Wenn im Herbst oder Winter die Heizung kalt bleibt, könnte das Heizungsventil dafür verantwortlich sein. Es ist aber empfehlenswert, vorher andere Ursachen auszuschließen: beispielsweise angestaute Luft in den Heizkörpern. Sie lässt sich weitaus unkomplizierter und schneller ablassen, als ein Heizungsventil tauschen. Sind Sie sich relativ sicher, dass das Problem das Ventil ist, folgen Sie am besten dieser Anleitung. Tipp: Defekte Ventile sorgen in der Regel dafür, dass nur ein Heizkörper kalt bleibt, während alle anderen einwandfrei funktionieren.

Diese Hilfsmittel benötigen Sie:

– ein neues, passendes Thermostatventil
– eine Rohrzange oder vergleichbares Werkzeug zum Lockern des Ventils
– Dichtungsmaterial
– alte Handtücher oder Lappen
– einen Eimer oder eine Schale zum Auffangen vom Wasser

Beachten Sie, dass beim Austausch nicht zwangsläufig Wasser austreten muss. Haben Sie Heizkörper mit zwei integrierten Kugelventilen, können Sie das Heizungsventil tauschen ohne das Wasser abzulassen. In der Folge benötigen Sie dann natürlich auch keinen Eimer oder eine Schale, zumindest nicht direkt am Heizkörper. Sie müssen aber dennoch Wasser aus der Hauptleitung ablassen, anderenfalls ist ein Austausch nicht möglich.

Schritt für Schritt: Heizungsventil tauschen in 5 Schritten

#1 – Spritzwasserschutz

Wenn Sie alle Hilfsmittel mitsamt dem neuen Ventil zurechtgelegt haben, können Sie sich an die Arbeit machen. Die beginnt erst einmal damit, dass Sie großzügig mit Hilfe der Lappen und Handtücher einen Spritzwasserschutz auslegen. Außerdem empfiehlt sich die anliegenden Wände abzudecken, denn das Wasser könnte in einem größeren Radius so spritzen, dass es direkt an die Wände gelangt. Ist es zugleich noch verunreinigt, was zu erwarten ist, müssten Sie schlimmstenfalls im Anschluss die weißen Wände neu streichen. Besser ist, sie mit einem Abdeckmaterial, zum Beispiel aus Kunststoff, abzudecken.

#2 – Wasser ablassen

Hier spielt nun Ihre Heizung eine Schlüsselrolle. Wie bereits weiter oben erwähnt, müssen Sie kein Wasser ablassen, wenn Sie an einer Heizung mit zwei Kugelventilen arbeiten. Fahren Sie dann direkt mit dem nächsten Schritt fort. Bei einer Heizung mit Zulaufventil, müssen Sie Wasser ablassen, bevor Sie das Heizungsventil tauschen. Lesen Sie in der Beschreibung der Heizung, wie die exakte Vorgehensweise für Ihr Modell ist. Meistens müssen Sie zunächst die Umwälzpumpe abschalten und dann rund ein bis zwei Stunden warten.

Außerdem zu beachten: Reduzieren Sie den Wasserdruck im Heizsystem auf rund 0,6 bar (normalerweise beträgt er 1,3 bis 2 bar). Beachten Sie hierzu ebenfalls die Hinweise in der Bedienungsanleitung der Heizung.

#3 – Entlüften

Entlüften Sie die Heizkörper, stellen Sie den Heizungsregler dafür aber auf die Position 0. Entlüftet ist sie dann, wenn nur noch Luft, aber kein Wasser mehr entweicht. Hören Sie noch plätschernde Geräusche, müssen Sie erneut entlüften.

#4 – Heizungsventil tauschen

Alle bisherigen Schritte dienten primär der Vorbereitung, nun geht es an den tatsächlichen Austausch. Mit der Rohrzange lösen Sie das Ventil, sofern sich noch Dichtungsreste an der Heizung befinden, entfernen Sie diese ebenfalls. Nun müssen Sie das zuvor angeschaffte Dichtmittel beziehungsweise ein Gewindedichtband um das Gewinde legen, erst danach schrauben Sie das neue Heizungsventil auf. Achten Sie bewusst darauf, wie viel Widerstand beim Aufschrauben notwendig ist. Ein wenig ist normal, entwickelt sich das Aufschrauben hingegen zum Kraftakt, haben Sie wahrscheinlich zu viel Dichtungsmaterial angebracht. Drehen Sie so lange, bis das Heizungsventil sicher sitzt.

#5 – Heizung befüllen und entlüften

Nun befüllen Sie die Heizung wieder auf die gewohnten 2 bar mit Wasser. Beachten Sie hierbei erneut die Angaben in der Betriebsanleitung. Im Anschluss noch einmal alle Heizkörper entlüften, bevor Sie diese in Betrieb nehmen.