Elektroheizung an einer WandDas Heizen mit Strom erzeugt mit Abstand die höchsten Verbrauchskosten aller Energieträger. Eine Kilowattstunde mit einer Elektroheizung kostet derzeit etwa 20 Cent. Zum Vergleich: Gas kostet mit 7 Cent pro Kilowattstunde knapp nur ein Drittel davon. Trotzdem gibt es Umstände, die eine Elektroheizung zur idealen Lösung machen. Dazu zählen unter anderem die sehr günstigen Anschaffungskosten.

Eine Elektroheizung hat zwei Wirkprinzipien. Der elektrische Strom erwärmt einen Heizkörper direkt, der die Energie in Form von Wärme an die Luft abgibt. Typisches Beispiel sind mobile Radiatoren. Ebenfalls direkt strahlen Heizlüfter und Infrarotheizungen, wobei Infrarotstrahlung statt der Luft die bestrahlten Flächen erwärmt. Elektroheizungen mit indirekter Heizwirkung verfügt über
speichernde Bauteile, die erwärmt werden und die Energie zu einem späteren Zeitpunkt abgeben.

Preise und Arten

Auch wenn die Anschaffungskosten für eine Stromheizung mit 500 bis 1.000 Euro vergleichsweise gering sind, lohnt sich der Betrieb als Zentralheizung aufgrund der hohen Betriebskosten nur in Ausnahmefällen. Grundsätzlich lassen sich folgende Arten von Elektroheizungen unterscheiden:

Elektroheizung

Preis pro Heizelement

Details

Infrarotheizkörper 250 € Die Strahlungswärme ist gerade bei Allergikern beliebt. Anders als bei Konvektionsheizkörpern wirbeln Infrarotheizkörper keinen Staub auf. Wie bei allen Stromheizungen stehen geringe Anschaffungs- und Montagekosten hohen laufenden Kosten gegenüber.
Mobile Elektroheizkörper 100 € Die üblichen Leistungen beginnen ab 750 Watt. Mobile Elektroheizungen finden dabei vor allem als Übergangsheizung Anwendung. Als dauerhafter Ersatz für eine Zentralheizung eignen sie sich aufgrund ihrer einfachen Optik und der geringen Heizleistung weniger.
Natursteinheizungen 400 € Marmorheizungen beispielsweise erhalten im Mittel eine Leistung von 300 bis 1.500 Watt. Natursteine haben den Vorteil, dass sie Wärme speichern. Diese Form von Elektroheizung wird aufgrund ihrer ansprechenden Optik gegenüber klassischen Heizkörpern vor allem in Wohnzimmern montiert.
Nachtspeicherheizung 500 € Der Preis bezieht sich auf ein Modell mit einer Leistung von 2.000 Watt inklusive Stromzähler. Modelle mit dieser Leistung dienen als Ersatz für eine Zentralheizung.
Elektrische Fußbodenheizung 400 € Die Kosten für die elektrische Fußbodenheizung hängen von der zu beheizenden Fläche ab. Für einen 15 Quadratmeter großen Raum müssen Sie für eine Dünnbettheizmatte rund 400 Euro einkalkulieren.

Da Strom kein Primärenergieträger ist, handelt es sich bei der Wärmeerzeugung immer um einen Veredlungsprozess. So wird der Strom hauptsächlich in Kohle- und Atomkraftwerken produziert. Das schlägt sich in hohen Energiekosten nieder. Dennoch kann der Einsatz einer Stromheizung durchaus Sinn ergeben beispielsweise in Ferienhäusern, im Wohnwagen oder anderen Gebäuden, die nicht regelmäßig beheizt werden.

Trotz anfangs geringer Investitionskosten hat die Elektroheizung aufgrund der hohen laufenden Kosten die anderen Heizungen, was die Gesamtkosten angeht, schnell eingeholt. Für die Beheizung ein Einfamilienhauses mit 150 m² liegt der Stromverbrauch bei etwa 25.000 Kilowattstunden. Hier ein Vergleich mit Öl und Gas für die gleiche Wohnfläche:

Heizungsart

Kosten pro kWh

Kosten Einfamilienhaus pro Jahr*

Stromheizung 0,28 € 7.000 €
Ölheizung 0,07 € 1.750 €
Gasheizung 0,11 € 2.750 €

*bei der Annahme eines Einfamilienhauses mit einem Heizwärmebedarf von 25.000 kWh

Auf die Energieeffizienzklasse achten

Damit sich die Stromkosten im Rahmen halten und um die Umwelt zu schonen, ist es ratsam beim Kauf auf das Energielabel der Stromheizung zu achten.

Das Label der EU hat Geräte bisher in Kategorien von A+++ bis D eingeordnet. Dabei waren Geräte mit dem Effizienzlabel A+++ die effizientesten Vertreter ihrer Kategorie. Seit 1. März 2021 hat die EU die Richtlinien verschärft und die Plus-Klassen abgeschafft. Demnach bewegen sich Elektroheizungen auf einer Skala von A bis G, wobei A die beste Klasse ist.

Pro und Contra des Heizens mit Strom

Elektroheizung wird eingestelltDer schlechten Energieeffizienz können Sie nur durch dezentrale Einzelheizungen entgegenwirken, die ein sehr bedarfsorientiertes und zeitlich beschränktes Heizen ermöglichen. Eine Elektro Zentralheizung mit dem Speichermedium Wasser gleicht in ihrer Funktion Gas, Holz- und Ölheizungen, nur dass der elektrische Strom das Brennmaterial darstellt.

Vorteile

  • günstiger Anschaffungspreis
  • flexible Montagemöglichkeiten
  • kein Abgassystem erforderlich
  • platzsparende Geräte ohne Brennstoffvorratshaltung

Nachteile

  • sehr hohe Betriebskosten
  • geringe Energieeffizienz
  • Heizkörper mit Direktstrahlung werden sehr heiß

Nachtspeicherheizung und andere Arten

Ein Klassiker unter den Speicherheizungen ist die Nachtspeicherheizung. Sie wurde ursprünglich entwickelt, um den Stromverbrauch der privaten Haushalte besser zu verteilen. Damit nicht alle Verbraucher gleichzeitig das Stromnetz belasten, wurden vergünstigte Strompreise zu weniger nachgefragten Zeiten angeboten.

Der meist nachts genutzte Strom erwärmte Speichermedien wie Steine oder keramische Platten wie im Fall einer Keramikheizung. Neben der Nachtspeicherheizung gibt es folgende weitere Arten von Elektroheizungen:

  • Der Infrarotheizkörper: Er ist eine moderne Form der Elektroheizung, der von Nutzern aufgrund der angenehmen Wärmeverteilung geschätzt wird. Anders als klassische Konvektionsheizkörper wirbelt die Strahlungswärme der Infrarotheizung keinen Staub auf, weshalb sie sich vor allem für Allergiker eignet. Sie findet auch als Wärmewellenheizung Bezeichnung.
  • Die Natursteinheizung: Dazu zählen beispielsweise Marmorheizungen, die den besagten Stein als Wärmespeicher nutzen. Neben der der angenehmen Wärmestrahlung schätzen Eigentümer das natürliche Design.
  • Der Radiator: Radiatoren sind elektrische Heizkörper, die ohne weiteren Installationsaufwand an die Steckdose angeschlossen werden können. Aufgrund der geringen Anschaffungskosten von unter 200 Euro und der geringen baulichen Voraussetzungen finden sie Einsatz auf Baustellen oder als Übergangsheizung bei Defekten. Zu dieser Kategorie zählen auch Heizstrahler und Heizlüfter, die sich gerade für den Außeneinsatz eignen.
  • Die elektrische Fußbodenheizung: Der Vorteil gegenüber wasserführenden Systemen besteht in der unkomplizierten Montage. So können Heizmatten und einfache Heizschlangen auch noch nachträglich im Boden verlegt werden.

Die Elektroheizung – Überall an die Steckdose anschließbar

Die Voraussetzungen für eine Elektroheizung sind gering. Jede gewöhnliche Haushaltssteckdose liefert die benötigte Energiequelle. Der Heizkörper kann überall platziert werden, wo ein geeigneter Platz vorhanden ist. Außerhalb der Heizsaison können Sie viele mobile Gerätearten einlagern und aus Ihrem Haushalt verschwinden lassen.

Heizen mit Strom: Starke Heizleistung sorgt für hohe Betriebskosten

Besondere Vorkehrungen oder bauliche Voraussetzungen sind für Elektroheizungen nicht erforderlich. Wenn die Geräte für stärkere Heizleistungen in großen Räumen oder Eingangsbereichen vorgesehen sind, explodieren die Verbrauchskosten. Im besten Fall kostet der Betrieb etwa das Dreifache der nächstgünstigeren Heizarten.

Einsatzgebiete

Als Zusatzheizung kann Eigentümern die Elektro Heizung gute Dienste leisten. Wenn Sie selten genutzte Räume oder Gebäude wie Gartenlauben, Wochenendhäuschen, Wohnwagen oder eine Werkstatt kurzfristig aufheizen möchten, eignet sich die Elektroheizung. Auch als Zusatzheizung beispielsweise im Bad ist die Elektroheizung beliebt. Hier eignen sich vor allem Infrarotheizungen. Die von ihnen erzeugte Strahlungswärme empfinden viele Nutzer als deutlich angenehmer als die Konvektionswärme klassischer Heizkörper.

Modelltypen und Hersteller

Fast alle Unternehmen, die Haushaltsgroß- und Kleingeräte herstellen, führen auch elektrische Heizgeräte. Dazu kommen viele Marken und No-Name-Produkte, die Einzelgeräte über branchenfremde Vertriebskanäle wie Discountmärkte oder Onlinewarenhäuser anbieten. Eine Übersicht durch die Stiftung Warentest getesteter Stromheizungen finden Sie im Elektroheizung Test.

Günstige Direktwärme und variable Speicherkosten

Sie finden ein unüberschaubar großes Angebot und können bei Heizlüftern ab Preisen von zwanzig Euro rechnen. Radiotoren und Infrarotstrahler werden ab etwa fünfzig Euro angeboten. Als Faustformel gilt: Für jeden Raum, den eine Elektroheizung heizt, fallen 100 bis 200 Euro Anschaffungskosten an. Ausnahmen bilden indirekte Speicherheizungen, deren Speichermedium einen großen Preiseinfluss hat.

Wer eine Elektroheizung kaufen möchte, der hat die Auswahl aus einem breiten Sortiment verschiedener Modelle und Anbieter. Im Internet kursierende Elektroheizung Tests sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Häufig verbergen sich Händler hinter den vermeintlich objektiven Testern. Achten Sie beim Kauf vor allem auf folgende drei Siegel:

  • Das TÜV Siegel steht für die geprüfte Sicherheit im Umgang mit dem Gerät
  • Das GS Zeichen bestätigt, dass die Elektroheizung den Anforderungen des deutschen Produktionsschutzgesetzes entspricht
  • Das IGEF Siegel steht für einen reduzierten Ausstoß an Elektrosmog

Äußere Standortbedingungen beachten

Die flexible Platzierung erlaubt, Fensterflächen oder zugige Standorte zu meiden. Fangen Sie beim elektrisch Heizen auch rückwärtige Wärmestrahlung auf, indem Sie beispielsweise einen nach zwei Richtungen strahlenden Radiator vor eine mit Reflexionsfolie versehene Wand montieren oder stellen. Die Folie reflektiert die Wärmestrahlung und hilft so dabei, Heizkosten zu sparen.

Heizen mit Strom: Ökologisch mangelhafte Energiebilanz

Neben den enormen Betriebskosten ist eine Elektroheizung auch ökologisch teuer. Auch wenn augenscheinlich kein Schadstoffausstoß erfolgt, fallen bei der Produktion des Stroms hohe Emissionsmengen an. Für das Nutzen der Energie wird beim Umwandeln von Strom für eine Elektroheizung ein Vielfaches dieser Energie benötigt. Verbessert werden kann der sogenannte ökologische Fußabdruck, wenn der bezogene Strom aus regenerativen Energiequellen wie Wasser-, Sonnen- und Windkraft stammt. Dieser wird auch als Ökostrom bezeichnet.

Ferner gibt das Energielabel Aufschluss über die Effizienz des Gerätes. Dieses sollte die Kategorie A umfassen.

Förderungen nur bei Eigenstromerzeugung

Die schlechte Energieeffizienz bei der Nutzung von Strom zur Wärmeerzeugung hat auch dazu geführt, dass kaum noch Förderungen bestehen. In den meisten Bundesländern sind alle Subventionen, die zu vergünstigtem Nachtspeicherstrom führten, abgeschafft. Förderungen, Beihilfen, Subventionen und günstige Kredite werden nur auf elektrisch betriebene Heizsysteme gewährt, die ihren Strom selbst erzeugen wie es beispielsweise bei einer Solarthermie oder einem Blockheizkraftwerk der Fall ist.