Wenn Sie Ihr Haus mit einer neuen Heizung ausrüsten wollen, werden Sie sich wahrscheinlich mit den beiden Begriffen Heizwert und Brennwert konfrontiert sehen. Mit diesen beiden Werten sollten sich Eigentümer beschäftigen, denn diese geben Aufschluss über die Effizienz der Anlage.
Was ist der Heizwert?
Dieser Wert bezeichnet die thermische Energie, die in einer Heizungsanlage beim Verbrennen des Brennstoffs freigesetzt wird. Es ist damit die Wärmemenge, die Sie bei konventionellen Anlagen zum Beheizen maximal nutzen können.
Angegeben wird dieser Wert in mehreren Maßen:
- massenbezogen: Kilojoule pro Kilogramm (kj/kg)
- volumenbezogen: Kilojoule pro Liter (kj/l)
- Bei Heizungen greifen die Hersteller meist auf Kilowattstunden pro die jeweilige Volumenangabe des Brennstoffes zurück. Bei Gas lautet die Angabe beispielsweise kWh/m³
Worin unterscheidet sich der Heiz- vom Brennwert?
Der Brennwert bezieht nicht nur die Energie ein, die beim Verbrennen frei wird. Darüber hinaus enthält der Wert auch die Energie, die beim anschließenden Kondensieren des Wasserdampfs nutzbar gemacht wird. Hierin besteht der Vorteil der Brennwerttechnik. Bei der Verbrennung aller Brennstoffe verbindet sich der Sauerstoff aus der Luft mit dem Wasserstoff aus dem Brennstoff. In gewöhnlichen Anlagen wird dieser Wasserstoff mit den anderen Abgasen sofort abgeleitet.
Brennwertkessel kühlen die Abgase dagegen ab. Das ermöglicht den Heizkesseln, die Kondensationswärme des Wasserdampfs zusätzlich für die Beheizung einzusetzen. Entsprechend übertrifft der Brennwert den Heizwert. So liegt der Brennwert von modernen Gasbrennwertthermen bei bis zu 110 Prozent.
Mehr Energieeffizienz mit der Brennwerttechnik
Durch die Nutzung der Kondensationswärme im Wasserdampf benötigen Sie weniger Brennstoff. Deshalb garantiert ein Brennwertkessel zur Beheizung sowie zur Warmwasserbereitung des dauerhaft Einsparungen. Auf der anderen Seite stehen Mehrkosten:
- Brennwertkessel sind teurer als konventionelle Anlagen, die nur den Heizwert erzielen.
- Es bedarf Änderungen am Kamin, da die Abgase aufgrund der Abkühlung deutlich weniger Temperatur haben.
- Kosten für die Installation kommen hinzu.
- Ein Brennwertkessel verbraucht mehr Strom.
Insgesamt ergibt sich jedoch mit der Brennwerttechnik ein attraktives Einsparpotenzial. Oft haben sich die Anschaffungskosten schon nach einigen Jahren amortisiert. Bedenken Sie auch, dass perspektivisch vieles für Kostensteigerungen beim Brennstoff spricht. Das gilt vor allem für Ölheizungen und Gasthermen, deren Brennstoffe sich in den letzten Jahren erheblich verteuert haben.
Brennwerttechnik für viele Brennstoffe
Brennstoffkessel können Sie für alle relevanten Brennstoffe verwenden: Öl, Gas und Pellets sind in Privathaushalten am weitesten verbreitet. Betreiber großer Anlagen erhöhen unter anderem mit Biomasseheizungen mit Brennwerttechnik die Energieeffizienz. Sie sparen damit wie Privatpersonen und schonen zugleich die Umwelt. Wenn Sie sich für einen Brennwertkessel interessieren, sollten Sie bei einem Vergleich vor allem den brennwertbezogenen Nutzungs- und Wirkungsgrad beachten. Diese sagen aus, wie energieeffizient eine Anlage ist.