Sole-Wasser-Wärmepumpe

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, auch als Erdwärmepumpe bezeichnet, nutzt Erdwärme zum Heizen. Zur Wärmegewinnung aus dem Erdreich kommen entweder Erdkollektoren oder Erdsonden zum Einsatz. Diese enthalten Sole als Wärmetransportmittel. Die Funktion lässt sich wie folgt beschreiben: Mittels der Soleflüssigkeit wird die Wärme aus dem Boden an die Oberfläche transportiert. Anschließend wird die aus der Erde gewonnene Wärme über einen Wärmeverteiler wie eine Fußbodenheizung oder Heizkörper an das Hausinnere abgegeben.

Sole-Wasser-Wärmepumpen im Test

Das Heizen mit regenerativen Energien liegt im Trend. Die wachsende Nachfrage bedingt ein steigendes Angebot. So kommt es, dass mittlerweile alle großen Hersteller wie Viessmann, Vaillant und Junkers auch Wärmepumpen in ihrem Sortiment führen. Eine objektive Übersicht empfehlenswerter Modelle erhalten Verbraucher im Wärmepumpenheizung Test der Stiftung Warentest.

Einfaches Prinzip: Erdwärme heizt Wohngebäude

Eine Wärmepumpenheizung nutzt die Wärme eines Umgebungsmediums, um ein Kältemittel zum Kondensieren zu bringen. Wird dieses Kältemittel wieder verflüssigt, kann Wärme entzogen werden. Dieses Prinzip funktioniert seit Jahrzehnten bereits zuverlässig bei Kühlgeräten, kann aber auch zum Heizen von Gebäuden verwendet werden. Die Besonderheit von Sole Wasser Geräten besteht darin, dass das Umgebungsmedium nicht nur die Außenluft verwenden, sondern die Erdwärme bzw. Geothermie.

Die Funktion

funktion wärmepumpe

Der Vorteil besteht darin, dass auch im Winter effizient mit einer solchen Wärmepumpe geheizt werden kann. Ab einer Tiefe von rund 10 Metern bleibt die Temperatur das ganz Jahr über bei etwa 10 Grad Celsius. Erdwärmetauscher sorgen bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe dafür, dass diese Erdwärme genutzt werden kann.

Hier besteht ein Vorteil von Erdwärmepumpen gegenüber Luft-Wasser-Wärmepumpen. So nutzen Luft-Wasser-Wärmepumpen die Umgebungsluft als Energiequelle. Da diese im Winter deutlich kühler ist, benötigen sie in der kalten Jahreszeit deutlich mehr Strom, was zu einem Anstieg der Stromkosten führt.

Kosten

Die Kosten für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe unterscheiden sich je nach Art der Wärmegewinnung. Erdsonden reichen bis tief in die Erde. Erdkollektoren reichen weniger tief, sind dafür jedoch großflächiger. Das kann von Vorteil sein, falls eine Tiefenbohrung auf dem Grundstück nicht möglich ist. Ja nach Art der Erdwärmepumpe gestalten sich die Preise wie folgt:

Kostenpunkt

Sole Erdsonden

Sole Horizontalkollektor

Kosten für Sonden bzw. Kollektor

7.000 – 8.000 €

4.000 – 6.000 €

Kosten Wärmepumpe selbst

8.000 – 10.000 €

8.000 – 10.000 €

Einbau

3.000 – 5.000 €

Kosten für Strom

400 – 500 € / Jahr

400 – 500 € / Jahr

Zubehör, Rohrleitungen etc.

1.000 – 2.000 €

1.000 – 2.000 €

Gesamt

19.400 – 25.500 €

15.000 – 18.500 €

Tiefenbohrungen können sich als Hindernis erweisen

Um eine Sole Wasser Anlage installieren zu können, müssen Erdarbeiten möglich sein:

  • Eine solche Bohrung erfordert einen gewissen Platz
  • Entsprechend günstige geologische Bedingungen müssen vorhanden sein
  • Vergleichsweise hohe Investitions-, dafür aber geringe Betriebskosten sollten kalkuliert werden
  • Heizungstyp immer dann anzuraten, wenn langfristig kalkuliert wird

Vor- und Nachteile

Ein Vorteil der Sole Wasser Wärmepumpe ist die große Auswahl auf dem Markt: Hersteller wie Vaillant, Viessmann oder Buderus, die zu den gängigsten Anbietern auf dem Heizungsmarkt gehören, führen allesamt Erdwärmeheizungen in ihrem Sortiment.

Demgegenüber stehen auch Nachteile: Für Kauf und Installation müssen mindestens 15.000 bis 20.000 Euro einkalkuliert werden, womit die Kosten für eine Sole Wasser Wärmepumpe höher ausfallen als bei anderen Heizungssystemen. Langfristig zahlt sich der Betrieb jedoch gerade bei einem hohen Verbrauch aus. Erdwärme steht jederzeit kostenlos zur Verfügung. Laufende Kosten entstehen lediglich für den Strom, den der Wärmepumpenmotor benötigt. So fallen die Betriebskosten mit jährlich etwa 650 bis 700 Euro deutlich geringer als bei Öl- und Gasheizungen aus. Die Angaben gelten dabei für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit etwa 150 m² Wohnfläche.

Effizient heizen: Bei Kauf auf Jahresarbeitszahl achten

Als Anhaltspunkt für den Vergleich der Sole Wasser Wärmepumpen dient die Jahresarbeitszahl (JAZ): Sie gibt das Verhältnis von investierter und nutzbarer Energie. Bei einer Sole-Wasser-Wärmepumpe liegt die JAZ im Durchschnitt bei 4,3. Das bedeutet, dass sie für jede Kilowattstunde zugeführtem Strom das 4,3-fache an Wärmeenergie erzeugt.

Bis zu 70% Förderung in 2024

Den Wechsel von einer fossilen Heizung auf eine klimafreundliche Sole-Wasser-Wärmepumpe fördert der Staat mit einer Grundförderung von mindestens 30 Prozent. Den entsprechenden Antrag stellen Eigentümer bei der KfW. Die Basis-Förderung lässt sich dabei durch weitere Boni auf bis zu 70 Prozent aufstocken:

  • 5% Innovationsbonus: 5 Prozent zusätzlich erhalten alle Eigentümer, die auf eine Erdwärmepumpe wechseln. Da diese als besonders effizient gelten, sieht der Staat einen zusätzlichen Bonus vor.
  • 30% Einkommensbonus: 30 Prozent zusätzlich erhalten Eigentümer, deren zu versteuerndes Einkommen unter 40.000 Euro liegt.
  • 20% Geschwindigkeitsbonus: Diesen zusätzlichen Bonus erhalten Eigentümer, wenn sie Ihre Heizung vor 2029 gegen ein klimafreundliches Modell austauschen.