In Heizungsanlagen und bei der Wärmespeicherung berühren sich fast in allen Konstruktionen Metall und Wasser. Diese Werkstoffverbindung leistet der Korrosion Vorschub. Beim elektrochemischen Vorgang der Korrosion reagiert die Metalloberfläche auf molekularer Ebene mit der Umgebung. Hierbei verbinden sich elektrisch geladene Ionen mit negativer und positiver Ladung. Die daraus entstehende chemische Umwandlung zersetzt die Oberflächen von Metallen wie beispielsweise das Innere im Warmwasserspeicher.

fremdstromanode grafische darstellung mit zubehoer

Diesem unvermeidbaren Vorgang lässt sich auf unterschiedliche Arten begegnen. Schutzanstriche und Versiegelungen zählen hierbei zu den passiven Schutzmaßnahmen. Zum aktiven Schutz kann dem elektrochemischen Wirkprinzip die Ursache entzogen werden. Der Korrosionsschutz mit Fremdstromanode setzt das Metall unter leichten Strom und unterbindet die „Wanderung“ der Ionen. Im Gegensatz zur Opferanode unterliegt die Fremdstromanode allerdings keinem Verschleiß.

Ist eine Fremdstromanode sinnvoll?

Das Innere von wasserführenden Bauteilen in einem Heizsystem ist naturgemäß schwierig erreichbar und kaum kontrollierbar. Eventuelle passive Schutzmaßnahmen gegen Korrosion können sich abnutzen oder schadhaft werden. Opferanoden aus Magnesium benötigen keinen Betriebsstrom. Sie verfügen jedoch über eine begrenzte Haltbarkeit und sind alle 3 bis 5 Jahre zu erneuern.

Die Fremdstromanode arbeitet verschleißfrei und verbraucht je nach Modell und Dimensionierung bis zu 35 Kilowattstunden im Jahr. Wenn Sie die Fremdstromanode nachrüsten, ist eine ununterbrochene Stromversorgung sicherzustellen. Die Opferanode arbeitet und wirkt immer unabhängig von äußeren Einflüssen bis zu ihrem „Ableben“. Fremdstromanoden lassen sich problemlos nachrüsten und sind bei den meisten Herstellern von Heizungen und Wärmespeichertechnik wie Viessmann erhältlich.

Elektrochemische Funktionsweise

Durch die entgegenstehenden Ladungen der beteiligten Ionen entsteht der Oberflächenabtrag, der als Korrosion bekannt ist. Um diese Ladungsdifferenzen auszuschalten, wird die Gleichstromquelle mit der negativen Polung am Metall montiert. Die positive Polung bildet die Fremdstromanode selber. Eine geringe Stromspannung, die ein Transformator zwischen den Polen erzeugt, bildet einen permanenten Schutzstrom. In der Funktion „verschiebt“ der Stromfluss die Verteilung der Ionenladungen und reduziert elektrochemische Reaktionen auf ein zu vernachlässigendes Minimum. Das Wirkungsprinzip ist an allen Bauteilen, die korrodieren und rosten können, gleich.

In der Heizungstechnik werden vor allem Tanks und Rohrleitungen aus Stahl mit dem Schutzstrom belegt. Voraussetzung ist das „Hineinragen“ der Fremdstromanode in den Hohlkörper und das darin befindliche Wasser.

Ausführungen und Kaufkriterien

Wer eine Fremdstromanode kaufen möchte, um sie nachträglich einzubauen, kann bei vielen Heizungsherstellern den kathodischen Korrosionsschutz im Zubehör finden. Fremdstromanoden werden zudem von Spezialherstellern für Heizungs- und Sanitärtechnik wie Correx angeboten. Die Anoden variieren in der Länge, die dem Volumeninhalt des zu schützenden Bauteils angepasst wird.

Für die Lochmontage beträgt das Standardmaß ¾ und die meisten Modellvarianten sind auch in 1 und 1 ¼ erhältlich. Unterschiede gibt es neben der Größe auch bezüglich der Beschaffenheit des Behältnisses. Typische Auftrittsformen sind Edelstahl und mit Emaille beschichtete Wasserspeicher. Einfluss auf die passende Ausführung der Anode hat die Anzahl der vorhandenen Wärmetauscher.

Entscheidendes Kaufkriterium für die Fremdstromanoden ist die wirksame Schutzstrombildung am gesamten Metallkörper. Die Anoden kosten zwischen 150 und 300 Euro pro Stück. Bei Heizungsherstellern sind sie teurer. Geprüft werden sollte, ob eventuell Garantie- und Gewährleistungsansprüche von der Verwendung der Anode beeinflusst werden.

Anodenprüfgeräte sind ab etwa 100 Euro zu erwerben. Ein sinnvolles Ausstattungsmerkmal ist eine Kontrollleuchte am Transformator, um die Stromversorgung und den damit dauerhaft wirkenden Schutzstrom einfach kontrollierbar zu gestalten.