Eine Fußbodenheizung verbreitet unsichtbar wohlige Heizungswärme im gesamten Haushalt. Doch in vielen Altbauten und bestehenden Gebäuden sind ausschließlich Heizkörper verbaut.
Eine Fußbodenheizung nachträglich einzubauen ist jedoch in nahezu jedem Haushalt möglich.
Fußbodenheizung nachträglich einbauen: Ablauf und Prozess
Das nachträgliche Einbauen einer Fußbodenheizung erfordert im Vergleich zum Direkteinbau einen höheren Zeitaufwand. Um diese Heizungsart nachträglich zu installieren, gibt es verschiedene Optionen für den Heizungsbesitzer. Entweder wird der Fußbodenaufbau um mehrere Zentimeter erhöht oder der Monteur fräst entsprechende Kanäle für die Leitungen in den Fußboden ein.
Fußbodenheizung an Heizkörper anschließen?
Dies ist besonders geeignet für Haushalte, die nur in bestimmten Räumlichkeiten planen eine Heizung im Boden einzurichten. Über zwei verschiedene Heizkreise wird dann zum einen der Heizkörper reguliert und zum anderen die Fußbodenheizung gesteuert.
Kosten des nachträglichen Einbaus
Das Fräsen für einen Heizkreis schlägt mit etwa 875 Euro zu Buche. Dabei entspricht ein Heizkreis in etwa 10 Quadratmeter Heizung. Fünf Heizkreise können für rund 1.800 Euro gefräst werden.
Zusätzliche Kosten können für folgende Posten entstehen:
Bauteil |
Mehrkosten in Euro |
Regeleinheit mit Umwälzpumpe | 250 |
Durchbruch zum Nebenraum | 85 |
Zuspachteln der gefrästen Kanäle | 85 pro Heizkreis |
Verteiler im Keller installieren | 125 |
Vorteile der Einbauverfahren
Eine Fußbodenheizung nachträglich einzubauen hat, je nach Verfahren, einige Vor- und Nachteile. Im Folgenden haben diese für zwei verschiedene Verfahren aufgelistet.
Anhebung des Fußbodenaufbaus |
Fräsen des Fußbodens |
keine Entkernung des Estrichs | keine Entkernung des Estrichs |
schlanke Trägerplatten | durch einen Industriestaubsauer bleibt die Wohnung auch während der Fräsung bewohnbar und nahezu staubfrei |
zusätzliche Schalldämmung | keine Aufbauhöhe |
schnelle Wirkungskraft der Heizung (Wärme geht direkt in den Raum durch Aufbauhöhe) |
schnelle Inbetriebnahme der Heizung |
Nachteile der Einbauverfahren
Obwohl beide Verfahren zum nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung einen ähnlichen Kosten- und Zeitaufwand verursachen, bestehen Unterschiede:
Anhebung des Fußbodenaufbaus |
Fräsen des Fußbodens |
Fußboden ist erhöht | Entfernung des Bodenbelags |
Vorsichtige Entfernung des ursprünglichen Bodenbelags |
nach unten gedämmte Estrichplatte muss bestehen |
nur möglich bei intaktem Estrich | bei mangelnder Vorsicht große Staubentwicklung |
Was ist beim Bodenbelag zu beachten?
Grundsätzlich sind Keramikfliesen und Naturstein aufgrund ihrer Wärmespeichereigenschaften ideal für eine Heizung im Fußboden geeignet. Doch wer lieber auf geflieste Böden verzichten will, kann auf Laminat, Parkett, Linoleum oder Teppich ausweichen.
In jedem Fall sollte vor jeder Verlegung geprüft werden, ob der Bodenbelag mit dem Hinweis “Geeignet für Fußbodenheizungen” gekennzeichnet ist. Teppiche sind durch die ISO 8302 oder EN Norm 12667 mit einem schwarz-weißen Symbol mit drei Pfeilen gezeichnet.
Ist ein Boden nicht geeignet und wird zusammen mit der Fußbodenheizung nachträglich verlegt, kommt es zu Verformungen des Bodenbelags.