Natürlich hört sich das Versprechen, unterschiedlichste Brennstoffe zur Erzeugung von Wärme zu nutzen, sehr verlockend an. Ein Allesbrenner, normalerweise ein Festbrennstoffkessel, „schluckt“ Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel, Gestrüpp, Briketts und Kohle. Der Allesbrenner Ofen erzeugt aus jedem Brennstoff die benötigte Heizenergie. Diese erfreuliche Vielseitigkeit hat allerdings auch ihren Preis. Der Allesbrenner kann, wenn er mit unterschiedlichen Brennstoffen beschickt wird, nur auf einen funktionalen Mittelwert eingestellt werden. Auf diese Weise ist das Ausnutzen der in den Brennstoffen enthaltenen Energie nicht in jedem Fall optimiert.
Wie wirtschaftlich sich eine Allesbrenner Heizung betreiben lässt, hängt stark von den Bezugsquellen und Kosten für die Brennstoffe ab.
Regenerative Brennstoffe aus der Natur
In ländlichen Regionen mit großem Anfall an ausgeschlagenen Pflanzenresten wie Ästen und brennbarem Buschwerk kann der Allesbrenner Ofen trotz seiner Energieverluste ideale Arbeit leisten. Das Heizen entspricht einer Art Resteverwertung und kann ergänzend zu einem Basis- oder Hauptbrennstoff genutzt werden. Auch für Eigentümern von Betrieben, bei denen viel brennbarer Abfall entsteht wie Schreinereien, macht eine solche Form der Beheizung Sinn. In vielen Fällen macht beim Allesbrenner das Einstellen auf Pellets den größten Sinn. Pellets enthalten von allen Holzabfällen den höchsten Heizwert.
Dazu kommt die gute Handhabung und Lagerfähigkeit, die auch eine automatische Beschickung erlaubt. Besonders in ländlichen Wohnlagen können Sie dann jahreszeit- und saisonabhängig einfach vorhandene andere Brennmaterialien in den Heizkessel einlegen. Im Herbst und Frühjahr werden bei Flurbereinigungen viel Holzabfall und Gebüsch produziert, das Sie bei Ihrem regionalen Forst- oder Grünflächenamt für wenig Geld bis umsonst abholen können.
Optimales Brennermodell wählen
Wenn Sie planen, einen Allesbrenner Heizkessel in Ihrem Haus zu installieren, empfiehlt es sich, einen Brennstoffmix in Lagerhaltung und Verwendung anzuvisieren. Das macht Sie unabhängiger und Sie können je nach Heizwärmebedarf und Brennstoffkosten Ihren Kessel füttern.
Um die aufgrund des Brennstoffs weniger effizienten Betriebsstunden auszugleichen, sollte Ihre Allesbrenner Heizung über ein ausgeklügeltes und auf Ihre Präferenzen zugeschnittenes Abbrandsystem verfügen.
Zweikammersysteme und Vergasertechniken optimieren den Brennvorgang selber. Pufferspeicher und Warmwasserspeicher halten Wärme vor, die aus den unterschiedlichen Brennstoffen erzeugt wurde. Bei einem gut ausgelegten und gesteuerten System reicht die Energieerzeugung für ein Einfamilienhaus aus und versorgt den Haushalt mit Warmwasser.
Investitionskosten und Erweiterungsmöglichkeiten
Die etwa 40 Hersteller in Deutschland produzieren Universalbrennstoffkessel mit Nennwertleistungen zwischen 5 und 30 Kilowatt. Diese Leistung macht es Ihnen möglich, den Allesbrenner als Zentralheizung einzusetzen. Die Mehrheit der Geräte wird im Preisbereich zwischen 2.000 und 3.000 Euro für den Holzvergaserkessel angeboten. Dazu kommen gegebenenfalls Lager- und Beschickungsanlagen und ein Hebesystem für den Wasserkreislauf.
Wichtig ist das Beachten der gesetzlichen Vorschriften, die das Verbrennen von Haushaltsmüll, Papier, Pappe und teilweise organische Abfälle untersagen.
Spezielle Heizungsanlagen und Konstruktionen können mit zusätzlichen Energieträgern kombiniert werden. Aufrüstsätze können eine zusätzliche Gasverbrennung ermöglichen. Der Betriebsstrom für den Brenner kann aus Solarenergie zugeführt werden. Sie sollten sowohl mit Ihrem Schornsteinfeger als auch einem Energieberater die für Ihre Ansprüche und Ihren Bedarf ideale Heizungsanlage ausfindig machen.
Stärker abhängig von Begleitumständen
Verstehen Sie eine Heizung, die „alles“ verbrennt mehr als Arbeitstier denn als hochtechnologisches Gerät. Gute Dämmung, eine perfektionierte Abgasanlage und angemessene Filtertechnik machen Ihre genügsame Heizung effizient genug, aber können mit spezialisierten und präzise auf einen Brennstoff eingestellte und optimierte Kessel nicht konkurrieren. Daher sind bei der Entscheidungsfindung stärker, als bei anderen Heiztypen, die Brennstoffversorgung und Lagerräumlichkeiten zu berücksichtigen. Abschließend lässt sich festhalten, dass sich ein Festbrennstoffkessel dann lohnt, wenn man über eine ausreichend große Quelle an verschiedenen Brennstoffen verfügt wie beispielsweise den Verschnitt der eigener Werkstatt oder ein eigenes Waldstück.