L/W-Wärmepumpe Betrachten Verbraucher eine Luft-Wasser Wärmepumpe von Außen, so erinnert sie an eine Klimaanlage. Tatsächlich lässt sie sich sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen einsetzen. Als Heizung hat sie dabei einen großen Vorteil: Die verwendete Wärmequelle Luft ist unendlich, CO2 neutral und steht jederzeit kostenlos zur Verfügung. Das bedeutet einen umweltfreundlichen Betrieb sowie geringe laufende Kosten für den Heizungsbesitzer.

Funktionsweise

Die Funktion einer Luft Wasser Wärmepumpe besteht im Ansaugen der durch die Sonne erwärmten Außenluft. Dabei entsteht ein Kreislauf.

infografik mit der funktionsweise einer luft wasser waermepumpeDie Luftwärmepumpe saugt die Umgebungswärme mittels Ventilatoren an und überträgt sie über einen Wärmetauscher an das Heizungsystem. Anschließend wird die genutzte Luft wieder an die Umwelt abgegeben.

Das Prinzip funktioniert dabei auch im Winter. Zur kalten Jahreszeit benötigt die Luft Wasser Wärmepumpe allerdings deutlich mehr Strom für den Antriebsmotor. Je geringer der Unterschied zwischen gewünschter Innentemperatur und der vorherrschenden Außentemperatur, desto geringer fällt der Stromverbrauch aus.

Stromverbrauch und laufende Kosten

Um auch bei Minustemperaturen laufen zu können, verfügt jede Luft Wasser Wärmepumpe über einen Verdichter. Dieser presst ein Kältemittel zusammen und hebt so die Luft auf ein höheres Temperaturniveau. Für den Antrieb des Verdichters benötigt eine Luftwärmepumpe Strom. So steht die Wärmequelle Luft zwar kostenlos zur Verfügung, für den laufenden Betrieb fallen jedoch Stromkosten bzw. Betriebskosten an.

Wie ermittle ich den Stromverbrauch für meine Wärmepumpe?

Wir nehmen dazu folgendes Beispiel an:

  • Luft Wasser Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 und einer Leistung von 15 kWh
  • Die Wärmepumpenheizung läuft ganzjährig zur Erwärmung des Heizungswassers und in Kombination mit einer Fußbodenheizung
  • Die Immobilie verfügt über eine gute Wärmedämmung
  • Die Heizstunden liegen bei 2.000 Stunden jährlich

Die Ermittlung des Stromverbrauchs erfolgt anhand der Formel: Heizleistung/ JAZ * Heizstunden = Jährlicher Stromverbrauch.

Im vorliegenden Fall ergibt sich damit folgende Berechnung: 15/3*2000 = 10.000 kWh.

Wie hoch fallen die jährlichen Stromkosten aus?

Für ein Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 10.000 kWh und einem Wärmepumpenstromtarif von 0,18 Euro pro kWh fallen jährlichen Stromkosten in Höhe von 1.800 Euro an:

Beispielrechnung:
10.000 * 0,18 = 1.800 Euro

Bei der Nutzung von herkömmlichem Netzstrom empfiehlt es sich eine Betriebszeitkalkulation vorzunehmen. Die umgelegten Investitionskosten und die laufenden Kosten des Strombedarfs ergeben die tatsächlichen Heizkosten. Gerne unterstützen wir Sie bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung. Um einen vollkommen autarken Betrieb zu gewährleisten, ist die Stromversorgung durch eine Kombination mit einer Solaranlage möglich.

Anschaffungskosten

Der Preis für diese Wärmepumpenheizung inklusive Einbau liegt bei 9.000 bis 14.000 Euro. Eine außenstehende Luft-Wasser Wärmepumpe ist aufgrund der leichteren Planung etwa 1.000 Euro günstiger.

Vorteile

  • Geringere Betriebskosten als bei Gas- oder Ölheizungen, wenn die Wärmepumpe möglichst viel Energie aus der Luft gewinnt
  • Außenmontage möglich
  • Geringer Platzbedarf (ca. 1 m² Stellfläche)
  • Umweltfreundlicher Betrieb, insbesondere bei der Nutzung von Ökostrom
  • Keine Abhängigkeit von Brennstoffversorgern

Nachteile

  • Verhältnismäßig hohe Anschaffungskosten
  • Störende Geräusche beim Betrieb
  • Höhere Stromkosten als andere Wärmepumpen: Die Temperatur der Außenluft schwankt je nach Jahreszeit stark. Um ein konstantes Temperaturniveau zu halten, benötigt eine Luft Wasser Wärmepumpe deshalb mehr Strom als eine Grundwasser– oder Erdwärmepumpe.

Bauliche Voraussetzungen für das Heizen mit Luft

Grundsätzlich ist die Heizungsinstallation in jedem Gebäude möglich. Zu bedenken gilt, dass selbst die leiseste Luft Wasser Wärmepumpe Geräusche während des Betriebes erzeugt. Aus diesem Grund bietet sich eine Außenaufstellung an. Die Innenaufstellung erfolgt in der Regel in unbeheizten Räumen wie dem Keller oder einem eigenen Heizungsraum. So kann während des Betriebs der Wärmepumpe Kondenswasser entstehen. Dieser Effekt ist in unbeheizten Räumen geringer.

Welche Rolle spielt die Dämmung?

Erfahrungen zeigen: Gerade bei kalten Außentemperaturen stößt die Luft Wasser Wärmepumpe an ihre Grenzen. Vor allem, wenn sie gleichzeitig für die Warmwasserbereitung und als Raumheizung dient. Bei kalten Außentemperaturen benötigt der Verdichter mehr Strom, um die gewünschte Raumtemperatur herzustellen. Der Stromverbrauch steigt, die Wirtschaftlichkeit sinkt. Bei gut gedämmten Immobilien arbeitet die Luftwärmepumpe dennoch wirtschaftlich, bei Altbauten mit schlechter Dämmung hingegen nur bedingt. Hier macht es Sinn, die Luft Wasser Heizung mit einer weiteren Heizungsart zu kombinieren, die sie bei starker Beanspruchung unterstützt.

Anbieter und Hersteller

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Herstellern unterscheiden: Zum einen gibt es spezialisierte Anbieter, zum anderen übergreifende Hersteller, die neben Wärmepumpenheizungen auch andere Heizungsarten führen. Dazu gehören die großen Marken wie Viessmann, Vaillant oder Wolf. Zu den Spezialisten gehören Nibe, Ochsner, Elco oder auch Dimplex.

Dabei haben allgemeine Anbieter gegenüber spezialisierten in unabhängigen Vergleichen wie dem Wärmepumpen Test der Stiftung Warentest nicht schlechter abgeschnitten. Hier ging die Vaillant Geotherm als Testsieger hervor. Ein weiterer Vorteil eines etablierten Herstellers gegenüber eines meist jüngeren Spezialanbieters, ist der Service und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Viele neuere Hersteller verschwinden aufgrund der hohen Konkurrenz vom Markt und damit auch der Service.

Qualitätsmerkmale

Wer eine Luft Wasser Wärmepumpe kaufen möchte, sollte vor allem auf die Jahresarbeitszahl (JAZ) achten. Diese gibt Aufschluss über die Effizienz einer Wärmepumpe und umfasst Zahlen von eins bis fünf. Ab einer Jahresarbeitszahl von unter 2,5 gilt eine Luft Wasser Wärmepumpe als unwirtschaftlich.

Das EHPA Siegel

Das EHPA (European Qualitylabel for Heatpumps) vergibt ein europäisches Non Profit Unternehmen an Luft Wasser Wärmepumpen bis 100 kW Heizleistung. Heizungen mit diesem Siegel erfüllen festgelegte Standards in Effizienz und Geräuschentwicklung während des Betriebs.

Förderung

Der Einbau von Luft-Wasser Wärmepumpe wird aktuell vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit bis zu 50% gefördert. Auf diese Prozentzahl kommt man durch den Innovationsbonus, der beim Austausch von Öl-Heizungen oder alten Gas-Heizungen zu Tragen kommt.