Die deutsche Energiepolitik versucht mit Anreizen unterschiedlicher Arten private Bauherren und Hausbesitzer zu überzeugen, energieeffizient zu sanieren oder zu bauen. Dazu zählt die Förderung für das KfW Effizienzhaus von der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

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Diese legt als Förderungskriterien die Art der Energiegewinnung, den Ausnutzungsgrad und den Wärmeverlust eines Gebäudes zugrunde. Ob Ihre Immobilie als energieeffizient bewertet und eingeordnet wird, zeigt in Blick in die Energieeinparverordnung (kurz: EnEV). Sie legt die entsprechende Definition fest, die um weitere Vorgaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau ergänzt wird. Wenn Bauherren und Immobilieneigentümer die gesetzlich vorgegebenen Mindestwerte bezüglich Energieverbrauch und Wärmeverlust einhalten bzw. unterschreiten, ist ein förderfähiges KfW Effizienzhaus gegeben.
Ob ein nicht zurückzahlbarer Zuschuss oder ein vergünstigter Kredit den Bauherren bei der Finanzierung unterstützt, entscheiden weitere flankierende formale Vorgaben wie das Baujahr und der Beantragungsweg.

Ziele und Zweck der Förderungen für das KfW Effizienzhaus

Der EnEV regelt die Grundansprüche an alle Bauwerke zu Wohnzwecken. Sie existiert seit 2002 und gibt unter anderem Aufschluss über die Vorgaben an den Heizenergieverbrauch und die Dämmungswerte eines Gebäudes. Die Individualität von Bauwerken und Wohnraum wird berücksichtigt. So können im Einzelfall Abweichungen zwischen den verschiedenen Gebäuden auftreten. Strenge Ansprüche stellt die EnEV beim Neubau. Sanierungen von Bestandsgebäuden können mit geringeren Zielvorgaben versehen sein. Das liegt an der bauseitig teilweise eingeschränkten Eingriffsmöglichkeit.

Wegen der Endlichkeit fossiler Energieträger und der teilweise investitionsintensiven regenerativen Energienutzungsarten sollen Förderungen die Bereitschaft zum Umstieg begünstigen oder wirtschaftlich ermöglichen. Die EnEV wird dabei immer wieder der technischen Entwicklung sowohl von Heizanlagen und Systemen als auch von Bau- und Dämmtechniken angepasst. Förderprogramme werden parallel modifiziert, sodass eine Zusage gleichzeitig immer auch eine Momentaufnahme darstellt.

Maßgeblich für die Energieeffizienz eines Gebäudes ist der Primärenergiebedarf, auf den auch der Heizwärmebedarf in Ihrem Haushalt Einfluss ausübt. Seit 2016 hat der Primärenergiebedarf gegenüber 2014 um 25 Prozent niedriger auszufallen. Diese Zielsetzung erreichen Bauherren mit ausreichender Wärmedämmung und dem Einsatz effizienter Heiztechnik

Arten und Anforderungen an ein KfW Effizienzhaus

Die Höhe der Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau variiert je nach erreichter KfW Effizienzhaus Klasse. Die Einstufung ist dabei abhängig von den Zielwerten, die bauliche Maßnahmen erfüllen. Als Leitwerte gelten dabei der Primärenergiebedarf, der Ausnutzungsgrad und der Wärmeverlust am Haus.

Aktuell lassen sich Effizienzhäuser in folgende Klassen unterscheiden:

  • Standard 40 und 40+
  • KfW Effizienzhaus 55
  • Standard 70
  • Standard 85
  • Effizienzhaus 100
  • Effizienzhaus 115
  • Denkmal

Die nummerischen Werte geben die Höchstwerte des primären Energiebedarfs vorerst unabhängig vom Energieträger an. So darf der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung in einem KfW 55 Haus bei maximal 55 Prozent gegenüber dem Verbrauch in einem Referenzgebäude liegen. Letzteres ist kein real existierendes Gebäude, sondern stellt das Ergebnis aus Berechnungen dar. Es wird bei der Erstellung eines Energieausweises neu errechnet.

Das KfW Haus 55,  muss zwei Bedingungen erfüllen:

  • Der Jahresprimärenergiebedarf darf 55 Prozent des Referenzwerts nicht überschreiten
  • Der Transmissionswärmeverlust muss mindestens 45 Prozent unter dem Referenzwert liegen

Eine Förderung für das KfW 70 Haus können Bauherren seit dem 1. April 2016 nicht mehr in Anspruch nehmen. Generell gelten jedoch folgende Anforderungen an dieses Niedrigenergiehaus:

1. Der Jahresprimärenergiebedarf darf 70 Prozent des Referenzwerts nicht überschreiten
2. Der Transmissionswärmeverlust muss mindestens 15 Prozent unter dem Referenzwert liegen

Allgemein gilt: Je niedriger der nummerische Wert ausfällt, desto weniger Energie verbraucht Ihr Haus und umso höher ist die energetische Qualität.

Welchen Beitrag leistet die Heizung zum KfW Effizienzhaus?

Der Primärenergiebedarf ist ein maßgeblicher Faktor bei der energetischen Bewertung und Einstufung eines Gebäudes als KfW Effizienzhaus. Bauherren, die bei der Gebäudebeheizung auf umweltfreundliche Energieträger wie Holz oder Umweltwärme setzen, senken den primären Energiebedarf der eigenen Immobilie. Denn die EnEV vergibt für jeden Brennstoff einen Primärenergiefaktor, der bei ökologischen Energierträgern niedriger ausfällt als bei den fossilen Wärmequellen.

Energiequelle

Primärenergiefaktor

Erdgas 1,1
Heizöl 1,4
Umweltwärme (Erde, Licht, Luft) 0,0
Strom 1,8

Multipizieren Sie diesen Faktor mit Ihrem Energiebedarf, erhalten Sie in der einfachen Berechnung den Primärenergiebedarf. Ein Blick auf die Werte in der Tabelle zeigt: Erneuerbare Energieträger reduzieren den Bedarf und steigern den Immobilienwert.

Wichtig für das Erreichen eines Effizienzhauses ist aber auch die Technik Ihres Wärmeerzeugers. Moderne Heizungen sind effizienter. So reduziert eine Gasbrennwertheizung die Energiekosten gegenüber einem herkömmlichen Modell um bis zu 30 Prozent.

Förderung für das KfW Effizienzhaus: Beantragung und Leistungen

Zinsvergünstigte Kredite oder Zuschüsse wickelt die Hausbank des Antragsstellers ab. Die Zuschüsse sind teilweise auch mit Tilgungszuschüssen kombiniert, die die Förderbank meist als zusätzliche Anschubfinanzierungshilfe gewährt.

Für ein KfW 40 Haus als Neubau werden Kredite bis zu 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Tilgungszuschüsse variieren zwischen fünf und 15 Prozent. Beim energieeffizienten Sanieren mit Erreichen der geforderten Werte kann die gleiche Kreditsumme mit Tilgungszuschüssen bis zu 17,5 Prozent oder ein Investitionszuschuss von bis zu 30 Prozent gewährt werden.

Da ein Gebäudealtbestand bei der energetischen Sanierung häufig größeren baulichen und damit finanziellen Aufwand erzeugt, sind die gewährten Volumen meist höher. Die individuelle Aufwands- und Bedarfssituation kann durch den KfW Kreditrechner berechnet werden. Insbesondere vor einer geplanten energieeffizienten Sanierung, empfiehlt es sich einen KfW Berater oder einen zugelassenen Energieberater einzubeziehen. So können Sie sicher gehen, formal und inhaltlich erfolgsversprechende Anträge zu stellen.