Die Gasheizungsanlage ist die am häufigsten genutzte Heizungstechnik: Geringe Kosten, störungsarmer Betrieb und geringer Platzbedarf sprechen für die Technik. Ein moderner Gas Brennwertkessel spart zudem viel Energie und sorgt dafür, dass auch die Umwelt geschont wird. Was zeichnet diese Technik aus, mit welchen Kosten muss ich als Verbraucher rechnen?

Einfache Technik, hohe Effizienz

gasheizungsanlage
Die Funktion der Gasheizung ist vergleichsweise simpel: Durch die Verbrennung von Erdgas wird ein Wärmeträger mit hoher Wärmekapazität erwärmt. In der Regel handelt es sich dabei um Wasser, welches in der gesamten Heizungsanlage verteilt wird. Im Vergleich zur Ölheizung wird die Energie durch Gas bereitgestellt, was einen Gasanschluss erfordert. Über diesen kann jedoch Platz gespart werden, da auf einen Öltank verzichtet werden kann. 

Kosten

Zu den besonderen Vorteilen der Gasheizungsanlage gehören die geringen Kosten: Die Investition in eine Gasheizungsanlage liegt bei einem Einfamilienhaus in der Regel unterhalb von 10.000 Euro.

Auch die Betriebskosten sind gering: Eine Erdgasheizungsanlage erzeugt eine Kilowattstunde (kWh) Energie für etwa 7,2 Cent – während für elektrische Energie in Deutschland derzeit durchschnittlich 28,4 Cent pro kWh berechnet werden. Die Warmwasserbereitung über einen elektrischen Durchlauferhitzer ist demnach im Betrieb erheblich teurer. Hochwertige Brennwertkessel ermöglichen zudem eine fast vollständige, verlustfreie Nutzung der Energie.

Ein weiterer Vorzug gegenüber vielen anderen Heizungstypen besteht im geringen Raumbedarf: Es wird kein Vorratsraum für Heizöl oder Holzpellets benötigt.

Einbau in Altbauten

Die wichtigste Voraussetzung für den Einbau einer Gasheizungsanlage ist das Vorhandensein eines Gasnetzes – im ländlichen Raum ist das nicht immer der Fall. Ebenso darf ein Schornstein nicht fehlen. Das Nachrüsten von Gasheizungsanlagen ist dennoch recht unproblematisch, weil die meisten Altbauten bereits durch eine Öl- oder Gasheizung erwärmt wurden – die alten Heizkörper können in der Regel weiterhin verwendet werden. Sofern bisher eine Ölheizungsanlage eingebaut war, müssen bei der Gasheizung noch etwa 2.000 Euro für den Anschluss an das Gasnetz mit einkalkuliert werden.

 

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Welche Gasheizungsanlage kaufen?

Bevor Sie eine Gasheizungsanlage kaufen lohnt es sich, viele Informationen einzuholen – denn die Auswahl unter den Herstellern ist groß: Zu den wichtigsten Anbietern zählen Vaillant, Viessmann, Wolf, Buderus und Junkers. Pauschale Empfehlungen zugunsten eines Anbieters sind kaum möglich. Die richtige Entscheidung hängt von der gewünschten Technik und Größe der Anlage ab. Im Folgenden die Investitionskosten im Überblick:

Aufschlüsslung der Anschaffungskosten

Die Gasheizungsanlange selbst kostet in der Regel zwischen 2.000 und 3.000 Euro, wenn von einer typischen Dimensionierung für ein Einfamilienhaus ausgegangen wird. Bei der Nachrüstung von Brennwerttechnik ist eine Schornsteinsanierung erforderlich, die mit etwa 2.000 Euro zu Buche schlägt.

 

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Die Investition in die etwas teurere Brennwerttechnik lohnt sich insgesamt, wie der Gasheizungsanlage Test zeigt: Etwa 20 Prozent Ersparnis sind gegenüber dem Standardkessel einer Niedertemperaturheizung möglich. Für den Warmwasserspeicher müssen zwischen 800 und 1.500 Euro ausgegeben werden, für die Installation müssen weitere 2.000 Euro einkalkuliert werden. Etwa 500 Euro fehlen dann noch für Zubehör; rund 2.000 Euro kostet der Gasanschluss. Die Kosten für das Gas betragen etwa 10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche jährlich.

Kredite zu attraktiven Konditionen

Im Vergleich zu regenerativen Energiequellen wie Solar- und Windkraft wird die Gasheizungsanlage nur sehr schwach gefördert. Für Gasheizungsanlagen werden allerdings durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Darlehen mit einem geringen Zinssatz von rund 1 Prozent vergeben.

Die Höhe dieser Kredite ist bis zu einer Summe von 75.000 Euro beschränkt, was allerdings auch für eine Gasheizungsanlage in einem Mehrfamilienhaus genügen dürfte. Sofern ein effizienter Brennwertkessel verbaut wird, können ebenfalls von der KfW Förderungen bis zu 10 Prozent der Gesamtsumme beantragt werden. Sparen ist mit einer Gasheizungsanlage aufgrund der geringen Kosten natürlich dennoch möglich.

Aus Sicht der Nachhaltigkeit ist die Gasheizungsanlage ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite sind die Emissionen moderner Anlagen gering, die Effizienz ist hoch. Auf der anderen Seite werden fossile Brennstoffe zum Heizen verwendet – hier sind Solarheizungen und Co. im Vorteil.