Wasser Wasser Wärmepumpe
Damit eine Wärmepumpenheizung effizient genutzt werden kann, muss das Kältemittel verdampfen – bei zu geringen Außentemperaturen ist das nicht mehr der Fall. Daher kann eine reine Luft-Wärmepumpe in der kalten Jahreszeit nicht genutzt werden. Anders die Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Sie nutzt das Grundwasser mit einer ständigen Temperatur zwischen 7 und 12 Grad Celsius. Insofern lässt sich auch im Winter das Gebäude vollständig heizen.

Brunnenbohrungen erhöhen Investitionskosten

Um das Grundwasser nutzen zu können müssen Brunnen gebohrt werden. Eine einzige Erdbohrung ist dabei nicht ausreichend; es werden ein Förder- und ein Schluckbrunnen benötigt, die auch als Saug- oder Sickerbrunnen bekannt sind. Wegen der beiden Bohrungen steigen die Kosten der Wasser-Wasser-Wärmepumpe um etwa 5.000 Euro. Bei der Kalkulation der Kosten wird von einer Bohrungstiefe von etwa 15 Metern ausgegangen. Zusätzlich kommen für die Pumpe selbst noch Investitionskosten in Höhe von rund 9.000 bis 12.000 Euro hinzu, wenn von der Beheizung eines typischen Einfamilienhauses mit einer Wohnfläche zwischen 150 und 180 m² ausgegangen wird.

Vorteile im Überblick

  • guter Wirkungsgrad: moderne Anlagen erreichen eine Jahresarbeitszeit (JAZ) von 4,5. Das bedeutet, dass das 4,5-Fache dessen, was als Strom genutzt wird, als Wärmeenergie zur Verfügung gestellt werden kann
  • die Wasser-Wasser-Wärmepumpe kann die komplette Versorgung mit Heizenergie übernehmen – eine ergänzende Heizung wird nicht mehr benötigt
  • die Betriebskosten sind derart gering, dass eine Amortisation gegenüber einer günstigen Öl- oder Gasheizung bereits nach etwa 10 bis 12 Jahren möglich ist
  • die Betriebskosten liegen um 550 Euro jährlich; deutlich weniger als für fossile Brennstoffe einer konventionellen Heizung auszugeben wäre
  • ausgereifte Technik: Heizungen dieser Art sind besonders robust, arbeitet störungsfrei, komfortabel und zuverlässig
  • je nach Erzeugung des genutzten Stroms ist eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe zudem auch nachhaltig

Technische Probleme können Nutzung verhindern

Natürlich bestehen auch einige Wasser-Wasser-Wärmepumpe Nachteile: Die Bohrung verteuert die notwendige Investition und bringt weitere potenzielle Schwierigkeiten mit sich. In einigen Gebieten ist der Grundwasserspiegel sehr niedrig, sodass von dem Konzept grundsätzlich abzuraten ist. Dabei muss ein hoher Wasserbedarf von 160 bis 250 Liter je Stunde und Kilowatt Heizleistung bereitgestellt werden können.

Außerdem muss in Wasserschutzgebieten eine spezielle Genehmigung eingeholt werden, wenn bei einer Bohrung bis zum Grundwasser vorgedrungen werden soll. Selbst wenn diese Voraussetzungen vorliegen, kann der Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe noch Probleme bereiten: Ein zu hoher Eisen- oder Mangangehalt im Grundwasser kann eine Nutzung technisch unmöglich machen. Anders als bei einer Pellet- oder Ölheizung haben Sie auch nicht die Möglichkeit, den Brennstoff zu einem günstigen Zeitpunkt zu kaufen und sind den üblichen Preissteigerungen und Schwankungen am Strommarkt ausgesetzt – obgleich Sie gesonderte Tarife für den Wärmepumpenbetrieb erhalten.

Geringer Platzbedarf: Kein Bunkern von Brennstoffen

Im Unterschied zu einigen Heizungssystemen wie der Pelletheizung oder der Ölheizung benötigen Sie keinen Vorratsraum für den Brennstoff. Dadurch fallen die Kosten für den Hausbau potenziell geringer aus, was die Wasser-Wasser-Wärmepumpe für den Neubau besonders attraktiv macht. Zum geringen Platzbedarf kommt auch die Möglichkeit zur Nutzung einer Fußbodenheizung, wodurch sich der Wohnkomfort spürbar erhöht.

Förderung nutzen und sparen

Wenn Sie eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe kaufen möchten, können Sie eine BAFA Förderung geltend machen. Im Rahmen der Basisförderung erhalten Sie mindestens 4.000 Euro. Sofern Sie eine effiziente Anlage mit einer JAZ von mindestens 4,5 verbauen und ein Bestandsgebäude energetisch sanieren, winken sogar bis zu 6.000 Euro. Allerdings sollte hierbei berücksichtigt werden, dass aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Investitionskosten erheblich höher ausfallen.