Die Auswahl an Heizungstypen ist heute groß – trotzdem weiß die Gaszentralheizung immer noch zu überzeugen. Die robuste Technik funktioniert über viele Jahre störungsfrei. Durch deutliche Effizienzgewinne kann der bewährte Heizungstyp auch bei der Umweltbilanz punkten.

Gasheizung: In vielen Fällen günstiger als Öl

Eine moderne Gaszentralheizung erreicht nur noch die Größe eines Hängeschranks – komplette Heizungsräume, wie sie bei einer Ölheizung immer noch üblich sind, werden nicht mehr benötigt. Darin besteht allerdings nicht der einzige Vorteil dieser Kompaktheit: Die Wärmeverluste sind auch wegen der kurzen Übertragungswege gering, sodass ein Wirkungsgrad von fast 100 Prozent erreicht wird, sodass Sie Ihrer neuen Heizkostenabrechnung deutlich gelassener entgegensehen können, da fast die gesamte Energie des Gases in Wärme umgewandelt wird.

Gaszentralheizung Funktionsweise Schematische Darstellung

Kostenreduktion durch moderne Technik

Diese Wärmeumwandlung geschieht in einem Kessel durch die Verbrennung des Gases. Moderne Gas Brennwertkessel ermöglichen auch eine Nutzung der heißen Abgase, sodass die Heizkosten auf ein Minimum reduziert werden. Vor allem bei der Warmwasserbereitung zeigt sich dieser Vorteil:

Die Gaszentralheizung erwärmt Wasser zu einem Energiepreis von rund 7 Cent je Kilowattstunde – während für Strom in etwa das Vierfache gezahlt werden muss. Die Ölheizung ist hierbei zwar in der Anschaffung ähnlich günstig, der flüssige Brennstoff ist hingegen ungleich teurer.

Ein Brennwertkessel kann Umrüstung erfordern

Gaszentralheizung im Heizungskreislauf
Als Voraussetzung für den Betrieb einer Gaszentralheizung muss das Grundstück durch das Gasnetz erschlossen sein. Ein Anschluss lässt sich durchaus auch nachträglich legen, die Kosten fallen mit rund 2.000 Euro vergleichsweise moderat aus. Ist kein Gasnetz vorhanden, entfällt diese Möglichkeit natürlich. Ein Nachrüsten einer Gaszentralheizung ist prinzipiell recht einfach möglich, sofern es sich um eine Standardtyp handelt. Bei der empfehlenswerteren Brennwerttechnik muss der Schornstein umgerüstet werden:
Konventionelle Schornsteine sind für die Brennwerttechnik aufgrund des zu großen Durchmessers häufig nicht geeignet.

Für sämtliche Immobilien geeignet

Die Kosten für eine Gaszentralheizung betragen etwa 8.000 bis 25.000 Euro. Die weite Spanne zeigt dabei, dass es von vielen Faktoren abhängt, wie viel Geld konkret investiert werden muss. Ist ein Gasanschluss vorhanden und handelt es sich um ein Einfamilienhaus, ist der untere Wert realistisch. Für Mehrfamilienhäuser müssen aufgrund der leistungsfähigeren Kessel meist mehr als 20.000 Euro investiert werden. Je Wohnung werden üblicherweise 6.000 bis 8.000 Euro kalkuliert. Bezogen auf die Fläche sinken die Kosten aber selbstverständlich. Auch bei einer Gaszentralheizung in einem Mehrfamilienhaus müssen in etwa Heizkosten von 10 Euro je Quadratmeter im Monat angenommen werden.

Infos zum Brennstoff Gas: Heiz- und Brennwerte

Heizwert kWh Brennwert kWh Bezugsmenge (ME)
Erdgas LL 8,9 9,8 Liter
Erdgas E 10,4 11,4 Kubikmeter
Flüssiggas 7,2 7,8 Kubikmeter

Hersteller

Eine Gaszentralheizung von Viessmann wie die bekannte Vitodens 200 haben sich im unabhängigen Gasheizung Test der Stiftung Warentest als Sieger hervorgetan sind aufgrund guter Verbrauchskennwerte besonders empfehlenswert. Auch Hersteller wie Junkers und Vaillant behaupten sich erfolgreich auf dem Markt. Die Auswahl kennt kaum Grenzen. Entscheidend ist dabei der Wirkungsgrad: Bei aktuellen Anlagen werden meist zwischen 94 und 96 Prozent erreicht. Aus Kostensicht kann es durchaus empfehlenswert sein, wenn Sie eine besonders sparsame Gastherme kaufen: Die Lebensdauer ist hoch, die Mehrkosten amortisieren sich recht schnell.

Zuschuss für Solarthermie

Förderungsfähig ist die Gaszentralheizung vor allem, wenn sie durch Solarthermie als Zusatzheizung ergänzt wird. Mithilfe dieser Technologie durchfließt das Wasser Solarkollektoren, wodurch eine Vorwärmung stattfindet – der Gasverbrauch sinkt dadurch erheblich. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert solche Anlagen pauschal mit einer Summe von 500 Euro. Bei einer Gaszentralheizung für ein Mehrfamilienhaus könnte hingegen das Darlehensangebot der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Förderung) interessant sein: Investitionssummen von 50.000 Euro (KfW Programm 152) bis hin zu 100.000 Euro (KfW Programm 151) werden hier zu Konditionen gefördert, die weitaus günstiger liegen, als die marktüblichen Zinssätze: Für etwa 0,75 Prozent Zinsen ist das Geld bereits zu bekommen (Stand Januar 2018). Die Umwelt profitiert bei einer Gaszentralheizung heute zwar von der hohen Effizienz, die Verbrennung fossiler Energieträger ist dennoch aufgrund des Ausstoßes klimaschädlicher Gase nachteilig.