Ein wasserführender Kaminofen ist eine ideale Art, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Der Komfort einer Feuerstelle und direkter Strahlwärme wird mit zusätzlicher Wärmeausbeutung ergänzt. Das durch das Feuer erwärmte Brauch- oder Heizwasser wird in ein Heizrohrsystem eingespeist und entlastet so die Hauptheizanlage. Pufferspeicher erlauben die permanente Bereitstellung des warmen Wassers.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Ein wasserführender Kaminofen kombiniert die direkte Strahlungswärme eines Kamins mit der Heizwasseraufbereitung, die in das Heizsystem oder einen Pufferspeicher eingespeist wird. Er ergänzt so die Hauptheizanlage und nutzt die erzeugte Wärme effizient.
- Die Kosten für einen wasserführenden Kaminofen, einschließlich Pufferspeicher und Zubehör, liegen zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Die Installation durch einen Fachbetrieb kostet zusätzlich etwa 600 Euro. Die Betriebskosten hängen von der Holzqualität ab, mit Brennholzpreisen ab 30 Euro pro Raummeter.
- Förderungen für wasserführende Kaminöfen sind durch die KfW und das BAFA möglich. Der Kamin muss die Emissionsvorgaben der Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllen, und es dürfen nur unbehandeltes, unverleimtes Holz oder Pellets verbrannt werden.
Der bauliche Zusatzaufwand für wasserführende Kaminofen erstreckt sich auf die Installation der Verrohrung. Das Abgassystem muss gegenüber einer herkömmlichen Einzelfeuerstelle nicht modifiziert werden. Dazu kommen die Montage eines Wärmetauschers und eines Pufferspeichers. Diese überschüssige Wärme und stellen sie zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung. Generell ist die Zusatzausnutzung der ohnehin entstehenden Wärme ökonomisch und ökologisch lohnenswert. Aus ökologischer Sicht empfiehlt es sich deshalb, einen Ofen mit Wassertasche dem Aufstellen eines „trockenen“ Kaminofens vorzuziehen.
Wasserführender Ofen: Bauliche Voraussetzungen und Montagearten
Ein wasserführender Kamin ist in unterschiedlichen Leistungsstufen erhältlich. Beim Brennraum handelt es sich häufig um das Wohnzimmer, sodass Eigentümer die Flamme beobachten können. Je nach Leistungsfähigkeit variiert der Platzbedarf zwischen einem bis zwei Quadratmetern Grundfläche. Die Höhe der meisten Öfen reicht bis zu 1,50 Meter und sollte nach oben frei sein. Dadurch kann die direkte Strahlungswärme nach oben entweichen.
Als Abgasanschluss wird ein Rauchrohr aus dem oberen Bereich des Ofens durch einen Wanddurchbruch zum Schornstein geführt. Ein wasserführender Kaminofen benötigt einen hitzeresistenten Abgasanschluss. Die meisten Modell verfügen über einen optional nutzbaren Außenluftanschluss, der die Effektivität zusätzlich steigert. Bei vorhandenem Wärmetauscher wird ein wasserführender Kamin direkt an das Heizungssystem angeschlossen. Die Alternative ist ein externer Pufferspeicher, der bis zu mehreren Metern entfernt platziert werden kann.
Anschaffungspreise einzeln und im Set
Viele Hersteller bieten als preiswerteste Lösung montagefertige Kombinationen aus Geräten und Zubehör an. Ein Set besteht aus folgenden Teilen, die auf Ihren Wunsch individuell angepasst oder erweitert werden können:
- Wasserführender Ofen
- Pufferspeicher
- Temperaturregelung mit Messfühler
- Rücklauftemperaturanhebung
- Thermische Ablaufsicherung
- Ausdehnungsgefäß
- Kesseldrucksicherungsgruppe
- Zubehör wie Ventile, Tauchhülsen, Entlüfter
Ein wasserführender Ofen im Set kostet je nach Leistung und Ausrüstung zwischen 2.000 bis 5.000 Euro. Einzelöfen bewegen sich in den Leistungsklassen zwischen fünf und zehn Kilowatt zwischen 900 und 1.800 Euro. Für einen Pufferspeicher bis zu etwa tausend Liter müssen Sie einen Einzelpreis zwischen 500 und 800 Euro kalkulieren. Integrierte Wärmetauscher und Hygienespeicher für Trinkwasser erhöhen die Preise um 10 bis 20 Prozent.
Wer einen wasserführenden Kaminofen kaufen möchte, kann demnach mit folgenden Kosten kalkulieren:
Kostenpunkt | Preis für einen 10 kW Ofen |
Kamin und Zubehör | 1.600 € |
Pufferspeicher | 600 € |
Wärmetauscher und Hygienespeicher | 500 € |
Installation durch einen Fachbetrieb | 600 € |
Gesamt | 3.300 € |
Betriebs- und Brennstoffkosten
Kaminöfen können klassischerweise mit Holzscheiten beschickt werden. Je nach Modell und Brennraumaufbau eignen sich auch Holzbriketts und Kohle zur Verfeuerung. Für die Kalkulation der Betriebskosten müssen Sie den Zustand des Brennholzes, das Sie kaufen, berücksichtigen. Wenn Sie frisches Holz selber trocknen lassen, sinken die Brennholzpreise. Während Frischholz ab 30 Euro pro Raummeter erhältlich ist, kostet ofenfertiges Brennholz regional unterschiedlich ab etwa 50 bis 90 Euro.
Mit einem Raummeter Brennholz erzeugen Sie zwischen 1.500 und 2.200 Kilowattstunden Heizleistung. Der tatsächliche Brennstoffbedarf ist allerdings erheblich vom Wirkungsgrad des Ofens und der Holzart abhängig.
Ein Holzofen mit Wassertasche ergänzt den Pufferspeicher, indem er zu stark abgekühltes Wasser nach dem Rücklauf erneut erwärmt. Dadurch reduzieren sich die Verbrauchsmengen für den Brennstoff.
Förderungen und Umweltfreundlichkeit
Im Kaminofen darf nur unbehandeltes und unverleimtes Holz verbrannt werden. Die Bundesimmissionsschutzverordnung regelt die gesetzlichen Vorgaben für Öfen bis zu 15 Kilowatt Leistung.
Förderungen sind durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA) möglich.
Die drei entscheidenden Kriterien bestehen in den Emissionswerten, der Brennstoffart und dem Speichervolumen. Die Förderfähigkeit ändert sich häufiger und kann beispielsweise zeitweise auf Pellets als Brennstoff begrenzt sein. Indirekte Förderungen durch die verbesserte Energiebilanz des Gebäudes sind ebenfalls möglich.