Fußbodenheizung und warme Füße

In früheren Jahren galt eine Fußbodenheizung nahezu als Inbegriff wärmetechnischer Exklusivität. Als Erfinder der Flächenheizung mit Wasserbetrieb gelten die Römer.

Die stetige bautechnische Weiterentwicklung hat dazu geführt, dass heute eine Fußbodenheizung eine bezahlbare Alternative zu anderen Beheizungssystemen geworden ist. Neben dem Heizen durch eine Warmwasser-Fußbodenheizung sind mit Strom betriebene elektrische Fußbodenheizungen erhältlich.   Außer dem Komfort gleichmäßiger Wärme, die von unten gleichmäßig aufsteigt, besitzt die Heizart auch hygienische Vorteile. Ein bei Konvektionsheizungen übliches Aufwirbeln von Staub findet nicht statt, was die Verbreitung von Hausstaub und der darin befindlichen Milben unterbindet. Auch Schimmelsporen wird die Fortbewegungsfähigkeit durch Luftzirkulation entzogen.

Beim Verlegen der Heizleitungen im Fußboden gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Hier gilt es mit Ihrem Heizungsinstallateur abzuklären, welche für Sie in Frage kommt. Welche das ist, hängt ebenso von den baulichen Voraussetzungen wie von dem Heizungsmodell ab. Ebenso kann eine Mischform aus beiden Varianten Sinn machen:

Verlegearten einer Fußbodenheizung im Vergleich

Wasserbetriebene Nasssysteme

In einer mit Warmwasser betriebenen Fußbodenheizung werden Wasserleitungen aus Kunststoff, in einigen Fällen auch Kupfer, im oder auf dem Estrich verlegt. Für die gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt beim Verlegen der Bodenheizung ein schneckenförmiger, ein schlangenförmiger oder ein modularförmiges Verteilen. Das sogenannte Nasssystem integriert die Leitungen mehr oder weniger tief im Estrich. Diese Montageart wird in Neubauten und bei Komplettbodensanierungen angewendet. Der Fußbodenaufbau erhöht sich um bis zu dreißig Millimeter.

Strom- und wasserbetriebene Trockensysteme

In Trockensystemen wird die Fußbodenheizung auf den Estrich aufgelegt. Die wasserführenden Leitungen besitzen eine Lamellenform. Spezielle Wärmeleiter wie Bleche unterstützen die Wärmeverteilung. Die Aufbauhöhe kann unter zehn Millimeter betragen und macht den nachträglichen Einbau möglich.

Elektrisch betriebene Heizsysteme

Die flexibelste Montage erlauben elektrisch betriebene Heizschlangen und Matten. Die teilweise nur drei Millimeter dicken Heizleiter und Folien sind vor allem für den nachträglichen Einbau beliebt. Trotz optimierter Wärmeabgabe fallen beim Betrieb mit Strom deutlich höhere Betriebskosten an als beim Betrieb mit Wasser an.

Vorteile des warmen Fußbodens

Flächenheizungen im Fußboden schaffen eine angenehme Trittwärme, die vor allem bei kalten Bodenbelägen wie Stein- oder Keramikfliesen den Wohnkomfort entscheidend verbessern. Die konvektionsfreie Wärmeabgabe vermindert die Staubentwicklung und ist für Allergiker geeignet.

Die im Boden „versteckten“ Wärmeleitungen nehmen im Raum keinen Platz weg und wirken sich nicht störend auf Fenster, Wände oder Einrichtungsideen aus. Flächenheizungssysteme schaffen eine gleichmäßige Raumwärme ohne kalte Ecken, die durch die Platzierungen anderer Heizungssysteme entstehen können.

Nachteile des Heizsystems

Durch die langen Wege, die Wasser als Wärmeträger durch die Heizleitungen zurücklegen muss, entwickelt eine Fußbodenheizung nur träge ihre Wärmkraft. Sie müssen im Betrieb durch eine intelligente Steuerung oder durch vorausschauendes Bedienen ausgeglichen werden.

Sollte es zu einem Leitungsschaden kommen, sind umfangreiche und aufwendige Bauarbeiten meist unvermeidlich. Elektrisch betriebene Fußbodenheizungen erzeugen als Volllastbeheizungen sehr hohe Energiekosten und sollten nur als Zusatzheizungen konzipiert werden.

Fußbodenheizung kaufen: Preise, Kosten und Bauaufwand

Wenn Sie eine Fußbodenheizung kaufen, müssen Sie zuerst die baulich möglichen Montagemöglichkeiten einschätzen. Abgesehen von den reinen Anschaffungskosten bestimmt der bauliche Aufwand, welche Kosten für eine Fußbodenheizung entstehen. Als Richtwerte können Sie folgende Montagekosten für einen zwanzig Quadratmeter großen Raum pro Quadratmeter annehmen:

Nasssystem mit Integration in den Estrich: 50 bis 80 Euro
Trockensystem zwischen Estrich und Bodenbelag: 20 bis 50 Euro
Elektroheizung zwischen Estrich und Bodenbelag: 20 bis 40 Euro

Bei der Auswahl des Estrichs haben Sie die Möglichkeit zwischen Zement- oder Anhydritestrich zu wählen. Bei wasserbetriebenen Systemen müssen Zu- und Ableitungen zwischen 100 und 200 Euro dazugerechnet werden. Um die passende Steuereinheit für eine Fußbodenheizung zu kaufen, sollten Sie für die Bodenheizung außerdem Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro hinzurechnen.

Nachrüstung und Steuereinheit

Die Kosten für das nachträgliche Einbauen einer Fußbodenheizung übersteigen üblicherweise nicht das Nachrüsten mit Wandheizkörpern. Voraussetzung ist allerdings die Verlegung eines neuen Bodenbelags, der für diese Heizmöglichkeit geeignet ist. Sie müssen bedenken, dass wasserbetriebene Heizsysteme einen Platz für die Steuereinheit benötigen. Der Umfang gleicht in etwa der Größe eines herkömmlichen Umzugskartons.