Mit einem Kaminofen hat die gute alte Feuerstelle im Haus ihren Weg in die Moderne zurückgefunden. Ein geschlossener Stahlkamin erweitert die Nutzungsmöglichkeiten von regenerativem Festbrennstoff wie Holz.
Kaminofen mit Holz zur Befeuerung
Möglich wurde dieser Heizungstyp vor allem durch die Entwicklung von hitzebeständigem keramischen Glas. Ein Kaminofen kann als Einzelfeuerungsanlage betrieben werden oder Aufgaben zentraler Wärmeversorgung übernehmen. Während bei Einzelgeräten die Wärmeart der Strahlung und die Optik im Vordergrund stehen, erzeugt ein wasserführender Kaminofen weitergehende Nutzwärme. Sie kann in Zirkulationssysteme eingespeist werden.

Er kann aber auch andere Heizarten ergänzen oder ersetzen. Dabei wird zwischen druckführenden und offenen drucklosen Öfen unterschieden.

Kaminofen: Das sind die Varianten und Bautypen

Ein moderner Kaminofen besteht aus einem runden oder abgerundeten Stahl- oder Gusseisenzylinder mit einer oder zwei Brennkammern. Je nach Konstruktionstyp kann der Kaminofen bis zu drei Luftkreisläufen besitzen. Um den Austritt von umweltschädlichen Gasen zu minimieren, sind Gasnachverbrennung und Naturzugkessel im modernen Heizkamin realisierbar. Neben Scheitholz können auch Pellets, Briketts und Ethanol als Brennstoff dienen.

Die „trockene“ Variante fungiert als lokale Wärmequelle und ähnelt in der Nutzungsweise einem Küchenkachelofen oder der Feuerstelle. Ein wasserführender Holzofen erzeugt zusätzlich bei der Verbrennung Warmwasser, das mittels Wärmetauscher in den Heizkreislauf eingespeist wird. Bei dieser Konstruktionsart bieten Pelletbeheizungen den größten Komfort und die höchste Effizienz.

Vor- und Nachteile

Ihre Vorteile im Überblick

  • Ein Kaminofen bringt die Gemütlichkeit und Attraktivität zündelnder Flammen und leuchtendem Feuer in den Wohnraum
  • Ein Großteil der Wärme wird direkt abgestrahlt und nur ein geringerer Teil entwickelt Konvektion
  • Die Brennmittel aus regenerativen Rohstoffen sind preiswerter und umweltfreundlicher als fossile Energieträger
  • Moderne Konstruktionsformen wie ein Holzvergaserofen erzeugen Energienutzungsgrade, die andere Wärmeerzeuger übertreffen können

Nachteile von Kaminöfen

  • Ein Sicherheitsrisiko ist die zwangsläufige Dioxinentstehung bei der Verbrennung von Holz.
  • Ein fachgerechter Anschluss an eine Abgasanlage beziehungsweise den Schornstein ist verpflichtend und wird vom Schornsteinfeger abgenommen.
  • Für einen Kaminofen muss Brennstoff gelagert und gegebenenfalls getrocknet werden.
  • In Haushalten mit Kleinkindern muss die Möglichkeit der Berührungsverbrennung unterbunden werden.

Montageaufwand und Kosten

Ein wichtiger Faktor bei der Aufstellung und Montage einer Einzelfeuerungsanlage ist der Zugang zum Schornstein. Für die meisten Ofenmodelle reicht ein einfacher Rohranschluss aus, der jedoch fachmännisch ausgeführt werden muss. Der Montageaufwand richtet sich nach der Entfernung und dem Vergasungsprinzip des gewählten Ofens. Wenn Sie beabsichtigen, einen Kaminofen zu kaufen, sollten Sie die Schornsteineignung prüfen. Eine eventuell notwendige Sanierung kann die Kosten vervielfachen.

Generell gelten für Einzelfeuerungsanlagen weniger strenge Vorschriften als für Wasser führende Öfen. Bei druckführenden Systemen müssen thermische Ablaufsicherungen zur Überdruckabführung installiert werden. Je nach Anspruch, Umfang und Gegebenheiten sollten Sie mit Montagekosten zwischen 200 und 500 Euro kalkulieren.

Anschaffungspreis und Zulassungsvorschriften

Die Kaminöfen Preise hängen stark vom Umfang der Betriebstechnik ab. Für Modelle mit zwei Brennkammern und Naturzugvergasertechnik müssen ab etwa 800 Euro gerechnet werden. Ein wasserführender Ofen kostet ab tausend Euro und verteuert sich schnell auf das Doppelte oder mehr durch die umfangreichen Anschlussinstallationen. 500 Kilogramm durchschnittliches Laubbrennholz erzeugt etwa die Energie von 210 Liter Heizöl.

Das sind die Zulassungsvoraussetzungen

Wenn ein Kaminofen in Deutschland betrieben wird, muss er zwei Zulassungen besitzen. Das CE-Siegel wird vom TÜV oder einem anderen staatlich zugelassenen Prüfinstitut vergeben. Zusätzlich ist eine Zulassungsnummer der Deutschen Instituts für Bautechnik vorgeschrieben. Die einfachsten Einzelfeuerungsanlagen mit diesen Zertifizierungen werden ab etwa 500 Euro angeboten.

Förderung und Fortentwicklung

Die generelle Förderung von regenerativen Energien hängt bei Festbrennstoffkesseln stark vom Betriebstyp und der Nutzung ab. Wenn Kaminöfen an der zentralen Heizwärmegewinnung beteiligt sind, werden Sie sowohl von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt. Die höchstmöglichen Förderungen erhalten im Moment (Frühjahr 2016) wassergeführte Pelletheizungen.

Die technische Entwicklung der Kaminöfen schreitet schnell voran. Als zukunftsträchtige Heizalternative zu fossilen Energieerzeugungsarten steigern sich Funktionsumfang und Effizienzgewinn dauernd. Neue Förderprogramme sind zu erwarten.