Kamin ohne SchornsteinKaminfeuer wärmt nicht nur Ihr Zuhause, es strahlt auch eine gewisse Romantik und Behaglichkeit aus. Konventionell geht der Kamin mit einem Schornstein einher, durch den die beim Verbrennen entstandenen Abgase sowie der Rauch abtransportiert werden. Existiert kein Anschluss an einen Schornstein, zum Beispiel in der Wohnung, müssen Sie auf knisterndes Kaminfeuer aber nicht gänzlich verzichten – denn es gibt Möglichkeiten ohne Schornstein!

Edelstahlkamin nachträglich einbauen

Eine Alternative ohne Schornstein ist der Kamin aus Edelstahl, der sich relativ unkompliziert vor Ort nachrüsten lässt. Bei dieser Variante wird im Haus oder entlang der Fassade ein Abzug gelegt, der die entstandenen Abgase sicher nach draußen leitet. Edelstahlkamine bleiben sogar dann eine Option, wenn Sie tatsächlich einen Schornstein haben – ein Muss ist dieser aber nicht, weshalb Edelstahlkamine nach einigen Umbaumaßnahmen definitiv in dieser Auflistung der Alternativen ohne Schornstein nicht fehlen dürfen.

Elektronischer Kamin ohne Schornstein

Bei elektronischen Kaminen wird, wie deren Bezeichnung schon korrekt vermuten lässt, kein Holz verbrannt. Folglich ist kein Schornstein notwendig, solch ein elektronischer Kamin lässt sich zudem relativ unkompliziert einbauen und verströmt in Innenräumen eine moderne Note. Eigentlich handelt es sich bei diesen Geräten um Heizlüfter, dank verschiedener audiovisueller Effekte imitieren sie aber das behagliche, romantisch wirkende Kaminfeuer. Das bringt gleich noch einen weiteren Vorteil mit sich, denn diese Alternativgeräte nutzen keine offene Flamme. In Haushalten mit Haustieren oder Kindern ist das gleich doppelt gut (und sicher).

Eigentlich benötigen Sie dafür nur entsprechend viel Platz sowie eine gewöhnliche Steckdose. Der Unterschied zum Kaminklassiker liegt im Detail. Die kamintypische Strahlungswärme kann er nicht adäquat imitieren, zudem sind die Betriebskosten für Strom, zumindest in Deutschland, höher als die von Holz als Heizwerkstoff. Einige Modelle ermöglichen sogar, die audiovisuell dargestellte Flamme ohne den eigentlichen Heizeffekt darzustellen, was mitunter laufende Kosten einspart, wenn Sie die Innenräume dann durch Ihre gewöhnlichen Heizkörper warmhalten.

Erdgas-Kamine mit Abluftleitung

Der Gaskamin verbrennt Gas, ist also gewissermaßen das Gegenstück zum Pellet-Kamin, der Holzpellets verbrennt. Notwendig hierfür ist ein Gasanschluss, eine etwas behäbigere Alternative dazu sind Flüssiggasflaschen. Anders als der Elektrokamin, kommt diese Variante aber nur teilweise ohne Schornstein aus. Notwendig ist zwangsläufig ein Abgasrohr, welches vom Ofen aus über die Fassade die Abgase nach draußen transportiert. Zudem sind baurechtliche Vorgaben des Gesetzgebers zu beachten und konsequent einzuhalten. Das ist insbesondere mit Hinblick auf das Zusammenspiel von Abgasleitung und Gaskamin notwendig. Es ist daher unerlässlich, einen mit den im jeweiligen Bundesland geltenden Vorgaben vertrauten Fachmann zu beauftragen.

Der Abgasanschluss an der Außenwand unterliegt weiteren gesetzlichen Vorschriften. Er darf sich nämlich nicht in der Nähe von Belüftungs- und Klimaanlagen, Fenstern sowie Türen befinden. Ebenfalls eine Option sind Katalyt- und Gasheizöfen, wobei sich diese optisch doch schon etwas deutlicher von der typischen Vorstellung eines Kamins entfernen.

Ethanol-Kamin kommt ebenfalls ohne Schornstein aus

Gel- und Ethanol-Kamine verbrennen verschiedene natürliche Alkohole, was nicht nur zu gemütlicher Wärme, sondern auch dem „heiß“begehrten Flammenspiel führt. Tatsächlich sind diese Lösungen aber nicht unbedingt energieeffizient, denn bei der Verbrennung der Alkohole entstehen verschiedene Abgase, die dann manuell nach draußen gelüftet werden müssen. Während der Ethanol-Kamin also zwar Wärme spendet, dringt durch das Lüften simultan kalte Luft ein – oder wird zumindest zeitnah hereingelüftet. Kritiker äußern zudem immer wieder Bedenken, denn von Ethanol-Kaminen geht eine nicht zu verachtende Brandgefahr aus, vor allem wenn das Ethanol ausläuft.

Es handelt sich bei diesen Geräten primär um dekorative Anlagen, von denen Sie keinen nennenswerten Wärmeeffekt erwarten sollten und die außerdem nur in Betrieb genommen werden dürfen, wenn Sie sie konsequent im Auge behalten. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Ethanol-Kamin ohne Schornstein den jüngst verabschiedeten DIN-16647-Standard erfüllt. Dazu raten sowohl die deutsche Stiftung Warentest als auch verschiedene Verbraucherschützer, da diese einen höheren Sicherheitsstandard bezüglich der Brandgefahr gewährleistet.