Ersatz für die ÖlheizungViele Gründe sprechen dafür, eine alte Ölheizung durch ein neues System zu ersetzen. In Punkto Klima-Bilanz stehen Ölheizungen mit einem Ausstoß von rund 320 Gramm CO2 je erzeugte Kilowattstunde nicht gerade gut dar. Das macht sich auch im Geldbeutel bemerkbar. Seither müssen Besitzer einen kontinuierlich steigenden CO2-Preis für diese Emissionen bezahlen. Dazu kommt, dass viele Ölheizungen ohnehin sanierungsbedürftig sind. Ein Ersatz durch eine neue Ölheizung ist seit 2020 nicht mehr förderfähig und ab 2026 nur noch in seltenen Ausnahmefällen erlaubt. Beim Umstieg auf ein anderes Heizsystem dagegen winken Ihnen attraktive Prämien. Da stellt sich die Frage: Welche Heizung eignet sich als Ersatz für eine Ölheizung?

Wärmepumpe – optimal für gut gedämmte Häuser

Eine sehr beliebte Alternative zur Ölheizung ist die Wärmepumpe. Im Neubaubereich ist sie schon seit Jahren führend. Inzwischen liegt ihr Marktanteil bei über 50 %. Als Energiequelle nutzen Wärmepumpen die Luft oder das Wasser in ihrer Umgebung. Um ihnen Wärme zu entziehen, benötigen sie Strom. Etwa eine Kilowattstunde ist erforderlich, um vier Kilowattstunden Wärmeenergie zu gewinnen. Insbesondere mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen, arbeitet eine Wärmepumpe äußerst umweltschonend. Damit ist die Wärmepumpe auch als Ersatz für eine Ölheizung sehr interessant, zumal beim Umstieg eine Förderung von bis zu 45 % infrage kommt. Lohnenswert ist dies jedoch nur bei einem hohen Baustandard mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Ideal ist es, wenn neben einer guten Dämmung eine Fußbodenheizung vorhanden ist.

Gas-Brennwertheizung – auch in energiehungrigen Altbauten ein guter Ersatz

Häufig ist der Gebäudestandard in Altbauten niedriger. Wollen Sie hier Ersatz für eine Ölheizung schaffen, bietet sich eine Gas-Brennwertheizung an. Sie ist auch bei hohem Heizbedarf eine wirtschaftliche Lösung. Des Weiteren ist der Umbau mit vergleichsweise wenig Aufwand verbunden. Ist kein Gasanschluss vorhanden, kann als Alternative eine Umstellung auf Flüssiggas mit eigenem Tank erfolgen. Allerdings ist Gas ein fossiler Brennstoff, durch den CO2-Emissionen entstehen. Das ist nicht nur klimaschädlich, sondern seit 2021 auch mit zusätzlichen Kosten inform  der CO2-Steuer verbunden. Auf der anderen Seite können Sie unter bestimmten Umständen eine Förderung für die Umrüstung auf Gas in Anspruch nehmen. Das gilt insbesondere für den Ersatz durch Gas-Hybridanlagen, bei denen die Gas-Brennwertheizung beispielsweise mit einer Solarthermieanlage kombiniert ist. Zumindest sollte Ihre neue Gas-Brennwertheizung auf einen Hybridbetrieb vorbereitet sein.

Pelletheizung – im Einfamilienhaus mit Holz heizen

Ferner ist eine Pelletheizung als Ersatz für die Ölheizung überlegenswert. Die durch sie erzeugte Wärmeenergie ist klimaneutral und mit etwa 5 Cent je Kilowattstunde vergleichsweise preiswert. Allerdings sind die Anschaffungskosten eher hoch. Außerdem müssen Sie einen erhöhten Platzbedarf zur Lagerung der Pellets einrechnen. Verschiedene Förderungsprogramme sowie die Möglichkeit, Schornstein und Heizkörper beizubehalten, machen die Pelletheizung indes erschwinglicher. Überdies rechnet sie sich mit der Zeit durch die geringeren Betriebskosten. Dazu kommt, dass dort, wo vorher der Öltank stand, zumindest in Einfamilienhäusern meist ausreichend Platz für das Pelletlager vorhanden ist.

Kraft-Wärme-Kopplung mit einem Blockheizkraftwerk

Blockheizkraftwerke (BHKW) können komplette Siedlungen, Gewerbegebiete oder andere größere Gebäudekomplexe mit Energie versorgen. Inzwischen gibt es zudem sogenannte Mini-BHKW für Ein- oder Mehrfamilienhäuser. Sie sind nicht nur ein Ersatz für die Ölheizung, sondern übernehmen ebenfalls die Stromversorgung. Dahinter steckt das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Meist ein Erdgasmotor versorgt einen Generator, der den Strom erzeugt. Die Abwärme des Motors gelangt zu einem Wärmetauscher und dient zum Heizen sowie zur Bereitung von Warmwasser. Blockheizkraftwerke stehen für eine sehr effiziente Energieerzeugung. Allerdings sind ihre Anschaffungskosten selbst unter Berücksichtigung einer möglichen Förderung deutlich höher als für die meisten anderen Alternativen zur Ölheizung. Es muss daher im Einzelfall berechnet werden, ob sich die Investition lohnt.