Kapillarrohrmatten sind den natürlichen Vorgängen in Organismen nachempfunden. Viele Lebewesen setzen Flüssigkeiten ein, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Die Flüssigkeiten dienen der Wärmeübertragung und der Wärmespeicherung. Sie werden unter der Oberfläche durch ein feines Kapillarnetz verteilt. Nach diesem Prinzip arbeiten Kapillarrohrmatten. Diese lassen sich für die Beheizung Ihres Gebäudes, zum Beispiel als Flächenheizung einsetzen. Wichtige Infos zur Konstruktionsweise und den Anwendungsgebieten verraten wir im Folgenden.

Kapillarrohrmatten

Optimale Konstruktion – schnelle Erwärmung

Der erforderliche Kapillarrohrdurchmesser und die notwendigen Abstände zwischen den Kapillarrohren hängen vom Einsatzgebiet ab. Gemeinsam mit dem Heizungsbauer legen Sie die Konstruktionsform im Einzelfall fest. Zu berücksichtigen ist dabei eine möglichst optimale Wärmeverteilung. Durch den geringen Durchmesser und der niedrigen Aufbauhöhe der Kapillarrohre lassen sich die Bauteile dicht unter der Deckenoberfläche anbringen. Es entsteht ein geringer Wärmeleitwiderstand zwischen der zu erwärmenden Oberfläche und dem Heizwasser. Innerhalb weniger Minuten setzt der Temperaturwechsel ein. Eine möglichst hohe Anzahl an Rohren sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung auf der Fläche.

Wo kann ich die Kapillarrohrmatte einsetzen?

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Sie können Sie die Kapillarrohrmatte beispielsweise als Flächenkollektor beim Heizen mit Erdwärme verwenden. So besteht also auch die Möglichkeit eine Geothermie anzuschließen. Dabei wird die Wärme aus dem Erdreich über die Heizleitungen durch die Matten gepumpt. Kapillarrohrmatten finden aber auch als Wandheizung, Fußbodenheizung oder Deckenheizung Anwendung. Der nachträgliche Einbau in Bestandshäusern ist ebenfalls möglich.

Warum sind Kapillarrohre effizient?

Als Material dient oftmals recycelbares und sortenreines Polypropylen, ein Kunststoff. Der Abstand der dünnen Kapillarrohre ist relativ eng gehalten. Die Anbringung der Kapillarrohrmatte erfolgt dicht unter der zu beheizenden Oberfläche. Diese Kombination führt zu einer hohen Effizienz. Dank der kurzen Reaktionszeit genießen Sie die angenehm wohlige Temperaturverteilung im Raum. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Flexibilität. Der Einbau ist selbst bei unterschiedlichen Strukturen möglich.

Verlegung optimieren: Tipps zur Gestaltung

1. Die Abstände dürfen nicht zu groß gewählt werden, ansonsten entstehen Temperaturunterschiede, die dem Fußbodenbelag schaden. Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sind daher möglichst kleine Abstände erforderlich.
2. Die Matten eignen sich auch für eine Kombination mit umweltfreundlichen Arten der Energieerzeugung. Die kurzen Vorlauftemperaturen wirken sich positiv auf den Energieverbrauch aus.
3. In Passivhäusern werden die Matten gerne genutzt, um eine effektiv und schnell reagierende Heizung zu realisieren.
4. Das Verputzen über die Kapillarrohre kann sich etwas aufwendig gestalten, gerade an der Decke ist ausreichend Erfahrung notwendig.
5. Alternativ besteht auch die Möglichkeit die Matten für die Raumkühlung einzusetzen.
6. Die Rohrsysteme befüllt der Fachmann mit Leitungswasser.

Die Kosten für die Kapillarrohrmatten

Die Preise für Kapillarrohrmatten richten sich nach der auszukleidenden Fläche. Investitionen von rund 150 bis 180 Euro pro Quadratmeter sind üblich. Sie haben die Auswahl, ob Sie die Kapillarrohrmatten kaufen und an der Decke anbringen möchten oder ob Sie die Matten auf dem Boden verlegen. In beiden Fällen erwärmen Sie den Raum gleichmäßig. Für den Trockenbau bieten Hersteller speziell vorgefertigte Bauteile mit integrierten Kapillarrohrmatten an.

Der Betrieb der Heizung

Erfahrungen werden zeigen, ob die von den Anbietern prognostizierten 50 Jahre Nutzungsdauer der Matten realistisch sind. Oftmals vergeben Hersteller Garantien von 10 oder 15 Jahren auf die Haltbarkeit und Nutzungsdauer. Dieses Garantieversprechen und die hohe Qualität des Materials würden die vergleichsweise hohen Preise für Kapillarrohrmatten ausgleichen. Denn die Nachteile bestehen im Wesentlichen aus den höheren Investitionskosten. Diese sind jedoch in etwa vergleichbar mit denen einer Fußbodenheizung.