Unter den regenerativen Energiegewinnungsmethoden gehören Wärmepumpen zu den fortschrittlichsten Technologien. Setzen Sie es als Hauptheizsystem ein, so ist die Anschaffung und Montage teuer. Seltener denken Bauherren oder Haussanierer an die Möglichkeit, eine Wärmepumpe ausschließlich für Warmwasser einzusetzen.
Gegenüber der Wassererwärmung durch Öl- und Gasheizungen, hat die Warmwasser Wärmepumpe den Vorteil der Unabhängigkeit vom Brennstoffpreis. Die Betriebskosten bewegen sich derzeit etwa in ähnlichem Rahmen wie für moderne Brennwertanlagen. Als Ersatz für Altanlagen und Warmwasserboiler eingesetzt senken die Geräte die Warmwasserpreise deutlich.
Die Jahresarbeitszahl bestimmt den Stromverbrauch
Mit einer Warmwasser Wärmepumpe gewinnt man die Heizenergie aus direkt umgebenden Quellen. Je nachdem, um welches Modell es sich handelt, wird der „Brennstoff“ aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft gewonnen und steht somit kostenfrei zur Verfügung. Ganz kostenlos ist der Betrieb jedoch nicht, da die Heizungsanlage Strom benötigt. Die Bedingungen für einen wirtschaftlich sinnvollen und den technisch effizienten Einsatz bestimmen sich demnach durch den Betriebsstrom. Die Relation zwischen verbrauchtem Strom zu ausgegebener Energie dient als Kalkulationsgrundlage.
Jede Betriebssekunde verbraucht Strom und summiert sich zu der Jahresarbeitszahl (JAZ). Die JAZ gibt das Verhältnis von Stromverbrauch zu Wärmegewinnung an. Je höher die JAZ ausfällt, desto kleiner ist der Verbrauch an der von der Warmwasser Wärmepumpe verbrauchten Nennenergie. Die Heizleistung teilt man durch die JAZ und multipliziert sie mit den Heizstunden. Bei einer Ausgangsleistung von zehn Kilowatt erzeugt die Warmwasser Wärmepumpe einen Stromverbrauch von zwei Kilowattstunden bei einer JAZ von fünf – welcher mit den Heizstunden multipliziert wird.
Wie die JAZ entsteht
Die JAZ ermitteln Sie durch das Messen ihres gesamten Stromverbrauchs und einem Wärmemengenzähler. Wärmepumpen sind sehr abhängig von den Umweltenergien, die sie abzapfen. Eine Erhöhung der JAZ und damit der Effizienz entsteht durch einen möglichst geringen Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und der benötigten Vorlauftemperatur.
Eine konstante JAZ ist daher kaum möglich, da sich die Temperatur der Wärmequelle ändert. Allerdings kann man mit durchdachter Erschließung und Ausnutzung die JAZ hochhalten. So können Sie beispielsweise eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vorteilhaft platzieren und die Abwärme von Haushaltsgeräten oder der Heizungsanlage nutzen. Die durchschnittliche JAZ für Wärmepumpen richtet sich nach dem Pumpentyp:
- Wasser-Wasser: etwa 5
- Erde-Wasser: etwa 4
- Luft-Wasser: etwa 3
Als förderungswürdiger Bereich wird in der Energieeinsparverordnung (EnEV) eine JAZ von mindestens 3,5 vorausgesetzt.
Tests und Zertifikate
Da man bei einem Warmwasser Wärmepumpe Test immer die Variablen bezüglich der Energiequelle berücksichtigen muss, ist nur ein Langzeittest unter realen Einsatzbedingungen aussagekräftig. Sie müssen bei veröffentlichten Ergebnissen genau auf die Inhalte und Zielsetzung eines Warmwasser Wärmepumpen Test achten.
Einer der umfangreichsten Tests führte die Agendagruppe 21 aus Lahr 2014 durch. Eine ausführliche Ergebnisbesprechung ist unter agenda-energie-lahr.de nachzulesen. Als Qualitätsmerkmale können die Zertifizierungen Keymark, DINplus und das EHPA-Siegel gewertet werden.
Der Preis: Anschaffungskosten und Montage
In der Mehrheit werden Luft-Wasser-Wärmepumpen für die Warmwasserversorgung angeboten. Die kompakten Geräte werden in geschlossenen Räumen aufgestellt und entziehen der sie umgebenden Luft Wärme.
Bei Speichervolumen zwischen 250 und 300 Liter Brauchwasser bewegen sich die Anschaffungskosten des Geräts zwischen 2.000 bis 3.000 Euro.
Zu den Warmwasser Wärmepumpe Kosten müssen Sie mit Anschlusskosten von etwa 100 Euro rechnen. Eine Preisabwägung muss bei Wärmepumpen anderer Art erfolgen, die Erd- oder Wasserwärme nutzen. Hier entstehen Erschließungsinstallationen, die Sie mit der zu erwartenden JAZ gegenrechnen müssen. Zu beachten sind die Abkopplung von zukünftigen Brennstoffpreisen fossiler Rohstoffe und die Option auf eine autarke Photovoltaikstromversorgung.