nachtspeicherheizung entsorgenIn Bestandsgebäuden insbesondere der Baujahrzehnten der 1960er- und 1970er-Jahre wurden millionenfach Nachtspeicherheizungen installiert. Aus mehreren Gründen wurde die einst als umwelt- und energiefreundliche gepriesenen Heizgeräte mittlerweile mehrfach fast verboten:

 

  • Heizen mit Strom ist teuer und umweltschädigend
  • Viele Heizkörper sind asbesthaltig
  • Einige Heizkörper enthalten Chromat
  • Geräte aus den 1980er-Jahren enthalten PCB

Aufgrund dieser Faktoren gelten für Verbraucher, die ihre Nachtspeicherheizung entsorgen, besondere gesetzliche Pflichten. Im Prinzip fallen drei Abfallarten an: Gehäuse und Technik werden als Elektroschrott gewertet, die giftigen Bestandteile als Sondermüll oder Gefahrgut. Die Heizsteine gelten als Bauschutt. Vor dem Entsorgen der Nachtspeicheröfen ist ein Trennen der Materialien unverzichtbar, sofern kein professioneller Entsorger das Gerät komplett geschützt abtransportiert.

3 giftige Schadstoffe berücksichtigen

Vor dem Entsorgen der Nachtspeicherheizung steht das Prüfen, welche Materialien in dem entsprechenden Modell oder Gerät verbaut wurden. Dafür werden die Daten des Typenschilds genutzt, um Baujahr und Hersteller mit den einschlägig bekannten Bauweisen zu vergleichen. Öffentliche und private Entsorgungsbetriebe halten Listen bereit, in denen die Verwendung von asbesthaltigen Bauteilen vermerkt ist.

Fast alle Hersteller beendeten die Asbestverwendung Mitte der 1970er-Jahre. Den Anfang machte der Hersteller Malag 1969, Neff verzichtete ab 1971 darauf, 1972 folgte Siemens, ein Jahr später Stiebel Eltron und ab 1975 waren die Geräte von AEG, Buderus, Juno und Olsberg asbestfrei. Bauknecht und Vaillant-Witte folgten 1976. Sollte Ihr Gerät also nach dem entsprechenden Baujahr produziert worden sein, müssen Sie sich um die Asbestentsorgung keine Gedanken machen.

Wesentlich länger kam das giftige PCB (polychlorierte Biphenyle) zum Einsatz. Eigentümer, die eine Nachtspeicherheizung entsorgen mit einem Herstellungsjahr vor 1989, müssen von dem Vorhandensein dieses Giftstoffs ausgehen. Der dritte giftige und potenziell krebserregende Stoff ist in fast allen Heizsteinen aller Herstellungsjahre zu finden. Die Chromat genannte Chromverbindung macht die Steine gefährlich.

Technische Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS)

Sollten Sie zweifelsfrei feststellen, dass ihr alter Nachtspeicherofen kein Asbest und PCB enthält, können Sie das Gehäuse und die Technik als Elektroschrott bei der regionalen Entsorgung selbst entsorgen. Allerdings müssen die Heizsteine vorher demontiert werden und als Bauschutt gesondert entsorgt werden. Als Vorschrift wird die TRGS angewendet, die das Vorgehen bei der Entsorgung entsprechend Gerät präzise vorschreibt. Das schließt auch die Demontage der Heizsteine ein. Sie müssen beachten, dass die Heizsteine zwischen 50 und 300 Kilogramm wiegen.

Sollten in Ihrem alten Nachtspeichergerät die gängigen Giftstoffe enthalten sein, müssen Sie einen professionellen Entsorger beauftragen. Das Entsorgen wird mit zwei unterschiedlichen Methoden ausgeführt. Entweder wird das komplette Gerät luftdicht abgeklebt und verpackt in einem Stück abtransportiert oder vor Ort demontiert.

Heizung entsorgen: Mögliche Kostenfaktoren

Die Kosten für das Entsorgen hängen stark von der Giftigkeit der verbauten Materialen und der Anzahl der Geräte ab. Häufig werden bei mehreren baugleichen Modellen Pauschalen pro Gerät erhoben, die sich meist zwischen 150 und 300 Euro bewegen. Als Kostenfaktoren für einzelne und eventuell aufwendigere Entsorgungen fallen an:

  • Anfahrt
  • Arbeitsleistung (meist zwei Personen erforderlich)
  • Kran oder Hubvorrichtung
  • Verpackungsmaterial
  • Demontage der Nachtspeicheröfen Steine entsorgen
  • Rückbau der elektrischen Vorrichtungen
  • Unterdruckzelt
  • Entsorgungsgebühr des Abnehmers

Eine gute Möglichkeit, wie Sie Kosten für das Entsorgen mindern können, ist ein Angebot eines Unternehmens, das Ihnen Ihre neue Heizungsanlage beziehungsweise neu Heizkörper verkauft. Lassen Sie sich in den Kostenvoranschlag die Entsorgungskosten einbauen. Denken Sie auch an Folgekosten, die durch Renovieren von Wänden und Böden an den geräumten Standplätzen entstehen.