Die Hackschnitzelheizung zählt zu den wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten Heizsystemen am Markt – was sie primär ihrem Rohstoff, dem namensgebenden „Hackschnitzel“, verdankt. Für Eigentümer, die eine Alternative zum etwas geläufigeren Holzpelletsheizsystem suchen, sind Hackschnitzel eine gute Alternative.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Hackschnitzelheizungen sind wirtschaftlich und umweltfreundlich, da sie Restholz als regenerativen Rohstoff nutzen. Hackschnitzel entstehen aus Holz, das für die Industrie ungeeignet ist, und werden in verschiedenen Größen und Holzarten angeboten, um mit den meisten Heizsystemen kompatibel zu sein.
- Obwohl Hackschnitzel günstiger sind als Pellets, besitzen sie eine geringere Energieleistung und erfordern viel Lagerplatz. Hackschnitzelheizungen sind teurer in der Anschaffung (15.000 bis 20.000 Euro), haben aber niedrige laufende Kosten und sind besonders in ländlichen Regionen und der Industrie beliebt.
- Der Heizwert von Hackschnitzeln hängt von der Holzart und dem Wassergehalt ab. Nadelhölzer bieten einen hohen Heizwert, während Laubhölzer wie Eiche und Buche ein gutes Volumen-Heizwert-Verhältnis haben. Eine gründliche Trocknung der Hackschnitzel ist entscheidend für eine effiziente Heizleistung.
Wie werden Hackschnitzel hergestellt?
„Hackschnitzel“ dient in diesem Kontext als Oberbegriff für Restholz, genauer gesagt Waldrestholz. Demnach also einen regenerativen Rohstoff, der in der Regel als Nebenprodukt der Holzverwertung entsteht. Die Hölzer, die nicht für das produzierende Gewerbe oder vergleichbare Verwendungszwecke geeignet sind, werden so klassifiziert und von einem spezialisierten Fachbetrieb schließlich zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet. Selbiger genießt bei seinem Vorgehen Flexibilität, Hackschnitzel gibt es am Markt daher aus unterschiedlichen Holzarten, in verschiedenen Größen und mit variierendem Gewicht. Es existieren jedoch de facto Normen, die sichergehen, dass der Rohstoff mit einem Großteil der Heizsysteme funktioniert und beispielsweise vom angeschlossenen Bunkerbefüllsystem und der Förderschnecke weiterverarbeitet werden kann – wofür die genutzten Hackschnitzel nicht zu groß/unförmig sein dürfen.
Vorteile von Hackschnitzeln als Rohstoff
- günstig in der Anschaffung
- wodurch sich die laufenden Heizkosten reduzieren lassen
- sehr gute Umweltbilanz, insbesondere im Vergleich zu fossilen Rohstoffen
- Holz ist ein unendlich verfügbarer, nachwachsender Rohstoff
- stellen eine möglichst umfangreiche Nutzung des Rohstoffes sicher, da für das verarbeitende Gewerbe nicht geeignetes Holz so einen alternativen Verwendungszweck erhält
- flexibel in Größe, Gewicht und Beschaffenheit
Nachteile von Hackschnitzeln und Hackschnitzelheizsystemen
Nachteile lassen sich vor allem im Vergleich zu ähnlichen Heizsystemen herausarbeiten. Die Preise für eine Hackschnitzelheizung sind höher bemessen als für vergleichbare Gas- oder Ölheizungen. Der Rohstoff selbst ist in der Anschaffung günstiger als Pellets, besitzt im direkten Vergleich aber auch eine geringere Energieleistung. Pellets sind kostspieliger, da das Holz gepresst wird: so erhalten sie möglichst viel Energie bei zeitgleich möglichst geringem Volumen. Dieser Zwischenschritt entfällt bei Hackschnitzeln. Das resultiert in einem weiteren Nachteil: Sie benötigen viel Platz zur Lagerung der weitgehend unbearbeiteten Hackschnitzel.
Einsatzmöglichkeiten und Kosten
Neben der klassischen Hackschnitzelheizung, lässt sich der Rohstoff in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) einsetzen. Beide Optionen finden vorwiegend in ländlichen Regionen Anwendung, da in städtischen Gefilden entweder nicht genügend Fläche zur Lagerung verfügbar ist oder diese so viel kostet, dass die Lagerung/das Heizen unwirtschaftlich werden. Generell zeichnen sich diese Heizsysteme seit jeher durch ihre sehr hohen Investitionskosten aus, im Gegenzug entstehen aber nur sehr geringe laufende Kosten. Eine Anschaffung lohnt sich also immer nur langfristig betrachtet.
Theoretisch lassen sich Hackschnitzelheizungen sowohl im privaten als auch gewerblichen und industriellen Umfeld einsetzen. In der Praxis finden diese Heizsysteme besonders in der Industrie Anwendung, da dort ausreichend Platz zur Lagerung existiert und der hohe Energiebedarf die ebenso hohen Investitionskosten relativ zeitnah ausgleicht. Des Weiteren können Industrieunternehmen ihre eigene Umweltbilanz verbessern, indem sie mit Holz als regenerativen statt fossilen Rohstoff(en) heizen. Neben den laufenden Kosten durch den Rohstoff selbst, sind moderat hohe Wartungskosten einzukalkulieren, die für die einzelnen Bauteile anfallen, beispielswiese die Förderschnecke, die die Hackschnitzel ins System einspeist, beziehungsweise das Bunkerbefüllsystem mitsamt Silo zur Lagerung.
Eine klassische Hackschnitzelheizung kostet in der Anschaffung rund 15.000 bis 20.000 Euro, wobei sich die Kosten effektiv durch staatliche Förderungen und Zuschüsse reduzieren könnten. Der Heizkessel ist besonders teuer, hier sind 10.000 Euro aufwärts einzuplanen. Große Industrieanlagen schwanken preislich stärker.
Näheres zur Brennleistung
Wer Hackschnitzel kaufen und in einem BHKW verwenden oder die Schnitzel sogar selber machen möchte, sollte auf den Heizwert achten. Dieser schwankt zwischen Hackschnitzeln und wird vorrangig durch zwei Variablen bestimmt: die Baumart sowie den Wassergehalt. Nadelhölzer zeichnen sich durch ihren hohen Heizwert aus, wobei das hohe Volumen diesen Vorteil de facto entkräftet. Ein besonders gutes Volumen-Heizwert-Verhältnis haben klassische Laubhölzer wie Eiche und Buche. Die Schnitzel vorab gründlich zu trocknen ist unabdingbar, da sich im Holz enthaltene Feuchtigkeit sehr negativ auf die Heizleistung auswirkt.