BHKW Motor Schnittbild Querschnitt eines BHKWs Bildquelle: Bosch Thermotechnik, Buderus Deutschland

Bei der Nutzung eines Blockheizkraftwerkes stehen Eigentümern verschiedene Motoren zur Verfügung. Welcher Motor der beste ist, lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt von der Verwendung ebenso wie den baulichen Voraussetzungen ab. Ein Stirlingmotor beispielsweise findet häufig Anwendung in Mini BHKWs für den privaten Gebrauch, da er besonders geräuscharm ist. Verfügt eine Immobilie bereits über einen Gasanschluss bietet sich ein Gasmotor an.

Dieser Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene Arten von Motoren und verrät, wann sich welcher Antrieb lohnt.

Stirlingmotor

Ein beliebter für das BHKW geeigneter Motor ist der Stirlingmotor, der von dem Schotten Robert Stirling erfunden wurde. In diesem Motor befindet sich ein mit Heißgas befüllter Zylinder, der durch Kraftstoffverbrennung erhitzt wird. So entstehen im Zylinder zwei unterschiedliche Temperaturzonen, die einen Kolben antreiben, der in geringem Maße Energie und Wärme erzeugt. Vorteil beim Stirlingmotor ist, dass die Verbrennung außerhalb des Zylinders stattfindet und so nahezu jeder Brennstoff verwendet werden kann. Dieses Motormodell ist für den Einsatz im kleinen Rahmen sehr gut geeignet und ist komplett emissionsfrei, denn es gelangen keine Abgase nach draußen.

Fazit: Auch wenn der Wirkungsgrad nicht ganz so hoch ist wie bei den Verbrennungsmotoren, durch die geringe Energiegewinnung, ist das Stirling BHKW sehr beliebt, da dieser Motor sowohl wartungsam, vibrationsarm und geräuscharm ist, aber auch von kleiner Bauweise geprägt ist.

Ottomotor

Der Viertakt Ottomotor ist bereits aus der Fahrzeugtechnik bekannt. Hier funktionieren die Motoren durch Verbrennung von flüssigem Treibstoff und der Motor betreibt das Auto, während es läuft. Da ein Kraftfahrzeug aber nicht immer fährt, mussten die Motoren modifiziert werden, weil der Motor für die Wärme- und Energiegewinnung beim BHKW dauerhaft läuft. So erfolgt der Betrieb nicht mit flüssigem Treibstoff, sondern in der Regel mit Gas.

Fazit: Der Wirkungsgrad eines Ottomotors liegt zum Teil über 90 Prozent und ist daher besonders effizient. Sie sind in der Größe variabel erhältlich, daher können sie sowohl ein kleines Einfamilienhaus erwärmen, als auch größere Gebäudekomplexe. Er ist im Betrieb deutlich lauter als der Stirlingmotor, weshalb er sich vor allem für die Industrie eignet.

Gasmotor

Mit hohem Wirkungsgrad arbeitet auch die Mikrogasturbine. Dieser Wert setzt sich zusammen aus einem Drittel Energie und zwei Dritteln Wärme. Daher lohnt sich diese Anschaffung für das BHKW in Gebäuden in denen ein Gasanschluss vorhanden ist. Sie sorgt nicht nur für die Wärme, sondern gleichzeitig wird auch die gewonnene Energie nachhaltig genutzt. Besonderen Einsatz finden diese in Mehrfamilien- und Hochhäusern, öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Banken und auch Hotels.

Fazit: Vorteile dieser Antriebsweise eines BHKW sind das geringe Gewicht, die kompakte Bauweise und die flexible Einsatzmöglichkeit.

Holzgasmotor

Zu guter Letzt gibt es den Holzgasmotor, der in den 30er Jahren bekannt wurde, indem man Autos damit betrieb. Das Prinzip bei einer Holzvergaserheizung ist denkbar einfach: Es funktioniert durch Verbrennung von Holz. Bei dieser Verbrennung entstehen Gase, die dazu verwendet werden einen Motor anzutreiben, wie beim Stirling BHKW.

Fazit: Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, wäre diese Art von Motor eine gute Möglichkeit für den umweltfreundlichen Betrieb eines BHKWs. Am Markt hat sich das Holzgas BHKW noch nicht wirklich durchgesetzt. Das mag wohl auch daran liegen, dass das zum Betrieb benötigte Brennholz Platz für die Lagerung benötigt und regelmäßig nachzubestellen ist.

Eine moderne Form der Heizung, die ebenfalls das Prinzip der Kraft Wärme Kopplung nutzt, ist die Brennstoffzelle. Einen umfassenden Überblick erhalten Interessierte im Ratgeberartikel zur Brennstoffzellenheizung.