Holzvergasung hat eine lange Tradition: Holzvergaser kamen bereits zu Zeiten des zweiten Weltkriegs zum Einsatz, als fossile Brennstoffe zunehmend knapp wurden. Heute ist die Technologie ausgereifter, der Wirkungsgrad hoch. Der Betrieb eines Gasmotors im Eigenheim ist naheliegend, denn durch das Holzgas BHKW können gleichermaßen Strom und Heizenergie erzeugt werden.

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Flüchtiges Holz: Rund 85 Prozent können in Gas umgewandelt werden

Im Unterschied zur Pelletheizung, bei der das Holz zur Wärmeerzeugung verbrannt wird, nutzt das Holzgas BHKW zunächst die Umwandlung der Biomasse in Gas. Bei Temperaturen um 150°C treten Wasserdampf und Sauerstoff aus; eine weitere Temperaturerhöhung führt zu einer Umwandlung des Holzes in entzündliches Gas. Dieses Gas wird in eine zweite Kammer abgesaugt und verbrannt. Im Unterschied zur Pelletheizung sind die Anschaffungskosten vergleichsweise gering, weil die Heizung in weiten Teilen einer konventionellen Gasheizung ähnelt.

Ein Ottomotor sorgt für eine Verbrennung des Gases und kann so zusätzlich Strom erzeugen. Außerdem wird das Holz beinahe rückstandsfrei und mit hohem Wirkungsgrad verwertet: Moderne Ausführungen können mehr als 80 Prozent der im Holz enthaltenen Energie nutzbar machen. Der größte Nachteil besteht darin, dass eine automatisierte Befüllung in der Regel nicht möglich ist. Ein Vorteil besteht wiederum in der gleichzeitigen Wärme- und Energieerzeugung des Holzgas BHKW.

Holzgas ohne besondere Anforderungen

Info

Besondere bauliche Voraussetzungen müssen für die Nutzung dieser Technologie nicht erfüllt werden. Weite Teile der Heizungsanlage funktionieren konventionell. Berücksichtigt werden muss allerdings der Raumbedarf für den Brennstoff: Anders als bei einer Gasheizung muss das Holz in einem geeigneten Raum bevorratet werden. Weil das Holzgas BHKW manuell befüllt werden muss, sollten die Laufwege natürlich möglichst gering gehalten werden.

Wenige Holzgas BHKW Hersteller vertreten

Eine Besonderheit dieser Heizungstechnologie besteht darin, dass auf dem Markt praktisch keine fertigen Lösungen angeboten werden. Übliche BHKW Hersteller setzen auf Ottomotoren zur Stromerzeugung, die dann aber mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Eine solche Heizlösung ist bereits ab etwa 10.000 Euro erhältlich. Anstelle des Angebots kompletter Holzgas BHKW Hersteller muss also ein Holzvergaser mit einem Gasmotor-BHKW kombiniert werden. Hersteller wie ATMOS, Viessmann, Wolf und Buderus haben solche Holzvergaser zu Kosten von 2.000 bis 5.000 Euro im Programm.

Üblicherweise werden diese Holzvergaser heute aber nicht mit einem BHKW, sondern lediglich einem konventionellen Brennwertkessel kombiniert. Um den Holzgas BHKW Preis zu ermitteln, müssen also beide Summen addiert werden. Die etwas höheren Holzgas BHKW Kosten haben sich in der Regel nach 10 – 15 Jahren wieder amortisiert, wenn eine konventionelle Öl- oder Gasheizung als Vergleichsgröße angesetzt wird.

Holzgas BHKW Förderung: Mehr als 3.000 Euro vom BAFA

Unter Nachhaltigkeitsaspekten hat das Holzgas BHKW viele Vorteile: Mit dem Rohstoff Holz wird ein nachwachsender Energieträger genutzt. Die Effizienz moderner Anlagen ist hoch und mit der gleichzeitigen Erzeugung von elektrischer und thermischer Energie, trägt die Technologie ihren Anteil zur Energiewende bei. Außerdem sorgt die vor Ort erzeugte Energie dafür, dass praktisch keine Verluste durch die Weiterleitung zu verzeichnen sind.

Tipp

Das „Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle“ (BAFA) unterstützt die Investition in ein Blockheizkraftwerk mit einer Basisförderung, die sich nach der Leistung richtet. Für ein BHKW für Einfamilienhäuser im typischen Leistungsbereich kann eine Förderung zwischen 3.000 und 4.000 Euro in Anspruch genommen werden. Diese Summe kann noch um die Bonusförderung in Höhe von 25 Prozent der Basisförderung ergänzt werden, wenn energieeffiziente Brennwerttechnik zum Einsatz kommt.