Holz ist mutmaßlich das älteste Heizhilfsmittel der Menschheit. Aus den Anfängen des Lagerfeuers über Kaminöfen bis hin zu modernen Brennwertkesseln und Rohrvergasern für Pellets hat sich die Nutzbarkeit ständig verbessert. Um den Heizwert oder präziser ausgedrückt den Brennwert von Holz zu ermitteln, müssen mehrere Parameter angewendet werden:
- Verarbeitungsstatus wie gepresst, lose, gesägt oder geschnitten
- Zustand wie Feuchtigkeit, Kern- und Splintholzanteil und innere Struktur
- Holzart wie Hart- oder Weichholz, Laub- oder Nadelgehölz
- Abbrenngeschwindigkeit durch Kesselart oder Feuerstelle beziehungsweise Raum
- Energieausbeutesystem wie Brennwerttechnik oder Holzvergaserheizung
Die Brennwerte der Holzarten
Unter den „nackten“ Holzarten gibt es Brennwertunterschiede, die gut in Kilowattstunden (kWh) pro Kilogramm verglichen werden können.
- 4,0 kWh/kg liefert Buche
- 4,1 kWh/kg liefern Ahorn, Erle, Esche, Pappel, Robinie, Ulme und Weide
- 4,2 kWh/kg liefern Eiche, Kastanie, Linde und Platane
- 4,3 kWh/kg liefern Birke und Kirsche
- 4,4 kWh/kg liefern Bambus, Douglasie, Kiefer, Lärche und Tanne
- 4,5 kWh/kg liefert Fichte
Diese Bemessung ergibt einen groben Richtwert, da der Brennwert zusätzlich von der „Darreichungsform“ dominiert wird. Am stärksten kommen die Unterschiede bei einer Scheitholzheizung zum Tragen, da hier das Holz am wenigsten verarbeitet ist.
Formgebung und Dichte
Als weiterer entscheidender Einflussfaktor ist die Form beziehungsweise Aufbereitung des Brennholzes von Bedeutung. Generell kann der Hackschnitzelheizung eine der Holzart verwandte Brennwertziffer zugeordnet werden. Je nach Holzart liegt sie durchschnittlich um etwa 0,1 kWh/kg niedriger als der holz eigene „Nettowert“.
In Presslinge geformte Holzpellets gewinnen durch ihre höhere Dichte deutlich an Brennwert hinzu. Der durchschnittliche Pellets Heizwert bewegt sich zwischen 4,8 und 5,0 kWh/kg. Das entspricht dem Wert von Holzbriketts und liegt nur geringfügig unter dem von Kohlebriketts.
Äußere und innere Feuchtigkeit
Der Brennwert variiert durch die Feuchtigkeit im Holz selber und der gegebenen Verbrennungsumgebung. Luftfeuchtigkeitsdifferenzen von 10 Prozent verändern den Heizwert um bis zu 20 Prozent. Holzscheite enthalten immer Wasser. Der Wassergehalt von Feuerholz kann in 3 Phasen unterteilt werden, denen jeweils ein durchschnittlicher Heizwert zugeordnet werden kann:
- Waldfrisches Holz hat 50 bis 60 Prozent Wasseranteil und liefert 2,0 kWh/kg
- 1 Jahr regengeschützt gelagertes Holz 25 bis 35 Prozent und 3,4 kWh/kg
- 2 Jahre regengeschützt gelagertes Brennholz 15 bis 25 Prozent und 4,0 kWh/kg
Vollwertig ausbeuten
Ihr Holz bringt Heizenergiegehalt mit, der möglichst vollständig ausgebeutet werden sollte. Die höchste Effektivität erzielen Brennwertkessel mit Vergasertechnik (Holzvergaserheizung), die das entstandene Holzgas aus einem ersten Verbrennungsdurchgang nachverbrennen.
Diese Kessel erreichen theoretische Wirksamkeitswerte von über 100 Prozent. Wenn Sie das Heizen mit einer Holzheizung optimieren möchten, ist neben der Dichte des Holzes oder der Holzaufbereitung die Feuchte und Verbrennungsweise ausschlaggebend.