Der Wärmeverlust ist ein Problem, dass vielen Verbrauchern gar nicht bewusst ist. Denn wenn er sich nur im unteren oder mittleren Bereich befindet, spüren wir ihn nicht. Die Heizkörper werden warm und der Heizkessel läuft. Und trotzdem verpufft in den meisten Haushalten ungenutzte Energie. Das macht sich in der Heizkostenabrechnung bemerkbar. Die Heizkosten sind je nach Heizungsart in Deutschland hoch, dementsprechend wichtig ist es, die zugeführte Energie effizient zu nutzen. Erfahren Sie, was die häufigsten Ursachen für einen Wärmeverlust sind und wie Sie durch entsprechende Maßnahmen Heizkosten sparen können.

Was ist der Wärmeverlust?

Allgemein ist der Wärmeverlust die Menge an Energie, die aus dem Gebäude an die Außenumgebung übergeht. Konkret wird zwischen dem sogenannten Transmissions- und Lüftungswärmeverlust unterschieden. Der Transmissionswärmeverlust bezieht sich auf den Verlust von Energie über die Hüllflächen (also die Außenmauern, Fenster und Türen, das Dach etc.). Hier lässt sich beispielsweise mit einer energiesparenden Dämmung viel erreichen. Der Lüftungswärmeverlust bezieht sich auf die Heizenergie, die mit der Luft aus dem Gebäude strömt. Das geschieht zum Beispiel bei Undichtigkeiten und auch beim täglichen Lüften.

Gut zu wissen: Der Transmissionswärmeverlust ist jener Faktor, den Sie am besten durch entsprechende Maßnahmen beeinflussen können. Der Lüftungswärmeverlust lässt sich nur bei Mängeln wie Undichtigkeiten und durch ein effizientes Lüften im Winter reduzieren.

Die häufigsten Ursachen von Wärmeverlust über Fassade und Dach

Je nach Alter und Sanierungsfortschritt unterscheiden sich die Wärmeverluste eines Gebäudes erheblich. Die Gebäudehülle und das Dach sind die hauptsächlichen Verursacher für einen Energieverlust.

Wärmeverlust über die Außenwände

Der stärkste Transmissionswärmeverlust findet bei einem Gebäude in der Regel über die Außenwände statt. Der Wärmeverlust über die Außenwände liegt schätzungsweise bei 20-30 %.
Als Wärmebrücken werden Teile der Gebäudehülle bezeichnet, die besonders viel Wärme nach außen ableiten. Sie werden bei einer Sanierung und bei der Berechnung des Heizwärmebedarfs daher besonders berücksichtigt.

Folgende Teile des Gebäudes werden als Wärmebrücken eingestuft:

Hausaußenecken
Mauersohlen
Deckenanschlüsse
Rollladenkästen
Heizkörpernischen
Fensterrahmen und Fensterstürze
Balkone
Attiken, Giebel und Erker
Gebäudesockel
ungedämmte Stahlbetonbauteile
auskragende Stahlträger
Fassadenanker

Die Lösung

Um Wärmeverluste über die Außenhülle des Gebäudes zu reduzieren, wird üblicherweise eine Fassadendämmung durchgeführt. Darüber hinaus werden die Wärmebrücken durch einen Energieberater identifiziert, der dann individuelle Lösungen vorschlagen kann.

Energieverlust über das Dach

Der Wärmeverlust über das Dach liegt bei schätzungsweise 20 %. Auch für dieses Problem gibt es verschiedene Lösungsansätze. So kann beispielsweise eine Zwischensparren-Wärmedämmung oder eine Neudeckung des Daches mit Aufsparrendämmung erfolgen. Manchmal reicht schon eine Dämmung der obersten Geschossdecke, um signifikante Effekte zu erzielen.

Wärmeverluste über die Heizungsanlage

Auch über die Heizungsanlage kann Wärme verloren gehen. Heizungsrohre sind oft nur unzureichend isoliert. Befindet sich die Heizung im Keller, lässt sich der Verlust über die Kellerdecke durch eine Wärmedämmung um mehr als 75 % reduzieren.
Schätzungen gehen davon aus, dass etwa zwei Drittel der Heizungsanlagen in Deutschland veraltet sind und ineffizient arbeiten. Die Effizienz einer Ölheizung mit Konstant- oder Niedertemperaturtechnik lässt sich beispielsweise durch einen modernen Kessel mit Brennwerttechnik um bis zu 98 % erhöhen. Auch bei den modernen Hybridheizungen, die Gas oder Öl mit klimafreundlichen Technologien wie der Solarthermie oder Wärmepumpe kombinieren, sind die Wärmeverluste minimiert.

Energieverlust durch ungedämmte Rohrleitung

Egal ob es sich um den Warmwasserspeicher, die Fernwärmeleitung oder die Heizungsrohre handelt – der Verlust über Rohre ist allgemein groß. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat bei einem Heizungsrohr mit 32 mm Durchmesser den Wärmeverlust gemessen. Der Wärmeverlust pro Meter Rohrleitung lag bei dieser Messung bei bis zu 10 l Heizöl im Jahr.