Mittlerweile setzt mehr als die Hälfte aller neu gebauten Gebäude auf eine Wärmepumpe. Ein entscheidender Faktor bei der Wahl des passenden Systems sollte dabei unbedingt berücksichtigt werden: Die Lautstärke gilt es – sich selbst und den Nachbarn zuliebe – vorab auf den Prüfstand zu stellen. Wie laut ist eine Wärmepumpe und wie lassen sich Hörbeispiele nutzen, um das richtige Modell zu kaufen? Dieses Porträt vergleicht die Lautstärke der verschiedenen Wärmepumpenarten und informiert, wie sich Geräusche reduzieren lassen.
Kein Ärger mit den Nachbarn: Lautstärke der Wärmepumpe minimieren
Die charakteristischen Geräusche einer Wärmepumpe gehen in erster Linie von den Kompressoren aus. Bei einer Wärmepumpe, die nach dem Luft-Wasser-Prinzip arbeitet, sind zusätzlich Ventilatoren im Gerät verbaut. Daher erreicht die in Dezibel (dB) angegebene Lautstärke schnell ungeahnte Höhen. Während des Betriebs über einen längeren Zeitraum dem Lärm der Wärmepumpenheizung ausgesetzt zu sein, stört nicht nur die Konzentration bei der Arbeit im Homeoffice und bei anderen Aktivitäten, sondern kann im stark erhöhten dB-Bereich gesundheitliche Auswirkungen haben. Besonders unangenehm sind hohe dB-Werte in der Nacht. Um es sich mit den Nachbarn nicht zu verderben und selbst ebenfalls ruhig schlafen zu können, sind für den Kauf Hörbeispiele hilfreich. Sie werden unter anderem vom Hersteller Bosch geboten.
Grenzwerte (in dB) für unterschiedliche Regionen der Bundesrepublik Deutschland
Es empfiehlt sich, den Wärmepumpentyp unter anderem auf Basis Ihres Wohnortes auszuwählen. Berücksichtigen Sie dabei die jeweils geltenden Lautstärken-Grenzwerte:
Dorf- und Mischregionen
- 60 Dezibel am Tag
- 45 Dezibel in der Nacht
Kleinsiedlungs- und Wohngebiete
- 55 Dezibel am Tag
- 40 Dezibel in der Nacht
Umgebung von Kliniken, Pflege- und Kureinrichtungen
- 45 Dezibel am Tag
- 35 Dezibel in der Nacht
Welche Wärmepumpenart ist am lautesten?
Die nachfolgend angegebenen Geräuschemissionswerte basieren auf den durchschnittlichen Erfahrungen beim Wärmepumpenbetrieb und können Ihnen als Anhaltspunkt für den Kauf einer Wärmepumpe dienen. Renommierte Hersteller geben die Geräuschemissionen zu jedem Wärmepumpenmodell an.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Bei einer Außeninstallation kommt ein solches Modell auf etwa 56 bis 63 Dezibel. Ist das Gerät innen installiert bzw. handelt es sich um eine Split-Klimaanlage, können Sie mit einer Lautstärke von rund 48 bis 57 Dezibel rechnen.
Sole-Wasser-Wärmepumpe und Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die von diesen Wärmepumpensystemen ausgehenden Geräuschemissionen sind so niedrig, dass sie keinen vergleichsrelevanten Lärm verursachen.
Möglichkeiten, um Geräuschemissionen zu reduzieren
Um die Lautstärke zu senken, gibt es verschiedene mehr oder weniger zeitaufwendige Lösungen. In erster Linie empfiehlt es sich, das Wärmepumpensystem auf einem Betonfundament zu platzieren. Dieser schluckt von Natur aus einen Großteil des vom Pumpensystem ausgesendeten Schalls. In aller Regel ist hierfür ein aus Beton gegossener Sockel ideal. Diesen rüsten Sie mit einer Gummimatte aus, bevor Sie die Pumpe darauf positionieren.
Ein weiterer Ansatz, der sich zeitnah realisieren lässt, ist die Installation von Schallschutzwänden. Noch schneller werden die Geräusche durch eine Schallschutzhaube minimiert. Ist das gewählte System sehr laut und befindet es sich im Außenbereich, besteht die Möglichkeit einer Hecken-Pflanzung. Auch sie filtert einen Teil der Geräuschemissionen und reduziert die Lautstärke um einige dB.
Außerdem ist es sinnvoll, den Pumpen-Standort von einem fachkompetenten Experten überprüfen zu lassen. Dieser verfügt über umfangreiche Erfahrungen und gibt Ihnen wertvolle Tipps. Weiterhin ist er der richtige Ansprechpartner, um einzelne Bauteile nachträglich schallzuisolieren oder die Rohre zu entkoppeln. Beides kann die dB-Werte in signifikantem Ausmaß senken.