Mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erwerben Eigentümer einen Energieerzeuger, der gleichzeitig Wärme und Strom (Kraft-Wärme-Kopplung) liefert. Ein Verbrennungsmotor oder eine Turbine erzeugt die Energie, die Ihnen durch die Kopplung von Kraft und Wärme elektrischen Strom und warme Heizkörper liefert. Kein anderes Heizsystem bietet eine individuellere Optimierung des privaten Bedarfs an.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung, was zu einer hohen Energieeffizienz von bis zu 90 % führt und sowohl Energiekosten senkt als auch den CO2-Ausstoß reduziert.
- Die Anschaffungskosten für ein BHKW liegen bei mindestens 18.000 bis 20.000 Euro, wobei zusätzliche Kosten für Installation, Pufferspeicher und Brennstofflager anfallen. Eine Mindestbetriebszeit von 5.500 Stunden pro Jahr ist erforderlich, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.
- Seit 2024 sind Blockheizkraftwerke förderfähig, sofern sie 100 % erneuerbare Energien wie Biogas oder Wasserstoff nutzen. Eigentümer erhalten bis zu 30 % Zuschuss im Rahmen des neuen Heizungsgesetzes.
Wie funktioniert ein BHKW?
Ein Blockheizkraftwerk arbeitet nach dem gleichen technischen Prinzip wie große Kraftwerke, die das öffentliche Strom- und Fernwärmenetz versorgen. Im Kessel Ihres BHKW werden Brennstoffe wie Öl, Gas, Biomasse oder Holzprodukte wie Pellets verbrannt. Durch die Kopplung von Kraft und Wärme erzeugt Ihr BHKW zunächst Eigenbedarf Wärme und Strom für den Eigenbedarf. Produzierte Überschüsse an Strom können Eigentümer gegen eine Einspeisevergütung ans öffentliche Stromnetz abgeben.
Wärme- oder stromgeführte Bauweisen?
In den meisten Fällen steht die Wärmegewinnung im Mittelpunkt, die von sogenannten wärmegeführten Anlagen geleistet wird. Alternativ liegt der Fokus bei stromgeführten Varianten auf der Elektrizität, die sie erzeugen.
- Stromgeführte BHKW: Stromgeführte Blockheizkraftwerke orientieren sich an der Nachfrage nach elektrischer Energie. Das bedeutet, dass das BHKW betrieben wird, um eine kontinuierliche Stromproduktion sicherzustellen, und die dabei entstehende Wärme wird als Nebenprodukt genutzt.
- Wärmegeführte BHKW: Wärmegeführte Blockheizkraftwerke orientieren sich an der Nachfrage nach Wärme. Das bedeutet, dass das BHKW betrieben wird, um eine kontinuierliche Wärmeerzeugung sicherzustellen, und der dabei erzeugte Strom wird als Nebenprodukt genutzt.
Auslastungs- und Wirksamkeitsgrad
Die hohe Anfangsinvestition macht sich nur bezahlt, wenn der Auslastungsgrad bei mindestens 60 Prozent liegt. Der Wirkungsgrad der aus dem Brennstoff gewonnenen Energie liegt bei nahe hundert Prozent, wodurch Spitzenwerte beim Energieverbrauchskennwert einer Immobilie erzielt werden können.
Vor- und Nachteile
Zu den Hauptvorteilen eines BHKW gehört die hohe Energieeffizienz. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme wird der Brennstoff optimal genutzt, was zu Wirkungsgraden von bis zu 90% führen kann. Dies reduziert nicht nur die Energiekosten, sondern auch den CO2-Ausstoß, was das BHKW zu einer umweltfreundlichen Lösung macht. Ein weiterer Vorteil ist die dezentrale Energieerzeugung, die die Abhängigkeit von zentralen Stromnetzen verringert und die Versorgungssicherheit erhöht. Außerdem können Unternehmen und Haushalte durch den Verkauf von überschüssigem Strom an das öffentliche Netz zusätzliche Einnahmen erzielen.
Jedoch gibt es auch Nachteile, die beachtet werden müssen. Die Anschaffungskosten für ein Blockheizkraftwerk sind hoch, und die Installation ist komplex, was eine gründliche Planung und Fachwissen erfordert. Zudem sind die Betriebskosten, insbesondere für Wartung und Brennstoff, nicht unerheblich. Ein weiteres Problem kann die Effizienz im Sommer sein, wenn der Wärmebedarf geringer ist. In solchen Fällen kann die überschüssige Wärme schwer zu nutzen sein, was die Gesamtwirtschaftlichkeit beeinträchtigen kann.
Vorteile
- Strom und Wärme aus einer Quelle
- Unabhängigkeit von externen Quellen
- Hoher Wirkungsgrad
Nachteile
- Hohe Betriebszeit erforderlich
- Sehr teurer Anschaffungspreis
- Komplexe Anlageplanung erforderlich
Erforderliche Mindestbetriebszeit
Als Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb müssen Sie das Blockheizkraftwerk auf den Bedarf des Hauses anpassen. Anlagen mit jeder Leistungsfähigkeit müssen mindestens 60 Prozent in Betrieb sein, was 5.500 Jahresstunden entspricht. Die Wirtschaftlichkeit ist mit einem Blockheizkraftwerk in einem Mehrfamilienhaus leichter erreichbar als beispielsweise mit einem Blockheizkraftwerk in einem Reihenhaus.
Platzbedarf und Leistungsklassen
Je nach Brennstoff braucht Ihr Blockheizkraftwerk zusätzlichen Platz. Um eine effektive Kopplung von Wärme und Strom zu erzielen, ist in jedem Fall ein Pufferspeicher erforderlich, der zusätzlichen Platzbedarf und Kosten verursacht. Es gibt drei Leistungsklassen, in die ein BHKW eingeteilt wird:
Art |
Thermische Leistung in Kilowatt (kW) |
Nano-BHKW bzw. Mikro KWK | von 2,5 bis 15 |
Mini-BHKW | 15 bis 50 |
BHKW bzw. Groß-BHKWs | ab einer Leistung von über 50 |
Blockheizkraftwerk kaufen: Hersteller von Brennermodulen
Wenn Sie ein Blockheizkraftwerk kaufen, erwerben Sie keine Heizanlage „von der Stange“, sondern eine individuell angepasste Wärme-Kraft-Kopplungsanlage. Das Herz des BHKW stellt die Brennereinheit dar, die von bekannten Markenherstellern wie Bosch, Viessmann, Vaillant und Wolf angeboten werden. Auf dem Markt für Heizsysteme bieten etwa fünfzig weitere Spezialunternehmen die Blockheizkraftwerkstechnik an. Manche Anbieter haben sich auf spezielle Brennstoffe wie beispielsweise Biomasse konzentriert. Andere Anbieter produzieren nur einzelne Anlagengrößen, die im Mini-, Nano- oder Normal-BHKW-Bereich angesiedelt sind.
Kosten ab 18.000 Euro
Sie müssen für ein BKHW mit einem Mindestkostenrahmen von 18.000 bis 20.000 Euro rechnen. Neben dem Brennermodul sind der Pufferspeicher und gegebenenfalls das Brennstofflager entscheidende Preisfaktoren. Die individuelle Montage der Heiz- und Stromkreisläufe beeinflusst den Kostenrahmen mit bis zu einem Drittel. Die Montagekosten Ihres BKHW können ohne Maschinen- und Materialkosten leicht 5.000 Euro erreichen.
Da die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch ausfallen, bietet sich bei der Finanzierung ein Wärmecontracting für Blockheizkraftwerke an. Bei diesem Modell zahlen Eigentümer die Investitionssumme über eine vordefinierte Laufzeit monatlich an den Contracting-Anbieter. Dabei handelt es sich allerdings um mehr als eine Ratenzahlung. So übernimmt der Contracting-Anbieter über die besagte Laufzeit weitere Verpflichtungen wie den Service und die Wartung der Anlage. Bei einigen Modellen sind sogar die Energiekosten in der monatlichen Pauschale enthalten.
Förderung 2024
Seit 2024 gilt das neue Gebäudeenergiegesetz, im Volksmund auch als Heizungsgesetz bekannt. Demnach fördert der Staat den Wechsel von einem fossilen Energieträger auf ein nachhaltiges Heizungssystem. Dabei erhalten Eigentümer einen Zuschuss von mindestens 30 Prozent.
Auch Blockheizkraftwerke sind grundsätzlich förderfähig. Allerdings müssen sie dazu als Brennstoffzelle betrieben werden und zu 100% Biogas wie Biomethan oder erneuerbaren Wasserstoff nutzen.
Ökologisch zukunftsträchtig
Die erreichbare Wirtschaftlichkeit macht Ihr Blockheizkraftwerk zu einer zukunftsträchtigen Anschaffung. Die sehr individuell mögliche Bedarfsanpassung und Steuerung stellt die Zukunft der Wärme- und Stromversorgung dar. Hohe Effektivität und Nutzungsgrad sorgen für ökologische Minderbelastungen. Durch das Einbinden von regenerativen Brennstoffen wie Pellets oder Biomasse z.B in Form eines Holzgas BHKWs kann die heute umweltfreundlichste Möglichkeit der Strom- und Wärmegewinnung umgesetzt werden.