Energiewende

In unserer modernen Gesellschaft ist die Abhängigkeit von Energie eine der prägendsten Herausforderungen. Die stetige und zukünftige Versorgung steht sowohl in der Politik als auch im öffentlichen Diskurs auf den vorderen Plätzen der Lebensagenda. Abgesehen von der Endlichkeit und Zukunftsträchtigkeit begleiten seit den 1980er-Jahren Umweltaspekte die Diskussion. 

Zu den Treibern der Energiewende zählen viele verschiedene Energie- und Versorgungsarten.

Welche Energienquellen existieren?

Drei Arten von Energiequellen stehen zur Verfügung:

  • Endliche Energieträger aus fossilen Stoffen
  • Regenerative Energiequellen aus erneuerbaren Umweltquellen
  • Kernenergie

Wieso eine Energiewende?

Neben der natürlichen globalen Versorgungssituation kommen politische und wirtschaftliche Probleme, die durch Abhängigkeiten von Energielieferanten entstehen. Energievorkommen sind Handelsware, die von den jeweiligen Eigentümern des Grund und Bodens vermarktet werden.

Die natürliche Knappheit fossiler Brennstoffe führt nicht nur zu politischen Konflikten auf internationalem Niveau, sondern auch zu einer Abhängigkeit von Rohstoff- und Energieversorgern. Um diesem Abhängigkeitsverhältnis entgegenzutreten und die Umwelt zu schützen, setzt die Bundesrepublik Deutschland verstärkt auf die Energiewende.

Anteile des Energiemix und Veränderungsziel

Im gemäßigten mitteleuropäischen Klima steht der Energiebedarf für das Heizen neben der Mobilität und dem Strombedarf an vorderer Stelle. Zur Umgestaltung und Zukunftsorientierung setzt die Energiewende in Deutschland vor allem auf Änderungen in der Wärmeerzeugung.

Ziele der Energiewende

Die Energiewende definiert als Ziel, bis zum Jahr 2025 mindestens vierzig Prozent des Energiebedarfs aus regenerativen Quellen abzudecken, bis 2050 sogar achtzig Prozent.  Die Erzeugung von Kernkraft durch Kernkraftwerke wird bis 2022 eingestellt.

Bis heute belegt Mineralöl mit rund einem Drittel den Spitzenverbrauchsplatz unter den verwendeten Energien. Der Braun- und Steinkohle reduziert sich seit einigen Jahrzehnten und mache gegenwärtig (2017) etwa ein Fünftel aus. Die regenerativen Energiequellen haben den Anteil an Kernkraft überholt und machen mit rund zwölf Prozent knapp das Doppelte von Atomstrom aus.

Politische Instrumentarien

Um eine Wende bezahlbar und flächendeckend in der Gesellschaft zu bewirken, verfolgt die Wirtschaftspolitik zwei Hauptstränge. Sie fördert Entwickler, Hersteller und Unternehmen, die sich mit der Technik der Wärmegewinnung aus regenerativen Quellen beschäftigen.

Auf der Verbraucherseite bietet sie finanzielle Unterstützung und flankiert diese mit gesetzlichen Maßnahmen. Leitgesetz für die Energiewende ist die Energieeinsparverordnung (EnEV).

Was ist die EnEV?

In der Energieeinsparverordnung sind Maßstäbe und Werte niedergelegt, die zum umfassenden Wandel in der Heiztechnik führen sollen.
Förderungen durch günstige Kredite und Zuschüsse sollen privaten Haushalten Anreiz und Möglichkeit schaffen, auf modernere oder idealerweise regenerative Technik umzustellen sowie in eine Heizungsmodernisierung zu investieren.

Modernisierung oder Umstellung

Die Verringerung des Energiebedarfs bei gleichbleibender Wärmeversorgung ist ein zentrales Ziel der Energiewende in Deutschland. Verschwenderische, weil veraltete, Anlagen, Bauteile und Geräte müssen ausgetauscht werden. Neben technologisch auf dem Stand der Entwicklung befindlichen Brennern ist die Effizienzsteigerung beispielsweise durch Brennwerttechnik  statt Heizwertbetrieb ein entscheidender Anspruch.

Im Rahmen der Wende handelt es sich nicht zwangsläufig um ein „entweder, oder“, sondern kann auch mit einem „sowohl als auch“ beantwortet werden. Kombinationsmöglichkeiten erlauben, die bisherige fossile Heizenergieversorgung durch regenerative Energiegewinnung zu unterstützen. Typisches Beispiel ist der modernisierte Öl-Brennwertkessel mit Solarthermie.

Schweizer Ansatz

Einen interessanten und vergleichsfähigen Ansatz liefert die parallel ausgerufene Energiewende in der Schweiz. In der eidgenössischen Energiestrategie 2050 liegen die finanziellen Anreize stärker im steuerfiskalischen Bereich und in geringerem Maße in der direkten Investitionsunterstützung.

Anreize für Versorger

Heizungsbetreiber in Deutschland und in der Schweiz können durch Anreizprogramme und fortlaufende finanzielle Entlastungen heute noch Mittel mitnehmen, die in zwanzig Jahren ohne Förderung den Standard darstellen.

Explizit wird im Rahmen der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien darauf hingewiesen, dass der Schutz von Natur und Landschaft dem Nutzen der Energieerzeugung gleichwertig gegenübersteht.