Das Heizungswasser dient als Trägermedium für die Wärmeenergie. In einigen Fällen ist es erforderlich, dieses aus dem System abzulassen. Wir erklären das korrekte Vorgehen und die üblichen Anlässe.

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Wann muss ich das Wasser aus der Heizung ablassen?

Wasser aus der Heizung ablassen Frau mit Schale
Der Wasserkreislauf bildet ein sich geschlossenes System, das nicht ohne Grund zu unterbrechen ist.

Übliche Anlässe für eine Entleerung sind jedoch Folgende:

Anleitung für den Entwässerungsvorgang

1. Bevor Sie Wasser aus der Heizung ablassen, ist die vollständige Anlage zunächst auszuschalten. Achten Sie vor allem auf die Umwälzpumpe. Denn auch sie darf sich nicht mehr im Betriebsmodus befinden.

2. Über den Entleerungshahn fließt die Heizungsflüssigkeit nun ab. Schließen Sie einen Wasserschlauch an diesen Hahn an und leiten Sie das Heizwasser in den Abfluss.

Die austretende Flüssigkeit ist verunreinigt. Durch den langen Verbleib im Heizungssystem und die Aufnahme von Abrieb sowie anderweitigen Partikeln enthält sie Schadstoffe. Vermeiden Sie aus diesem Grund den direkten Kontakt. Legen Sie alte Handtücher und Lappen unter, wenn Sie Wasser aus der Heizung ablassen. Auf diese Weite fangen Sie Spritzer auf.

3. Drehen Sie den Entleerungshahn auf. Über den Schlauch erfolgt der Flüssigkeitsabfluss. Da sich große Mengen im Wärmeerzeuger befinden – abhängig von der Dimensionierung des Systems – kann es zwei bis drei Stunden dauern, bis der Abflussvorgang sich beenden lässt.

Kann ich den Wärmeerzeuger abbauen, ohne Wasser ablassen zu müssen?

Die Antwort hängt vom genauen Ziel ab. Möchten Sie einen einzelnen Heizungskörper auswechseln, ist es nicht zwingend erforderlich, das komplette Wasser aus der Heizung abzulassen. Es ist lediglich abzuführen, wenn es sich direkt im Kompaktheizkörper befindet.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Schließen Sie das Thermostatventil
  • Schließen Sie das Rücklaufventil
  • Reduzieren Sie den Heizkörperdruck und starten Sie den Abfließvorgang

Zur Ausführung des letzten Arbeitsschrittes benötigen Sie einen Heizkörperentlüftungsschlüssel. Er ist für rund 10 bis 50 Cent im Baumarkt erhältlich. Halten Sie einen Auffangbehälter unter die Ablassschraube. Zunächst hören Sie ein Zischen und die Luft entweicht. Anschließend tritt Flüssigkeit aus, die sich mit dem Behälter auffangen lässt.

Leer stehendes Haus: Soll ich im Winter das Wasser aus der Heizung ablassen?

Wird das Haus über die Winterzeit nicht bewohnt, ist es ratsam Kosten für den Heizbetrieb einzusparen. Am einfachsten ist es, die Heizungsanlage im Frostschutzmodus zu betreiben. Die Rohre frieren nicht ein und zugleich sind die Heizungskosten gering.

Ältere Heizungen besitzen oftmals keinen Betrieb für den Frostschutz. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Heizungsbauer zu Rate ziehen und nachträglich einen entsprechenden Umbau vornehmen zu lassen.

Beachten Sie bei der Entscheidung, ob Sie in der kalten Jahreszeit das Wasser aus der Heizung ablassen, folgende Hinweise:

  • Es darf kein Restwasser im System verbleiben, da ansonsten Korrosionsschäden drohen. Nach dem Ablassen ist die Anlage durch einen Heizungsmonteur vollständig auszublasen, um Restfeuchtigkeit zu entfernen.
  • Wenn Sie das Wasser bei der Heizung ablassen, ist das System nicht mehr funktionsbereit und das Haus kühlt ab. Die Gefahr von Gebäudeschäden – beispielsweise durch Schimmelbefall – steigt.
  • Schalten Sie Ihr Heizungsmodell aus, ohne das Heizwasser abzulassen, kann die Flüssigkeit in den Rohren gefrieren. In diesem Fall drohen Frostschäden.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Heizungsbauer, ob die Zugabe eines Frostschutzmittels empfehlenswert ist.

Am einfachsten und sichersten ist es, die Heizung bei unbewohnten Gebäuden in Winterzeit im Frostmodus laufen zu lassen. Moderne Systeme – beispielsweise von Viessmann oder Vaillant – besitzen derartige Vorrichtungen.

Was tun, wenn der Druck am System zu hoch ist?

Auf dem Manometer erkennen Sie, ob der korrekte Wasserdruck eingestellt ist. Befindet sich die Nadel im roten Bereich, sollten Sie Wasser bei der Heizung ablassen. Wie viel zu entnehmen ist, hängt unter anderem von der Höhe des Gebäudes ab. Heizungsbauer beziehen bei der Bestimmung des zulässigen Drucks die Höhendifferenz zwischen dem Heizungskeller und dem am höchsten gelegenen Heizkörper mit ein.