Flächenheizsysteme wie Fußboden- und Wandheizungen transportieren die erwärmte Heizflüssigkeit in Schlauchleitungen.
Heizkreisverteiler
Sie mäandern in Schlangenlinien, sind spiralförmig oder in parallelem Hin- und Herlaufen montiert. Durch die Wärmeabgabe auf der Strecke verliert die Heizflüssigkeit zunehmend ihre Wärme. Als zwangsläufige technische Folge entsteht ein Ungleichgewicht in der Wärmeabgabe. Je länger die Flüssigkeit unterwegs ist, desto kälter wird sie. Eine Fußbodenheizung mit Heizkreisverteiler umgeht dieses Problem durch eine Art der Portionierung und Verkürzung der Wege.
Dabei regelt der Heizkreisverteiler die möglichst gleichbleibende Wärmeabgabe neben der Verkürzung durch einen hydraulischen Abgleich, Steuerung der Fließgeschwindigkeit und der Fließrichtung. Die optimal gleichmäßige Wärmeabgabe auf der Fläche wird zusätzlich durch die automatische Auslösung der Einzelventile mithilfe eines Heizkörperthermostats unterstützt.

Während früher häufig Einrohr-Systeme verwendet wurden, nutzt man heute aufgrund der besseren Regulierbarkeit Zweirohr-Systeme. Einen typischen Aufbau zeigt die folgende Infografik:

Aufbau eines Zweirohr Heizkreisverteilers

Faktoren zur Bestimmung der Heizkreisanzahl

Die Bestimmung der benötigten Heizkreise und der Dimensionierung entsteht aus den Wechselbeziehungen aller nachfolgend aufgeführten Faktoren. Als gängiger Richtwert wird die Höchstlänge eines Heizkreises auf etwa hundert Meter beschränkt.

Checkliste zu berücksichtigender Faktoren

Bei der Berechnung der Anzahl benötigter Heizkreise müssen folgende Faktoren einbezogen werden:

  • Bodenfläche
  • Leitungsdurchmesser
  • Leitungsabstand
  • Leistung der Umwälzpumpe
  • Verlegeform (Spirale, Parallelen oder S-Form)

Die gängigen Heizkreisverteiler für Räume in privaten Häusern bedienen zwischen zwei und zwölf Heizkreisen. Grob kalkuliert und mit Variablen aufgrund der gewünschten Wärmeleistung versehen reichen zwei bis vier Heizkreisen bei Boden- oder Wandflächen bis zu 20 Quadratmetern. Pro zehn Quadratmeter mehr Fläche müssen etwa zwei zusätzliche Heizkreise installiert werden.

Aufbau, Form und Konstruktionsart

Ein Heizkreisverteiler besteht aus Vor- und Rücklaufanschlüssen, die nebeneinander angeordnet sind. Ab drei Heizkreisen sollten die Fließrichtungen abwechselnd als Vor- und Rücklauf angeschlossen werden. Auf diese Weise „treffen“ sich maximal erwärmte frisch einlaufende Heizflüssigkeit und der erkaltete Rückfluss in unmittelbarer Nachbarschaft. Im Ergebnis entsteht eine größere Gleichmäßigkeit der Wärmeverteilung. Die geringste Wärmeabgabe erfolgt in der Mitte des Heizkreises, in dem der Abstand beider Fließrichtungen zum Vorlauf am größten ist.

Die Vor- und Rücklaufanschlüsse sind auf zwei Verteilerbalken nebeneinander angeordnet. Die meisten Modelle sind mit seitlich senkrecht angebrachten Metallprofilen zu einer rechteckigen Rahmenform zusammenmontiert. Die Einzelbreite jedes Anschlusses beträgt zwischen vierzig und fünfzig Millimetern.

Infos zu den Maßen

Als Heizkreisverteiler Maße müssen die Anzahl der Anschlüsse addiert werden und ein Entlüftungsventil dazugerechnet werden. Vier Heizkreise benötigen eine Verteilerbreite von 200 bis 250 Millimeter Breite. Der Höhenabstand zwischen Vor- und Rücklaufbalken beträgt zwischen 300 und 500 Millimetern.

Steuerung und Ventiltechnik

Die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Flächenheizung wird durch den Ventileinsatz am Heizkreisverteiler bestimmt. Jeder Heizkreis wir durch ein eigenes Heizkörperventil hydraulisch geregelt. Durch die Regelung der Durchflussmenge wird der Druckabfall im Heizkreis beim fortschreitenden Entfernen vom Vorlaufanschluss ausgeglichen. Ein Thermostat hat mittels eines Stellmotors Zugriff auf die einzelnen Ventile. Bei entsprechenden Messergebnissen öffnet oder schließt er den Durchlauf.

Es gibt unterschiedliche Konstruktionen, um einen Heizkreisverteiler einstellen zu können. Die einfachste und hauptsächlich mechanisch wirkende Variante ist die Einzelregelung der Durchflussmengen. Vollautomatisch und elektronisch geregelte Stellantriebe verlangen nur nach Eingabe der Wunschraumtemperatur.

Technik von einem Hersteller

Renommierte Heizungshersteller wie Buderus bietet Heizkreisverteiler für zwei bis 16 Heizkreise an. Die Fertigbausätze für Einzeldurchflussregelung beginnen bei Preisen ab etwa hundert Euro. Wenn im Mauerwerk kein Montageplatz verfügbar ist, können Verteilerschränke in allen Größen zugekauft werden. Zubehör wie Einzelventile für den Stellantrieb und hydraulische Weichen kosten zwischen zwölf und zwanzig Euro pro Stück. Idealerweise wird Regeltechnik zwecks Gewährleistung und Funktionssicherheit vom gleichen Hersteller eingesetzt, von dem die anderen Bauteile stammen.