drainagerohr

Es ist nicht zu verhindern, dass sich ein Haus immer wieder einmal „nasse Füße“ holt. Niederschläge, Boden- und Grundwasser sammeln sich an ins Erdreich ragende Mauerwerk. Kommt es zu Stauungen, entstehen substanzbedrohende Unterspülungen und Zersetzung. Ein Drainagerohr in Baueinheit mit versickerungssteuernden Bettungen verteilt Wasserlasten und sorgt für einen gleichmäßigen und zuverlässigen Abtransport.

Korrekte Verlegung einer Drainage

Planen Sie voraus!

Wichtig ist eine individuelle Planung und Ausführung. Im Vorfeld sind mehrere Parameter zu ermitteln:

  • Tiefe des Bauwerks
  • Bodenbeschaffenheit und Sickerungsverhalten
  • Anfallende mögliche Wassermengen
  • Ablauf- und Entsorgungsoptionen sowie Verlaufsvorgaben in horizontaler und vertikaler Richtung

Vor allem bei der vollständigen Haussanierung hat die Drainage eine hohe Bedeutung. Oftmals bildet die Verlegung eines Drainagerohrs den Grundstein für die Heizungsinstallation. Ob Fußbodenheizung oder gewöhnliches Heizsystem, ohne Drainage ist eine Entwässerung nicht möglich.

1. Schritt: Verlauf festlegen

Zuerst legen Sie anhand der äußeren Gegebenheiten den Verlauf der Rohre fest. Auf der niederschlagsanfälligen Gebäudeseite berücksichtigen Sie beim Verlegen des Drainagerohrs ein Gefälle zur geschützteren Seite hin. Die Position eines Revisionsschachts muss an einer Stelle geplant werden, die ein späteres Durchspülen ermöglicht. Gegebenenfalls helfen Sandfangelemente, das Drainagerohr dauerhaft sauber zu halten.

2. Schritt: Versickerungstest

Um die Versickerungsfähigkeit des Bodens zu prüfen, graben Sie ein quadratisches Loch mit dem Seitenmaß von vierzig Zentimetern und vierzig Zentimetern Tiefe. Bedecken Sie den Boden gleichmäßig mit feinem Kies. Füllen Sie die Grube bis auf dreißig Zentimeter mit Wasser auf und stecken Sie einen Messstab ein.

Tipp bei kleinen Wassermengen

Wenn das Wasser in etwa dreißig Minuten zum Großteil oder vollständig versickert ist, kann der Boden als Drainageanschluss genutzt werden. Bei geringeren Versickerungsmengen schließen Sie den Drainageauslauf an ein Reservoir wie einen Teich oder an die Kanalisation (genehmigungspflichtig) an.

3. Schritt: Aushub

Heben Sie rund um das Gebäude einen Graben von etwa fünfzig Zentimeter Breite und achtzig Zentimeter Tiefe aus. Füllen Sie den Grubenboden mit einer zehn Zentimeter dicken Sickerkiesschicht auf.

4. Schritt: Rohre auswählen und verlegen

Je nach ermitteltem möglichen Wasservolumen wählen Sie ein Drainagerohr DN 100 oder DN 50. Gebäudedrainage muss mit starren Rohren (DIN 1187 oder DIN 4262) erfolgen, die durch die Farbe blau kenntlich gemacht sind. Gelbe Rohre sind nicht zulässig, orangefarbene in manchen Fällen. Das Wasservolumen ist unter anderem von der Größe der Heizungssysteme abhängig.
Richtig verlegen Sie das Drainagerohr mit einem Gefälle von zwei bis drei Prozent. Der höchste Punkt ist auf der wasserreichsten Seite einzurichten. Auf den Sickerkies legen Sie ein Filtervlies. Das Gefälle erzeugen Sie vorher durch entsprechendes Formen und Schieben der Kiesschicht.

5. Schritt: Revision einrichten

drainagerohr verlegung

Ihr Revisionsschacht ist ein senkrechter Rohrzylinder, der an einer der beiden höher gelegenen Eckpunkt der Drainagerohre gesetzt wird.

Beschweren Sie den Schacht durch Stein, Sand oder Beton nach Herstellerangabe. Das unterbindet einen möglichen späteren Auftrieb.

6. Schritt: Bettung und Verfüllung

Fixieren Sie das Drainagerohr mit einigen Zentimetern seitlich am Rohrverlauf angesetztem „aufgeschichtetem“ Kies. Korrigieren Sie eventuelle Fehllagen und Mindergefälle durch das Modulieren dieses Rohrbettes. Wenn das Drainagerohr in seine perfekte Lage gekommen ist und der Revisionsschacht angeschlossen und integriert, verfüllen Sie die Grube komplett mit Sickerungskies. Verdichten Sie die Schüttung nicht.

Nicht vergessen:

Achten Sie darauf, dass „volle“ Auffangeinrichtungen die Funktion der Drainage nicht unterbinden. Vor allem bei Ableitungen in Sickergruben, Kanälen oder Teichen sollte man dies testen.

7. Schritt: Eventuellen Abflussanschluss montieren

Wenn das Erdreich ausreichende Sickerraten besitzt, verteilt sich das Wasser durch die Schlitze in der Verrohrung. Für hohes temporäres Wasservorkommen können Sie ein Pufferungsreservoir im Drainageverlauf installieren. Wenn eine Ableitung in eine Sickergrube, einen Teich, einen Tank oder einen Kanal erforderlich ist, wählen Sie einen Anschluss mit Rückstoßklappe. Regulierend sind Höhenvarianzen einsetzbar, um den Abfluss aus den Drainageleitungen auch bei höheren Füllständen von Teichen oder Becken zu gewährleisten.

Mit erfolgreichem Einbau des Drainagerohrs haben Sie den Grundstein für Ihren Heizkörper gelegt.