Die Fußbodenheizung gehört für viele Hausbesitzer bereits zur Standardausrüstung. Schnell stellt sich jedoch die Frage, ob klassischer Zementestrich bei der Verlegung zur Anwendung kommen darf. Die Antwort ist eindeutig: Ja. Allerdings sind beim Verlegen und bei der Inbetriebnahme einige Punkte zu berücksichtigen. Wir stellen Ihnen die Hintergründe der Thematik und das erforderliche Vorgehen vor.
Was ist Zementestrich?
Zementestrich ist ein Beton mit einer speziellen Mischung und einer speziellen Körnungsgröße. Das Mischungsverhältnis von Sand zu Zement beträgt rund 3:1. Die Körnungsgröße reicht bis zu 8 Millimetern. Ein großer Vorteil des Estrichs ist die hohe Beständigkeit gegenüber Wasser. Obgleich diese Beständigkeit vorliegt, kann der Estrich im nassen Zustand an Festigkeit verlieren. Während der Erstarrung ist eine Mindesttemperatur von 5 Grad Celsius erforderlich, diese muss während der gesamten Trockenzeit aufrechterhalten bleiben.
Zugluft und Wassereintritt dürfen nicht erfolgen, da andernfalls die Stabilität des Bodens nicht gewährleistet ist. Sie müssen den Zementestrich lüften, das Zwangsbeheizen erzeugt einen Abbruch der Hydration.
Neben klassischem Estrich gibt es speziellen Heizestrich. Dieser hat den Vorteil, dass er besser durchlässig für Wärme ist. Das spart Heizkosten und schon die Umwelt.
Wann ist der Estrich begehbar?
Die Begehbarkeit hängt von der Dicke und der erforderlichen Trocknungszeit ab. Für den gesamten Trocknungsprozess empfiehlt es sich, rund 21 bis 28 Tage einzukalkulieren. Bereits nach 3 Tagen ist es meistens möglich, großflächige Belastungen auf dem Zement anzusetzen. Punktbelastungen sind jedoch zu vermeiden. Denn sie führen zum Eindrücken des Estrichs. Erst nach etwa 3 Wochen können wieder Leitern auf den Boden gestellt werden. Wann Sie die ersten Schritte auf dem neuen Bodenbelag ausführen können, ist im Einzelfall zu überprüfen. Lässt sich der Boden mit einem Finger an einer nichteinsehbaren Stelle eindrücken, ist die Begehbarkeit noch nicht gegeben.
Zementestrich verlegen: Welche Kosten entstehen?
Für einen 6 Zentimeter dicken Bodenbelag entstehen Materialkosten von etwa 6 bis 12 Euro bezogen auf einen Quadratmeter. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 12 bis 21 Euro je Quadratmeter. Die Preise für den Zementestrich können sich durch eine hohe Eigenleistung reduzieren. Wer seinen Estrich selbst verlegt, kann sparen. Laien ist allerdings davon abzuraten. Die erforderliche Höhe des Bodenbelags darf lediglich aus Kostengründen nicht verändert werden. Um eine lange Nutzungsdauer zu erreichen, müssen Sie den Estrich aufheizen. Dabei ist ein genaues Protokoll einzuhalten.
Diese Punkte müssen Sie beachten
Setzen Sie Zementestrich bei einer Fußbodenheizung ein, dann sind folgende Hinweise zu berücksichtigen:
- Nach dem Ausbringen des Zementestrichs nehmen Sie eine Dichtigkeitsprüfung vor. Das System wird einem gewissen Druck ausgesetzt, wobei der Druck über einen definierten Zeitraum gehalten werden muss. Im Falle von undichten Stellen sind Ausbesserungen vorzunehmen.
Tipp: Lassen Sie die Fußbodenheizung vom Heizungsbauer verlegen, um spätere Probleme und das erneute Aufreißen des Bodens zu vermeiden. - Verhindern Sie Lufteinschlüsse. Achten Sie darauf, dass Rohre vollständig umschlossen sind.
- Halten Sie notwendige Zeiten ein. Aufgrund der Trocknungszeit und dem anschließenden langsamem Aufheizen kann ein Gesamtzeitbedarf von bis zu 2 Monaten entstehen. Würden Sie diesen Vorgang unterbrechen, könnten später Spannungsrisse auftreten.