Wasserboiler sind insbesondere in den alten Bundesländern verbreitet und erfüllen da eine ganz wichtige Aufgabe: sie erzeugen warmes Wasser für die Bewohner im Haushalt. Das geschulte Auge kann den Wasserboiler sofort identifizieren: große, meist weiße Kästen hängen in Küche oder Bad und leisten da treue Arbeit – im Winter wie Sommer. Nicht zu verwechseln sind die Wasserboiler mit den relativ ähnlichen Durchlauferhitzern.
Funktion und Aufbau eines Wasserboiler
Ein Elektro-Wasserboiler gehört immer vom zertifizierten Fachmann installiert, welcher zugleich die Anlage abnimmt und sie optimal einstellt – was im weiteren Verlauf die Verbrauchskosten reduziert. Unabhängig davon, wie Sie den Boiler anschließen lassen, setzt sich dieser aus einem Heizelement, der Sicherheitsgruppe und angeschlossenen Rohrleitungen zusammen. Das Heizelement ist in älteren Geräten ein Bauteil, das über eine kleine Flamme das Wasser erhitzt. In neueren Installationen kommt statt der Flamme eine Heizpatrone zum Einsatz. Die Rohrleitungen sorgen dafür, dass das erhitzte Wasser vom Behälter des Boilers in den Wasserhahn gelangt.
Die Sicherheitsgruppe ist eine den Druckaufbau regulierende Installation, die verhindert, dass das warme Wasser unter zu großem Druck herausfließt. Außerdem ist die Sicherheitsgruppe als Steuerelement auch für den Wasserzufluss verantwortlich. Die Funktion von einem Wasserboiler ist indes schnell beschrieben: dieser erhitzt Wasser und ist damit für die Wasserzufuhr verantwortlich. Notwendig ist das, wenn die Warmwasseraufbereitung nicht durch das zentrale Heizsystem übernommen wird.
Unterscheidung von Wasserboiler und Durchlauferhitzer
Beide Geräte sind sich optisch relativ ähnlich und werden von Laien häufig miteinander verwechselt. Durchlauferhitzer bereiten das Wasser bedarfsgerecht auf. Das heißt, wenn eine Person im Haushalt den Wasserhahn aufdreht, bereitet der Durchlauferhitzer erst in diesem Moment das warme Wasser auf. Aus diesem Grund eignen sich Durchlauferhitzer prinzipiell nur für Haushalte mit wenigen Personen. Ihre Vorteile liegen vor allem in den geringeren Anschaffungskosten sowie dem reduzierten Platzbedarf, auch bedingt durch den weniger komplexen Einbau.
Zum Volumen der Wasserboiler
Wasserboiler hingegen sind Warmwasserspeicher, die besitzen also eine Speichereinheit, die das schon vorsorglich aufbereitete Warmwasser temporär aufbewahrt. Diese Speichereinheiten gibt es am Markt in unterschiedlichen Größen, angefangen mit sehr geringen 5 Liter-Einheiten, über 100 Liter bis hin zu 300 Liter-Speichern. Um eine möglichst wirtschaftliche Funktionsweise und außerdem einen den Verhältnissen entsprechend einfachen Einbau zu gewährleisten, sollte der Warmwasserspeicher nicht größer als unbedingt nötig gewählt werden. In einem sporadisch genutzten Garten könnten 5 Liter daher schon ausreichen, in einem Vier-Personen-Haushalt werden schon eher 200- oder 300-Liter-Tanks verbaut.
Welches Volumen eignet sich für welchen Haushalt?
Das ist letztlich stark abhängig vom Verbrauchsverhalten der Bewohner. Normalerweise lässt sich, grob veranschlagt, ein Bedarf von:
- 30 bis 50 Litern pro Kopf
- sparsame Menschen kommen mit 30 Litern zurecht
- die meisten Menschen verbrauchen 40 bis 50 Liter
Dieser Wert steigt natürlich stark an, wenn die Personen zum Beispiel gern ein Vollbad nehmen, länger duschen oder aus dem Home-Office arbeiten, also den ganzen Tag über zuhause sind.
Für die meisten Vier-Personen-Haushalte dürfte ein Boiler mit einem Volumen von 100 bis 200 Liter ausreichen. Der Nenn-Wärmeleistungsbereich würde sich dann auf mindestens 1,7 bis 16 Kilowatt oder höher beziffern.
Zu den Kosten
Die Kosten sind abhängig vom Modell und Hersteller, beispielsweise Stiebel Eltron. Kleine Boiler beginnen bereits ab rund 100 Euro, für größere Geräte müssen Sie mit 1.000 Euro aufwärts rechnen. Dazu kommen die laufenden Kosten für den Betrieb, die ebenfalls von der Größe und dem Modelltyp abhängig sind, ebenso aber vom Verbrauchsverhalten der Bewohner.