Die Wärmeleistung bezeichnet den Anteil der Leistung, die bei Umwandlungsprozessen des Brennstoffes in Form von Wärmeenergie für die Heizung nutzbar ist.
Wärmeleistung berechnen
Am häufigsten wird der Begriff im Zusammenhang mit Heizungsanlagen verwendet. Denn die Wärmeleistung entspricht der Feuerungswärmeleistung Ihrer Heizung. Davon abzuziehen sind die Verluste, die durch eine unvollständige Verbrennung von Restwärme resuliert. Diese restliche Menge Wärme ist im Abgas enthalten. Hinzu kommen Wärmeverluste des jeweiligen Wärmeerzeugers. Um die Wärmeleistung zu berechnen, wird diesebei der Beheizung von Gebäuden gewöhnlich in Watt (W) oder in Kilowatt (kW) angegeben.

Berechnung der benötigten Heizleistung von Gas

Um beim Heizen mit Gas die benötigte Leistung des Heizkessels in kW zu berechnen, können die Größe und der Typ der Wohnfläche sowie die Höhe der benötigten Warmwasserbereitung herangezogen werden. In Bezug auf die Wohnfläche gelten hierbei folgende Richtwerte:

Art der Immobilie

Heizleistung in Watt pro Quadratmeter (W/qm)

Passivhaus (EnEV 2009) 1,712
KfW-Effizienzhaus 40 4,566
Niedrigenergiehaus (EnEV 2002) 7,991
Durchschnitt in Deutschland 2002 18,26
Heizung im Altbau (nicht saniert, Baujahr 1960-1980) 34,25

Um die benötigte Wärmeleistung des Heizkessels zu berechnen, werden die vorhandenen Quadratmeter mit dem jeweils passenden Wert multipliziert. Anschließend wird das Ergebnis durch 1.000 geteilt, um die benötigte Leistung in Kilowatt zu erhalten.

Wird das Warmwasser ebenfalls mit Gas aufbereitet, so lässt sich die zusätzlich benötigte Leistung rechnerisch ermitteln, indem von einem maximalen Warmwasserverbrauch von 50 Litern pro Person ausgegangen wird. Bei einer Durchschnittstemperatur von 45 Grad Celsius sind dann für den Warmwasserbedarf pro Person und Tag 0,25 kW zu berechnen.

Ermittlung für die Heizkörper

Wenn Sie für Ihre Heizkörper die Wärmeleistung berechnen, muss die Gesamtwärmeleistung des Heizkörpers mindestens der vorhandenen Heizlast des Raums entsprechen. Die genaue Berechnung der Wärmeleistung für einen Raum ist jedoch kompliziert und wird vom Heizungsfachmann übernommen. Alternativ lassen sich jedoch folgende Erfahrungswerte heranziehen:

  • Neubauten und wärmegedämmte Altbauten: 100 Watt/qm
  • Ungedämmte Altbauten mit Einfachverglasung: 150 Watt/qm
  • Badezimmer: 10 Prozent Zuschlag

Ist die Wärmeleistung des Heizkörpers zu gering, wird der Raum nicht richtig warm und es wird mehr Energie benötigt, um die gewünschte Innentemperatur zu erzielen. Ist die Gesamtwärmeleistung des Heizkörpers dagegen zu groß, führt dies zu einer Absenkung der Vorlauftemperatur. Die geringere Differenz zwischen der Vorlauf- und Rücklauftemperatur reduziert die Verluste bei der Wärmeerzeugung und bei der Wärmeverteilung und spart somit Heizkosten.

Wärmeleistung berechnen für eine Wärmepumpe

Die Ermittlung kann näherungsweise auf Grundlage der zu beheizten Wohnfläche erfolgen. Zu diesem Zweck werden gewöhnlich folgende Richtwerte zur benötigten Heizleistung herangezogen:

  • Neubau nach Energieeinsparverordnung (EnEV): 40-50 W/qm
  • Altbau nach Wärmeschutzverordnung von 1995: 50-70 W/qm
  • Altbauten mit normaler Wärmedämmung: 70-90 W/qm
  • Altbauten ohne Wärmedämmung: 90-120 W/qm

Bei einem entsprechend der Wärmeschutzverordnung von 1995 errichteten Altbau mit einer Wohnfläche von 150 qm Wohnfläche wird die benötigte Heizleistung der Wärmepumpe nach folgender Formel berechnet:

150 qm x 55 W/qm = 8.250 W = 8,25 kW