kosten fuer eine fussbodenheizungBei den Kosten für eine Fußbodenheizung gilt es, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Zum einen entstehen Anschaffungskosten für das Material. Hinzu kommt die Rechnung des Fachbetriebes, der die Bodenheizung verbaut. Ein dritte Blickwinkel sind die finanziellen Aufwendungen für den laufenden Betrieb wie für Strom oder Gas und für die Wartung.

Im Folgenden geben wir Schritt für Schritt einen Überblick über sämtliche Kosten, die es bei einer Fußbodenheizung zu beachten gilt.

Materialkosten pro Quadratmeter bei einem Nasssystem

Kostenfaktor

Preis pro m²

Heizelement 25 – 40 €
Anbindeleitung ca. 7 €
Verlegplatten ca. 12 €

Pro Quadratmeter beheizter Bodenfläche müssen Eigentümer mit 44 bis 64 Euro für das Material rechnen. Bei einem Einfamilienhaus mit 100 qm Fläche liegen die Materialkosten demnach zwischen 4.400 und 6.400 Euro.

Bei den hier aufgeführten Kosten handelt es sich um die Neuinstallation einer Fußbodenheizung. Eine Nachrüstung ist teurer da hier gegebenenfalls Fliesen oder andere Bodenbeläge entfernt werden müssen. Ist dies der Fall liegen, fallen die Preise 20% bis 30% höher aus als bei einer Neuinstallation.

Bei der hier vorgenommenen Multiplikation der Preise pro qm mit der Zimmergrundfläche haben wir zentrale Aufwendungen auf den Quadratmeter umgelegt. So entstehen beim Einbau der Fußbodenheizung einmalige Kosten für den Heizkreisverteiler und die Steuerung. Generell sind die Anschaffungs- und Montagekosten höher als bei Heizkörpern. Dafür sind die Betriebskosten jedoch geringer, doch dazu mehr an späterer Stelle.

Unterschied zwischen Nass- und Trockensystem

Die Kosten einer Fußbodenheizung im Trockensystem mit elektrischer Wärmeerzeugung können auf 30 bis 60 Euro einschließlich aller Kabelverbinder und Verlegehilfen veranschlagt werden. Das ergibt für einen zehn Quadratmeter großen Raum 300 bis 600 Euro.

Hier ergeben sich unterschiede je nachdem, ob es sich um ein Nass- oder ein Trockensystemen handelt. Bei einem Nasssystem liegen die Heizleitungen direkt im Estrich, bei einem Trockensystem hingegen handelt es sich um eine zusätzliche Schicht unterhalb des Bodenbelags:

System

Preis pro m²

Trockensystem 44 – 64 €
Nasssystem 20 – 40 €

Bei Nassystemen wird außerdem zwischen verschiedenen Arten von Verlegplatten unterschieden. Je nachdem, welche Art Sie nutzen, unterscheidet sich der Preis. Folgende Möglichkeiten gibt es:

Verglegplatten

Preis pro m²

Noppenplatten 20 – 40 €
Trägerelementsystem 15 – 39 €
Klettsystem, Tackersystem bzw. Klemmschienensystem 15 – 30 €

Geht es um das Nachrüsten einer Fußbodenheizung kommt in den meisten Fällen ein Trockensystem zur Anwendung. Elektrische Fußbodenheizungen können mit drahtdurchzogenen Heizfolien verglichen werden, die nur wenige Millimeter Aufbauhöhe benötigen. Die Montagekosten sind fast zu vernachlässigen, da das Verlegen dem Ausbreiten einer Antirutschmatte unter einem Teppich gleicht. Zu beachten sind allerdings bauliche Dämmungsarbeiten.

Für Nasssysteme mit Heizflüssigkeitsdurchlauf müssen Anschaffungspreise ab etwa 50 Euro pro Quadratmeter einschließlich des gewählten Befestigungssystems kalkuliert werden. Es kommen mehrere Trägersysteme in Betracht, die teilweise auch in frischem Estrich versenkt werden können:

  • Leitungsauflagen auf Noppenplatten
  • Träger aus Kunststoffelementen
  • Klettbefestigungen
  • Getackerte Fixierungen
  • Klemmschienenmontage

Fußbodenheizung Kosten NasssystemDa der Material- und Arbeitsaufwand mit der Raumgröße nur geringfügig steigt, verringern sich die Preise pro qm mit wachsender Bodenfläche. Für einen zehn Quadratmeter messenden Raum müssen Sie mit 500 bis 800 Euro rechnen, für zwanzig Quadratmeter werden üblicherweise 800 bis 1.200 Euro verlangt.

Regel- und Steuertechnik

Als gesonderten Kostenposten muss die Heizkreisverteiler- und Regeltechnik berücksichtigt werden. Die Preisdifferenz zwischen manuell bedienbaren Zuflussreglern und elektronisch gesteuerten Regelwerken ist groß. Die einfachsten Steuereinheiten für bis zu drei Heizkreisen sind ab etwa 100 Euro erhältlich.
Mit vollautomatischem Regelwerk, Fernbedienung und Mehrthermostatsteuerung können Zubehörteile für bis zu 1.000 Euro zusammenkommen. Das Gegenrechnen der möglichen Ersparnisse bei den Betriebskosten kann eine höhere Anfangsinvestition schnell amortisieren.

Betriebskosten

Bei den Kosten für das nachträgliche Einbauen einer Fußbodenheizung ist meist der Stromverbrauch trockener Systeme der größte Faktor. Wie bei allen Wärme- und Kältegewinnungsarten aus Strom kostet der Strom aus der Steckdose mehr als jeder andere Energieträger.

Für eine Grundfläche von zehn Quadratmetern und einer alltagstauglichen Wärmekraft von hundert Watt pro Quadratmeter wird insgesamt ein Kilowatt pro Betriebsstunde (kW/h) verbraucht. In Deutschland wird der Strom gegenwärtig (2021) zwischen 28 und 40 Eurocent pro kW/h verkauft.

Energieträger Kosten pro kWh Heizenergie
Gas 0,09 €
Strom 0,28 €

Die Betriebskosten für eine elektrische Fußbodenheizung sind demnach rund dreimal so hoch wie für eine solche, die Gas als Brennstoff nutzt.

Bei Nasssystemen hat die Wärmeherkunft großen Anteil an den Betriebskosten. Jeder Brennstoff, der das Heizwasser erwärmen kann, ist als Energieträger möglich. Die Betriebskosten unterschreiten die anderer Wärmeausgabegeräte, da die Position der Fußbodenheizung die Wärme physikalisch vorteilhafter verteilt.

Nachrüsten

Eine Fußbodenheizung nachzurüsten erzeugt Kosten, die vor allem im Montagebereich über die Wirtschaftlichkeit entscheiden. In die für die Nachrüstung der Fußbodenheizung enthaltenen Kosten wirken sich die Baumaßnahmen und bautechnische Beschränkungen stark aus. Die mögliche Aufbauhöhe bestimmt den Typ und die Kosten für das nachträgliche Einbauen einer Fußbodenheizung maßgeblich. Eine elektrische Fußbodenheizung nachrüsten bringt Kosten, die unter einem Vielfachen unter denen für Nasssysteme liegen.