Umweltwärme hat zwei große Vorteile: Sie reduzieren die regelmäßigen Kosten und schonen die Natur. Wir stellen Ihnen die Möglichkeiten und die Hintergründe vor. Die Beantwortung der Frage „Was ist Umweltwärme?“ ist der erste Schritt zur Optimierung Ihrer Heizungsanlage.

Definition von Umweltwärme

Die Natur bietet für das Heizen mit Umweltwärme verschiedene Energielieferanten an: Wasser, Luft und Erde.
Umweltwärme
Im Grundwasser, in der Außenluft und im Erdreich ist Sonnenenergie gespeichert. Diese Energie kann zum Beheizen des Hauses genutzt werden. Allen drei Formen gemeinsam ist die kostenlose Verfügbarkeit.

Zwar müssen Sie die natürlichen Energieformen umwandeln, die Energie steht jedoch zunächst einmal kostenlos bereit. Durch die geschickte Kombination der Systeme (beispielsweise eine Solaranlagen zur Stromerzeugung sowie Wärmepumpen für die Heizung) lässt sich der Betrieb der Heizung optimieren.

Wie kann ich die Energie umwandeln und nutzbar machen?

Eine Energiepumpe wandelt die gespeicherte Energie um und führt sie dem Heizungssystem zu. Die Pumpe wird elektrisch betrieben. Sie benötigt Strom, den Sie von einem Anbieter beziehen oder aus einer Solaranlage gewinnen.

Berechnungen zu Folge lässt sich im Falle eines gut gedämmten Neubaus 80 Prozent der Energie aus Umweltwärme gewinnen. Die restlichen 20 Prozent müssen der Wärmepumpe als Energie bereit gestellt werden. Der Wirkungsgrad gibt die genauen Verhältnisse diesbezüglich an. Ein hoher Wirkungsgrad (beispielsweise 5) repräsentiert eine hohe Effizienz der Anlage.

Aus welchen Tiefen kann ich Energie aus dem Erdreich gewinnen?

Das Erdreich weist ganzjährig annähernd konstante Temperaturen auf. Erdwärme nimmt alle 100 Meter Tiefe um rund 3 Grad Celsius zu. In rund 100 Meter Tiefe herrschen Temperaturen von 8 bis 12 Grad Celsius. Erdsonden können bei einer Sole-Wasser-Pumpe in diesen Tiefen eingelassen werden. Sie benötigen nur wenig Raum, da sie senkrecht und nicht flach unter der Oberfläche verlegt werden.

Die Kosten sind allerdings mit 6.500 bis 11.000 Euro verhältnismäßig hoch. Verlegen Sie die Erdkollektoren in einer Tiefe von 1,20 bis 1,50 Metern horizontal unter der Erdoberfläche, reduzieren sich die Kosten deutlich. Nachteilig wirkt sich der erhöhte Platzbedarf aus.

Wie gewinne ich Energie aus der Luft?

Um Energie aus der Luft zu gewinnen, benötigen Sie eine Luft Wasser Wärmepumpe. Der effiziente Betrieb ist bis zu Temperaturen von 0 Grad Celsius möglich. Über Luftkanäle wird die Luft angezogen und die Energie kann genutzt werden. Erdwärmebohrungen und Erdarbeiten sind nicht erforderlich, wodurch sich die Kosten reduzieren. Moderne Geräte arbeiten geräuscharm.

Wie gewinne ich Umweltwärme aus dem Wasser?

Im Grundwasser liegt die Temperatur zwischen 7 und 12 Grad Celsius. Eine Wasser-Wasser-Pumpe ermöglicht die Nutzung dieser Umweltwärme. Allerdings ist die Installation nicht in jedem Fall möglich: Es muss ausreichend Wasser in optimaler Tiefe und Qualität vorhanden sein.

Die Bedeutung vom Primärenergiefaktor

Soll der Vergleich des Energieverbrauchs verschiedener Immobilien erfolgen, dann erweisen sich abweichende Beheizungsarten als problematisch. Die Primärenergiefaktoren ermöglichen das Angleichen dieser Unterschiede. Multiplizieren Sie den Energieverbrauch mit den jeweiligen Faktoren und Sie können den Energieverbrauch gewichten.

Die Grundlagen dieser Vorgehensweise sind in der EnEV geregelt. Erneuerbare Energien besitzen aufgrund ihrer guten Umwelteigenschaften einen niedrigen Gewichtungsfaktor. Für Umweltenergie gilt der Faktor 0. Heizöl und Erdgas erhält den Faktor 1,1.