Verbot neuer Ölheizung2019 verabschiedete die Bundesregierung das sogenannte Klimaschutzpaket 2030. Neue Regelungen für Ölheizungen haben viele Verbraucher verunsichert. Ab wann greift ein Verbot alter Ölheizungen? Welche Ausnahmen gibt es? Erfahren Sie außerdem, unter welchen Umständen Sie Ihre Ölheizung austauschen müssen und welche Alternativen sich in Zukunft anbieten.

Verbot von neuen Ölheizungen

Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, wurden verschiedene Maßnahmen beschlossen, die insgesamt bis 2030 greifen sollen. Die Regelungen für Ölheizungen gelten jedoch bereits ab 2026. Ein generelles Verbot von Ölheizungen ist in dem Paket nicht enthalten. Ab 2026 dürfen jedoch nur noch bestimmte, klimafreundlichere Ölheizungen neu eingebaut werden.

Verbot der Ölheizung, die älter als 30 Jahre ist

Einige ältere Ölheizungen müssen jetzt schon ausgetauscht werden. Die Austauschpflicht alter Heizkessel wurde jedoch nicht erst mit dem Klimaschutzpaket 2030 beschlossen, sie gilt gemäß § 72 GEG bereits seit 2020. Wenn Sie mit Öl heizen, sollten Sie also zunächst genauer hinschauen.

Sie müssen Ihre Ölheizung austauschen lassen, wenn diese beiden Punkte zutreffen:

  • es handelt sich um einen Konstanttemperaturkessel
  • der Ölkessel ist älter als 30 Jahre

Hinweis: Entscheidend ist das Alter des Ölkessels!

Das GEG sieht verschiedene Ausnahmen vor. Eine Austauschpflicht besteht nicht, wenn:

  • es sich um einen Niedertemperatur- oder Brennwertkessel handelt
  • die Heizleistung unter 4 kW beträgt
  • die Heizleistung mehr als 400 kW beträgt
  • die Heizung ausschließlich zur Warmwasserbereitung dient
  • die Heizung ausschließlich zur Beheizung des Aufstellraumes dient

Weitere Ausnahmen gibt es außerdem für verschiedene Hybridheizungen und Gebäude, bei denen aus technischen Gründen klimafreundlichere Alternativen nicht möglich sind.

Welche Ölheizungen dürfen auch nach 2026 noch eingebaut werden?

Auch in Zukunft dürfen Sie noch eine neue Ölheizung einbauen lassen. Per Gesetz erlaubt sind dann aber nur noch sogenannte Hybridsysteme, die klimafreundlichere Alternativen wie beispielsweise eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe einbinden.

Ölheizung ersetzen: diese Alternative haben Sie

Der Austausch Ihrer Ölheizung lohnt sich jetzt besonders für Sie, auch dann, wenn der Kessel noch nicht 30 Jahre in Betrieb ist. Mit einem modernen Heizsystem sparen Sie in Zukunft Energiekosten. Zudem wurden mit dem Klimaschutzpaket auch verschiedene Fördermöglichkeiten für neue Heizungen beschlossen. Folgende Alternativen bieten sich jetzt an:

Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie

Ist ein Gas Hausanschluss vorhanden, können Sie auf eine Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie umsteigen. Durch die effiziente Brennwerttechnik dieser Systeme sparen Sie in Zukunft Heizkosten. In Kombination mit einer Solarthermie lässt sich der Gasverbrauch sogar um über 50 % reduzieren. Hierfür müssen jedoch Neigung und Ausrichtung des Daches bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Strombasierte Wärmepumpen

Strombasierte Wärmepumpen bieten sich vor allem beim Neubau von Einfamilienhäusern an. Die strombasierte Wärmepumpe ist nicht nur klimafreundlich, sondern reduziert auch die Heizkosten. Es fallen lediglich die Kosten für den Strom des Pumpenbetriebs an.

Pelletheizungen

Pelletkessel oder Hackschnitzelheizungen werden mit Holz befeuert. Trotzdem entsteht bei der Verbrennung nicht mehr CO2, als bei der natürlichen Verrottung von Holz. Deswegen sind diese Heizungen auch in Zukunft ausdrücklich erlaubt. Die Anschaffungskosten für einen Pelletkessel sind zwar hoch, Sie profitieren aber von verschiedenen Fördermöglichkeiten. Außerdem sind Holzpellets insgesamt günstiger als Öl oder Gas. Diese Form der alternativen Heizung hat den Vorteil, dass nur wenige Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Der Austausch ist in den meisten Häusern möglich.

Informieren Sie sich jetzt über Austauschmöglichkeiten und Förderung

Durch das Klimaschutzpaket wurden verschiedene Fördermittel für den Einbau klimafreundlicher Heizungen geschaffen. Die Zeit ist also günstig, wenn Sie Ihre alte Ölheizung jetzt austauschen möchten. Lassen Sie sich zunächst über die technischen Möglichkeiten und ihre Voraussetzungen beraten und informieren Sie sich über die zur Verfügung stehenden Fördermittel.