Eine Elektrospeicherheizung versorgt Wohnräume zuverlässig mit Wärme aus Strom – ohne dass dafür ein Schornsteinanschluss, ein Rohrleitungssystem oder ein Heizungstank erforderlich sind. Diese Technik, die in den fünfziger und sechziger Jahren einen regelrechten Boom erlebte, ist daher vor allem bei Immobilieneigentümern beliebt, die ihre alte Heizung ohne aufwendige Modernisierungsmaßnahmen und Bauarbeiten ersetzen möchten. Doch lohnt es sich immer noch, auf Elektrospeicherheizungen umzusteigen? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie eine Elektrospeicherheizung funktioniert, wie die Umweltbilanz ausfällt, welche Kosten bei Anschaffung und Betrieb auf Sie zukommen und ob sich der Umstieg lohnt.
Wie funktioniert eine Elektrospeicherheizung?
Eine Elektrospeicherheizung – auch als Nachtspeicherheizung bekannt – ist eine Stromheizung. Die Funktionsweise basiert auf einem Kern aus schweren Steinen im Inneren des Gerätes. Dieser wird im Ladezustand aufgeheizt. Um den jeweiligen Raum zu erwärmen, saugt ein Lüfter die Umgebungsluft an. Im Steinkern wird diese erwärmt und durch die Lüftung wieder abgegeben. Die individuelle Wohlfühlwärme lässt sich mithilfe eines Raumtemperaturreglers einstellen. Der Ladevorgang erfolgt meist nachts. Das ist der Historie dieser Heizungsanlagen geschuldet. In den fünfziger und sechziger Jahren, der Hochzeit der Nachtspeicherheizungen, boten die Energieversorger vergünstigte Nachtstromtarife an, um eine optimale Auslastung der Kraftwerke zu gewährleisten.
Wie umweltfreundlich ist eine Elektrospeicherheizung?
Grundsätzlich ist eine Elektrospeicherheizung umweltfreundlich, da sie keine schädlichen Emissionen abgibt, sondern den Strom direkt in Wärme umwandelt. Allerdings lohnt sich die genauere Betrachtung der Stromerzeugung, welche je nach Energieunternehmen unterschiedlich sein kann. Stammt der Strom aus fossilen Heizkraftwerken wie Kohlekraftwerken, fällt die Ökobilanz deutlich schlechter aus als zum Beispiel bei Strom, der aus Wind- oder Wasserkraft stammt. Hier kann der Wechsel zu einem Ökostromanbieter sinnvoll sein. Noch umweltfreundlicher werden Elektrospeicherheizungen, wenn Sie den Strom mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach selbst produzieren. Die Elektrospeicherheizung fungiert dabei als Speicher. Allerdings steht der selbst produzierte Strom genau dann für die Beheizung der Wohnräume in rauen Mengen zur Verfügung, wenn er am wenigsten gebraucht wird: in den Sommermonaten. Hier kann ein Stromspeicher oder Heimspeicher eine Lösung sein.
Was kostet eine Elektrospeicherheizung?
Die Kosten für die Anschaffung einer Elektro-Speicherheizung sind vergleichsweise niedrig. Einzelne Heizgeräte sind schon für 200 bis 500 Euro zu haben. Die Kosten für die Montage halten sich ebenfalls in Grenzen, da vielfach ein Anschluss an die Steckdose ausreicht und lediglich kleinere Installationsarbeiten und ein abschließender Test vor Inbetriebnahme durchgeführt werden müssen. Von jeher gelten Elektrospeicherheizungen als sehr zuverlässig und wartungsarm. Sie müssen lediglich einmal im Jahr gereinigt werden.
Wie hoch ist der Verbrauch
Die laufenden Betriebskosten schlagen bei Elektrospeicherheizungen schon wesentlich stärker zu Buche – vor allem, weil nur noch wenige Energieunternehmen vergünstigte Nachtstromtarife anbieten. Während eine Gasheizung in einem Jahr Heizkosten von weniger als 1.000 Euro verursacht, so kommen Elektrospeicherheizungen selbst bei vergünstigtem Heizstrom auf 3.000 Euro im Jahr.
Für lohnen sich Elektrospeicherheizungen?
Moderne Elektroheizungen renommierter Hersteller haben nichts mehr gemein mit den Nachtspeicheröfen von früher. Die heutigen Geräte überzeugen im Hinblick auf ihre Optik und haben in punkto Energieeffizienz deutlich mehr zu bieten als ihre Vorgänger. Trotzdem sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung mit Elektrospeicherheizungen ausstatten oder die bestehende Heizungsanlage durch sie ersetzen wollen. Je nach Größe der Immobilie, kann sich diese Technik aufgrund der hohen Stromkosten als Kostenfalle erweisen. Zudem gilt die Wärmeausbeute im Vergleich mit anderen Heiztechniken, wie Gas-Brennwerttechnik, als eher unbefriedigend. Für viele Eigentümer kommen Elektrospeicherheizungen daher maximal als Zusatzheizung infrage.
Ihre Daseinsberechtigung haben Elektrospeicherheizungen hingegen für Objekte, die nur selten beheizt werden müssen. Hierzu zählen zum Beispiel Ferienwohnungen und Häuser, sowie Gartenlauben oder Vereinsheime. Werden diese Räumlichkeiten vornehmlich in den Sommermonaten genutzt, fallen die höheren Heizkosten weniger ins Gewicht. Gleichzeitig profitieren die Eigentümer von den günstigen Anschaffungs- und Installationskosten.