Bei der Stromgewinnung durch Sonnenstrahlung dominieren bisher Glasmodule. Die notwendigen Beschichtungen und chemischen Spannungserzeuger lassen sich mit Wirkungsgraden bis zu 20 Prozent herstellen.
Beim heutigen Stand der Entwicklung ist die Aufbauhöhe noch nicht ausgereizt, aber nur noch geringfügig optimierbar. Denn die Module benötigen Platz und sind statisch stabil zu befestigen.
Die schnelle Entwicklung in der Halbleitertechnik eröffnet hingegen zunehmend die Möglichkeit, Stromausbeute aus einer Solarfolie für Photovoltaik zu erzielen. So lässt eine moderne Solarfolie mit einer Stärke von unter einem zehntel Millimeter einen Wirkungsgrad von 5 bis 10 Prozent zu.
Ein Vorteil der Solarfolie liegt in der großen Auswahl an Montageorten und der günstigen Herstellung. Auf diese Weise lassen sich viele von der Sonne beschienene Gebäudeteile an der Stromerzeugung beteiligen.
Herstellung und Eigenschaften
Bei der Herstellung von Solarfolien erlauben die technischen Möglichkeiten eine Bedampfung und Strukturierung im Mikrometerbereich. Die leistungsfähigsten Folien sind 0,4 Millimeter dick, was 400 µm (Mikrometer) entspricht. Aufgebrachte Beschichtungen haben Aufbauhöhen im Nanometerbereich. Das leichte Gewicht und die Transparenz eröffnen Montagemöglichkeiten an vielen Gebäudeteilen, die mit Glasmodulen nicht nutzbar sind.
Typische Beispiele sind:
- Fenster
- Glasfronten
- Fassaden
- Sonnenschutzdächer
- Dächer mit geringer Tragkraft
- Unregelmäßige Oberflächen
Eine Solarfolie lässt sich als Rollware produzieren und kann wie jede andere Folie auf fettfreie, glatte Untergründe aufgeklebt werden. Den Nachteil des Wirkungsgrads gleichen die Folien durch die große Auswahl und Menge nutzbarer Montageorte aus. Transparente Ausführungen können komplette Fensterfronten abdecken und durch die schiere Menge ausreichende Strommengen liefern. Ihr geringer Herstellungsaufwand sorgt für Preise pro ausgebeutetem Watt Leistung, die bei etwa zwei Dritteln von Glasmodulen liegen.
Entwicklung und Perspektive der Solarfolie
Eine effiziente Solarfolie für Strom aus der Massenfertigung erreicht heute (Sommer 2018) Wirkungsgrade bis nahe 10 Prozent. In der Forschung für die molekulare Zusammensetzung und der effektivsten Dünnschichtmodule erreichen die führenden Forscher Laborwerte von knapp 20 Prozent. Damit holt diese Art der Solarenergie die Glasmodule fast ein. Die Herstellung der Folien ist aufwendig, da eine erklärte Serienreife, die zu kostengünstigeren Produktion führt, noch nicht umsetzbar ist. Zwar gewinnt die Solarfolie an Effizienz, kann aber noch nicht aufschließen. Ein Preisvorteil wird aufgrund der dynamischen, experimentellen und innovativen Verbesserungsversuche der Hersteller erzielt.
Aktuell gilt noch das Motto, lieber weniger Strom auf bisher ungenutztem Wege zu gewinnen, als keinen Strom. Solarfolien können bei passender Montagesituation viele Glasmodule jedoch bereits heute ersetzen.
Kosten und Preise
Wenn sie eine Solarfolie für Photovoltaik kaufen und die Preise recherchieren, ist die Bezugsgröße Preis pro Watt als Vergleichsgrundlage hilfreich. Die Hersteller kalkulieren ihre Kosten nach dieser Relation. Als eine Art Schallmauer und angestrebtes Ziel gilt dabei der Preis von unter einem Euro pro Watt. Im Handel werden Ihnen die Solarfolien für einen Preis zwischen 1,50 und zwei Euro pro Watt angeboten. Zu berücksichtigen ist dabei immer auch der Wirkungsgrad. Mit jedem Prozent Steigerung kann durchschnittlich ein um 10 Prozent höherer Verkaufspreis kalkuliert werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Marktreife der Solarfolie ist ihre Empfindlichkeit gegen Sonnen- und UV-Strahlung sowie Witterungseinflüssen. Die sogenannte Degradation bewirkt eine kontinuierliche Abnahme der Leistungsfähigkeit. Daher trennen viele Hersteller ihre Garantieangebote in Produkt- und Leistungsgarantie. Die hochwertigsten Solarfolien mit polykristalliner Bestückung sind mit Garantiezeiten zwischen 10 und 25 Jahren verfügbar.
Insbesondere beim Einsatz der Folien bei großflächigen Gebäudemontagen wie Fensterfronten sind Aufwand und Degradationsgrad eine wichtige Kennzahl bei der Entscheidung. Alle 10 Jahren ein das Bauwerk umspannende Gerüst aufzubauen, kann entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Alternative für Glasmodule ausüben.