Ein Festbrennstoffkessel erlaubt eine flexible Nutzung von unterschiedlichen Brennstoffen.
Theoretisch kann jedes brennbare Material verfeuert und daraus Wärme gewonnen werden. Der Allrounder hilft Ihnen somit nicht nur als Heizung, sondern auch dabei, Ordnung auf Ihrem Gartengrundstück zu halten. Nachteil ist die schlechtere Energieausbeute gegenüber Heizungen, die auf einen bestimmten Festbrennstoff wie Pellets oder Hackschnitzel spezialisiert sind. Um Ihnen einen Überblick über den Markt zu verschaffen, hier eine Auswahl verschiedener Festbrennstoffkessel unterschiedlicher Hersteller:
Modelle |
Steckbrief |
Hersteller: Bezeichnung: Ausführung: Listenpreis: Wirkungsgrad: Brennstoff: Viessmann Vitoligno 200-S Holzvergaserkessel 8.787 Euro (20 kW) 92,7 Prozent Scheitholz (länge max. 50 cm) |
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Hersteller: Bezeichnung: Ausführung: Listenpreis: Wirkungsgrad: Brennstoff: Buderus Logano S161 Holzvergaserkessel 5.310 Euro (18 kW) 89 Prozent Holzscheite |
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Hersteller: Bezeichnung: Ausführung: Listenpreis: Wirkungsgrad: Brennstoff: Wodtke Wodtke Ray Holzpelletkessel 4.969,44 Euro (6 kW) 90,5 Prozent Holzpellets |
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Hersteller: Bezeichnung: Ausführung: Listenpreis: Wirkungsgrad: Brennstoff: Biotech Top Light Zero Holzpelletkessel 15.150 Euro (18,5 kW) 94,9 Prozent Holzpellets |
* Bildquellen: Viessmann Werke; Bosch Thermotechnik, Buderus Deutschland; Wodtke, Biotech
Grob gesagt handelt es sich bei einem Festbrennstoffkessel um einen „Allesfresser“, der brennbare Feststoffe unterschiedlichster Art verfeuert. Um eine effektive Wärmeausbeute beim Brennvorgang zu erzielen, werden entweder Naturzugkessel oder gebläsegesteuerte Kessel betrieben. Gebläsebrenner verfügen über ein mit Strom betriebenes Gebläse, das die Flamme unterhält und so eine bessere Energieausbeute ermöglicht. Einen Naturzugkessel hingegen unterhält den Brennvorgang ohne elektrisch betriebenes Gebläse allein durch Sauerstoffzufuhr.
Generell können Sie die Wärmemenge nur grob steuern, da die Brennwerte der unterschiedlichen Brennstoffe stark variieren. Aus diesem Grund kommt einem effektiven Pufferspeicher bei einem Feststoffbrennkessel eine besondere Bedeutung zu. Dieser speichert überschüssig produzierte Wärmeenergie und macht sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder verfügbar. So wird trotz des unterschiedlichen Brennwerts der verfeuerten Brennstoffe eine gleichmäßige Wärmeabgabe gewährleistet.
Folgende Brennstoffe kommen zum Einsatz:
- Scheitholz
- Pellets
- Hackschnitzel
- Holzspäne
- Briketts
- Kohle
- Stroh
- Getreide
- Laub
- Geäst und Gestrüpp
- Papier und Pappe
Messpflicht ab vier Kilowatt
Da eine große Auswahl an Brenngut zur Verfügung steht, welches unterschiedliche Wärmeentwicklung, Abgase und Brennwerte besitzt, müssen Sie eine taugliche Abluftanlage anschließen. In fast allen Fällen existiert eine Messpflicht des Schornsteinfegers vor der Inbetriebnahme und danach mindestens alle zwei Jahre. Einzige Ausnahme stellen Einzelfeuerungsanlagen wie Zimmeröfen oder Kamine dar, bei denen der Festbrennstoffkessel ohne Messpflicht betrieben werden darf. Gemessen werden die Emissionswerte. Gesetzlich verpflichtend sind Mindestgrößen des Pufferspeichers, der Schornsteininnenausbau und der Brenneranschluss. Die gesetzlichen Anforderungen regelt die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV). Einen Überblick der aktuellen Grenzwerte finden Sie unter dem Link.
Manuelle und automatische Beschickung
Die Beschickung Ihrer Heizung variiert je nach verwendeten Brennstoff. Automatisierte Beschickungsanlagen können für Pellets und Hackschnitzelheizungen montiert werden. Eine Förderschnecke befördert die Pellets oder Hackschnitzel vollautomatisch in den Kessel. Um eine freie Wahl des Brennguts zu gewährleisten, ist eine manuelle Handbeschickung erforderlich. Da die Brennstoffe Asche erzeugen, ist eine regelmäßige Entleerung sowie Reinigung der Aschekammer notwendig.
Anpassbare Vergaserkessel
Für eine ausreichende Effektivität der Heizleistung werden vor allem Vergasertechniken eingesetzt, die erwärmte Abgase zweit verwerten. Bedingung für die Verbrennung von Feststoffen ist eine zugelassene Abgasanlage mit entsprechender Abluftleitung. Viele Festbrennstoffkessel Hersteller bieten Heizungsmodelle an, die auf eine Pellet- oder Holzheizung ausgelegt sind, jedoch durch wenige Regulierungshandgriffe zu einem Allesbrenner umfunktioniert werden können.
Vorteile von Festbrennstoffkesseln
Vorteile
- Unterschiedliche Brennstoffe nutzbar
- Kostengünstige Brennstoffe, die als Abfallprodukt oder aus Flurbereinigung anfallen
- Entsorgungsmöglichkeit von natürlichem Unrat wie Laub und Geäst
- Optionale automatische Bestückung kombinier- und montierbar
Nachteile
- Hoher Platzbedarf für die Lagerung von Festbrennstoffen
- Gartenausschlag muss vor der Verfeuerung getrocknet werden. Pellets, Hackschnitzel, Briketts und Kohle erfordern wetterfeste Lager
- Hohe Feinstaubbelastung
- Deutlich geringere Energieeffizienz als Öl- oder Gasheizungen
Etwa zehn deutsche Großhersteller
Unter den Herstellern der Festbrennstoffkesseln haben sich vor allem die Festbrennstoffkessel von Atmos Buderus als zuverlässige und kraftvolle Volllastheizungen bewährt. In vielen Festbrennstoffkessel Tests landen die Produkte auf den vorderen Rängen. Andere renommierte Hersteller sind Biotek, CWD, Fröling, Solarbayer, Thermoflux, Viessman, Windhager und Wolf.
Geräte-, Material- und Arbeitskosten
Festbrennstoffkessel haben Preise, die nur für die Brennereinheit bei etwa 2.000 Euro beginnen. Da Pufferspeicher und Zubehör unverzichtbar sind, um einen behördlich zugelassenen Betrieb zu erlauben, sollten Sie mit Anschaffungskosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro kalkulieren. Da eine fachgerechte Heizungsinstallation und Montage einschließlich der Abgasanlage erforderlich ist, sind Arbeits- und Montagekosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro zu erwarten.