgebühren, pauschale Rechnungsposten und begleitende Erschließungsaufwendungen. Für eine Erdwärmebohrung können Firmen folgende Kosten in Rechnung stellen:
- Einrichtung der Baustelle
- Bohrung durchführen
- Bohrung verpressen
- Verbesserte Dämmverpressung
- Sondeneinbau
- Errichtung von Verteilerwegen
- Erdreichabfuhr
- Absperrvorrichtung des Hausanschlusses
- Gebühren der Bohrgenehmigung des Landratamts
- Gebühren der Bohrgenehmigung der unteren Wasserbehörde
- Gebühren der Bohrgenehmigung des Bergbauamts
- Anlagenbefüllung mit Wärmeträgern
- Geologisches Gutachten
- Geologische Bohrungsaufsicht
- Allgemeine Befestigungs-, Begehungs- und Baggerarbeiten
Geologische Voraussetzungen für eine Bohrung
Vor einer Erdwärmebohrung muss die Eignung des Bodens fachgerecht geprüft werden. Das obligatorische geologische Gutachten entscheidet über die Bohrfähigkeit, die erforderliche Tiefe und Anzahl der Bohrungen sowie die Genehmigungsfähigkeit. Je nach Gegebenheiten kann neben der immer benötigten Genehmigung durch das Landratsamt beziehungsweise der Tiefbaubehörde auch eine wasser- und
bergbautechnische Zulassung notwendig sein. Es gibt einige Faktoren, die zu einer Ablehnung einer Bohrgenehmigung führen oder die Ausführung unmöglich machen. Geologen müssen prüfen, ob in der Nähe des Bohrbereichs Trinkwassergewinnung erfolgt. Konkrete Ausschlusskriterien sind:
- Grundwasserstockwerksbau
- Sehr stark mineralisiertes Grundwasser
- Kohlendioxideinschlüsse im Grundwasser
- Poröses Erdreich
- Von selbst aus dem Boden austretendes Grundwasser
- Angrenzende Bergbauregionen
Neben diesen fast immer eine Bohrung verhindernden Umständen müssen immer auch Einzelfallprüfungen durch Geologen durchgeführt werden. Stark wasserhaltiges Erdreich, hoher Lehmanteil, Fels- und Steinaufkommen und weitere Faktoren können die Bohrfähigkeit einschränken. In den meisten dieser Fälle kann durch eine Umplatzierung der Bohrung die Bohrfähigkeit geschaffen werden.
Erdwärmebohrung: Ideallösung und Förderung
Wenn Sie vor einer Erdwärmebohrung die Kosten berechnen, sollten Sie auch die unterschiedlichen Wärmegewinnungsarten berücksichtigen. Neben dem Erdreich kann die Wärme auch aus Grund- und Oberflächenwasser gewonnen werden. Je nach Gegebenheiten kann ein Wechsel des Wärmeträgers vorteilhaft sein. Für die sowohl ökologisch als auch ökonomisch zukunftsträchtige Heizart können Sie eine Vielzahl von Zuschüssen und Förderungsmöglichkeiten ausschöpfen, die Sie immer vor der Bauausführung beantragen müssen.