Hierzulande setzt mittlerweile mehr als jeder zweite Neubau auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das hat die Stiftung Warentest zum Anlass genommen und die aktuellen Modelle verschiedener Hersteller einem ausführlichen Test unterzogen. Untersucht wurde nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch Faktoren wie Lautstärke und Umweltfreundlichkeit. Das sind die Ergebnisse.
Luftwärmepumpen im Test 2023: Die Ergebnisse
In den Test einbezogen hat das unabhängige Verbraucherinstitut 6 Modelle sowohl ausländischer als auch deutscher Wärmepumpenhersteller. Grundsätzlich gibt es keinen richtigen Verlierer. So hat kein Modell mit einer Testnote von unter 3,0 abgeschnitten:
Platz | Modell | Herkunftsland Hersteller | Testnote der Stiftung Warentest |
---|---|---|---|
1 | Viessmann Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10 | Deutschland | 2,1 (Gut) |
2 | Wolf CHA-10/400V | Deutschland | 2,3 (Gut) |
3 | Stiebel Eltron WPL-A 07 HK 230 Premium | Deutschland | 2,4 (Gut) |
4 | Vaillant Arotherm plus VWL 105/6 A S2 | Deutschland | 2,5 (Gut) |
5 | Daikin Altherma 3 H MT + Innengerät | Japan | 2,6 (Befriedigend) |
6 | Mitsubishi Electric PUZ-WM85YAA & ERPX-YM9D | Japan | 2,9 (Befriedigend) |
Als Testsieger konnte sich die Viessmann Vitocal durchsetzen. Sie überzeugte durch einen leisen Betrieb und einen geringen Stromverbrauch . Hinzu kommt, dass sie das natürliche Kältemittel R290 nutzt.
Testsieger sind gleichzeitig die teuersten Modelle
Bei Betrachtung der Preise fällt auf, dass die Modelle in den Top 4 gleichzeitig die teuersten sind. So liegt der Preis für die Viessmann Vitocal (Testnote 2,1) bei rund 19.000 Euro. Die Mitsubishi Electric PUZ-WM85YAA (Testnote 2,9) kostet mit rund 9.000 Euro gerade einmal die Hälfte. Auch die Daikin Altherma 3 H MT ist mit rund 15.000 Euro deutlich günstiger.
Wie setzt sich die Testnote zusammen?
Zur Bewertung der einzelnen Modelle hat die Stiftung Warentest verschiedene Kriterien herangezogen:
Lautstärke
In dem Außengerät einer Luft-Wasser-Wärmepumpe befindet sich ein Ventilator, der Geräusche verursacht. Das kann durchaus zu Störgefühlen unter Eigentümern und Nachbarn führen. Besonders gut abgeschnitten hat hier der Testsieger des Herstellers Viessmann sowie die Mitsubishi Electric PUZ-WM85YAA.
Umweltfreundlichkeit
In ihrem Wärmepumpen-Test hat die Stiftung Warentest hier den Fokus vor allem auf das Kältemittel der Geräte gelegt. Letzteres nimmt die Wärme von der Außenluft auf und gibt es an das Heizungssystem ab. Der Nachteil: Treten Kältemittel wie das klimaschädigende R32 aus, verursachen sie eine enorme Treibhauswirkung.
Moderne Luftwärmepumpen setzen deshalb auf natürliche Kältemittel wie Propan, auch als R290 bezeichnet. Im Test konnten hier die Modelle der Hersteller Wolf und Viessmann überzeugen, die schon heute auf Propan setzen.
Stromverbrauch
Um Wärme aus der Umgebungsluft zu gewinnen, benötigen Wärmepumpen Strom. Dabei schaffen sie es, aus einem Teil Strom ein Vielfaches an Wärme zu gewinnen. Die Effizient lässt sich in der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) messen. Dabei bedeutet eine Jahresarbeitszahl von 3, dass eine Wärmepumpe aus einem Teil Strom die dreifache Menge an Heizwärme erzeugt.
Im Wärmepumpen-Test der Stiftung Warentest erwiesen sich die Viessmann Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10 und die Wolf CHA-10/400V als besonders energieeffizient. Beide erzielten die Testnote “Gut”.
Weitere Kriterien des Wärmepumpen-Tests bestehen in der Handhabung der Geräte sowie dem Datenschutz. So verfügen die meisten Wärmepumpen heute über Apps und Smart-Home-Anbindungen.
Ältere Testergebnisse: Sole-Wasser-Wärmepumpen im Test
Neben den hier erwähnten aktuellen Wärmepumpen-Test hat die Stiftung Warentest in 2007 einen Vergleich verschiedener Sole-Wasser-Wärmepumpen vorgenommen. Auch hier hat keine Wärmepumpe schlechter als 2,9 abgeschnitten. Da der Test jedoch mehr als 10 Jahre zurückliegt ist er heute jedoch nur noch bedingt aussagekräftig.
Das Ergebnis
Modell | Gesamtnote (Stiftung Warentest) |
---|---|
Vaillant Geotherm plus VWS 102/2 | 2,1 |
Alpha-Innotec WZS S100H | 2,4 |
Stiebel Eltron WPC 10 | 2,4 |
Dimplex SI 9KS | 2,6 |
Junkers TM 90-1 | 2,6 |
Waterkotte Ai1 5008.4 | 2,7 |
Viessmann Vitocal 343 | 2,9 |
Auch für den Erdwärmepumpen-Test hat die Stiftung Warentest verschiedene Bewertungskriterien mit unterschiedlicher Gewichtung herangezogen. Getestet wurden Energieeffizienz, Komfort und Effizienz der Warmwasserbereitung, Umweltfreundlichkeit, Benutzerfreundlichkeit und Materialverarbeitung:
Vaillant Geotherm überzeugt in Preis und Leistung
Als Sieger des Wärmepumpe Test setzte sich damals die Vaillant Geotherm Plus durch. Mit einer Gesamtnote von 2,1 konnte das Modell in allen Bewertungskategorien überzeugen. Gleichzeitig ist die Geothermie Heizung aus dem Hause Vaillant mit Anschaffungskosten von deutlich 10.000 Euro eines der günstigeren Modelle.
Ebenfalls mit der Gesamtnote ,,Gut“ und einer Bewertung von 2,4 haben die Alpha Innotec WZS und die Stiebel Eltron WPC 10 abgeschnitten. Mit einer Investitionssumme von ca. 9.500 Euro sind die Modelle nicht nur qualitativ, sondern auch preislich gleichauf.
Im Mittelfeld mit der Note ,,Befriedigend“ bewegen sich Erdwärmeheizungen von Dimplex, Junkers und Waterkotte. Diese unterscheiden sich vor allem durch die geringere Energieeffizienz von den Top 3, können jedoch ebenfalls durch Bestnoten hinsichtlich der Materialverarbeitung überzeugen.
Einen der hinteren Plätze, jedoch immer noch mit der Gesamtnote 2,9, belegt die Viessmann Vitocal 343, die vor allem in Puncto Energieeffizienz Abstriche gegenüber den anderen Testmodellen erhalten hat. Mit einem Anschaffungspreis von unter 9.000 Euro sticht die Vitocal aufgrund ihres guten Preis-Leistung-Verhältnisses hervor.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es als Verbraucher Sinn macht, sich weitere Testergebnisse anzuschauen und in Foren und Blogs von Erfahrungen anderer Verbraucher zu profitieren. Eine weitere empfehlenswerte Studie zu Wärmepumpen hat das Frauenhofer Institut Solare Energiesysteme (ISE) veröffentlicht.