In jedem Haus werden Wasser und Strom sowie Telefon- und Internetanschlüsse benötigt. Eventuell kommt noch Gas hinzu. Der Bauherr hat dafür Sorge zu tragen, dass die entsprechenden Anschlüsse verlegt werden. Eine Mehrspartenhauseinführung ist besonders gut geeignet, denn hier ist nur eine Hauseinführung erforderlich, um bis zu vier Anschlüsse zu verlegen. Aus diesem Grunde ist der Aufwand für Bohrlöcher oder Abdichtungen deutlich geringer als beim Verlegen von einzelnen Anschlüssen. Im letztgenannten Fall wird von einer Einspartenhauseinführung gesprochen.

Ist eine Mehrspartenhauseinführung Pflicht?

In vielen Regionen Deutschlands ist eine Mehrspartenhauseinführung gesetzlich vorgeschrieben. Es handelt sich dabei um eine zentrale und abgedichtete Verteilstelle für Gas, Wasser, Strom und Telekommunikation. Die örtlichen Versorger sind sowohl für die Planung als auch für die Erstellung und die Abnahme der Mehrspartenhauseinführungen verantwortlich. Selbst wenn Sie eine Sparte nicht nutzen, da Sie zum Beispiel kein Gas benötigen, ist das kein Problem, denn Sie können die ungenutzten Rohre zu einem späteren Zeitpunkt nachbelegen. An eine Mehrspartenhauseinführung werden bestimmte Anforderungen gestellt. Sie muss sowohl wasserdicht als auch gasdicht sein. Nähere Einzelheiten regelt die DIN 18322. Außerdem muss die Mehrspartenhauseinführung das DVGW Prüfzertifikat nach VP 601 besitzen.

Mehrspartenhauseinführung – Voraussetzungen klären

Je nachdem, ob das Haus einen Keller besitzt oder nicht, müssen unterschiedliche Vorgaben beachtet werden. Setzen Sie sich zuerst mit Ihrem Grundversorgungsunternehmen in Verbindung. Hier erhalten Sie genaue Hinweise zu den Anschlussvoraussetzungen und zum Einbau. Außerdem können Sie dort das Mehrspartenpaket für Bauherren erhalten. Es wird von verschiedenen Herstellern angeboten. Dazu gehört die Firma Hauff, die ihren Sitz in Hermaring hat und langjährige Erfahrungen in diesem Bereich vorweisen kann. Sie hat sich neben Ein- und Mehrspartenhauseinführungen auf Abdichtungen für Rohre und Kabel spezialisiert.

Mehrspartenhauseinführung – Bauteile für Wand- und Bodenführungen

Verfügt Ihr Haus über einen Keller, müssen Sie eine runde Form für die Mehrspartenhauseinführung wählen. Außerdem ist eine Kernbohrung in das Kellermauerwerk erforderlich. Per Wandinstallation lassen sich die Leitungen und Rohre bis in das Gebäude verlängern. Die Montage sollte von einem Fachmann durchgeführt werden. Haben Sie sich für ein Haus ohne Keller entschieden, ist die Vorgehensweise eine andere. Hier müssen die Leitungen bereits vor der Betonierung der Fundamente 4-fach durch die Bodenplatte verlegt werden. Letztendlich sind immer die Vorgaben der örtlichen Versorgungsunternehmen maßgebend. So kann zum Beispiel eine Reihenausführung angeordnet werden, was in der Praxis sehr häufig geschieht.

Vorteile und Kosten

Mehrspartenhauseinführungen haben fast nur Vorteile.

  • Hier ist nicht nur der Installationsaufwand, sondern auch der Platzbedarf deutlich geringer als bei der Einspartenhauseinführung.
  • Außerdem sind die verwendeten Materialien robust und langlebig – vorausgesetzt, sie entsprechen den gesetzlichen Vorgaben, die in der DIN 18322 definiert sind. Achten Sie außerdem auf das DVGW Prüfzertifikat nach VP 601. Mit einer Mehrspartenhauseinführung sind Sie deutlich flexibler als mit einer Einspartenhauseinführung. Benötigen Sie einen oder zwei Anschlüsse nicht, können die dazu gehörigen Rohre und Leitungen vorerst unbelegt bleiben. Ändert sich die Situation, ist eine problemlose Nachbelegung möglich. Das ist bei einer Einspartenhauseinführung nicht der Fall. Hier müssten Sie eine neue Bohrung und weitere Baumaßnahmen veranlassen, um einen neuen Anschluss zu schaffen.
    Der Preis für Mehrspartenhauseinführungen liegt in der Regel zwischen 700 Euro und 1200 Euro.

 

Bild: Mehrsparten-Hausanschluss, belegt mit Wasserleitung, Strom, Telefon und Speedpipe für Glasfaseranschluss  |Source=|Author=Cschirp |